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09.06.2009 14:34

Exzellenz in der Entwicklungszusammenarbeit: Universität Hohenheim startet Kompetenzzentrum Ernährungssicherung

Florian Klebs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Hohenheim

    9. Juni 2009 Festakt in Berlin zum DAAD-Wettbewerb Hochschulexzellenz Entwicklungszusammenarbeit: Bundesministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul und DAAD Präsident Professor Stefan Hormuth prämieren fünf erfolgreiche Hochschulen.

    Wirkungsvolle und innovative wissenschaftliche Beiträge zur Hungerbekämpfung und Ernährungssicherheit - diese Ziele verfolgt das Kompetenzzentrum für Ernährungssicherung (Food Security Center), das der DAAD fünf Jahre lang mit mehreren Millionen Euro fördert. Am Wettbewerb nahmen ursprünglich 44 Mitbewerber teil, davon waren 13 von einer internationalen Expertenkommission zur Abgabe von Vollanträgen ausgewählt worden, von denen jetzt fünf prämiert wurden. Neben Hohenheim bekamen noch die Universitäten Kassel und Braunschweig, die Ludwig-Maximilians-Universität München und die Fachhochschule Köln den Zuschlag. Insgesamt stellt der DAAD eine Fördersumme von 25 Millionen Euro für alle fünf Hochschulen und ihre Partneruniversitäten.

    Dazu Prof. Dr. Hans-Peter Liebig, der Rektor der Universität: "Ich freue mich, dass die herausragende entwicklungspolitische Kompetenz der Universität Hohenheim und ihres Tropenzentrums ausgezeichnet wurden. Mit dem Food Security Center kommen wir auch der Empfehlung des Wissenschaftsrates nach, unsere Kompetenz in den Tropen und Subtropen insbesondere durch eine stärkere Zusammenarbeit mit den Ernährungswissenschaften weiter auszubauen".
    "Beseitigung von extremer Armut und Hunger" - so umschreibt die UN das erste von insgesamt acht Millenniumsentwicklungszielen, der sich die Menschheit nach Ansicht der Völkergemeinschaft vorrangig widmen muss. Ein Ziel, dem die Universität Hohenheim mit dem geplanten Kompetenzzentrum für Ernährungssicherung mehr Nachdruck verleihen möchte.
    Dazu wählt die Universität einen interdisziplinären Ansatz, der alle Fachbereiche aus den Agrar-, Natur- und Wirtschaftswissenschaften einbezieht, die eine ausgewiesene Kompetenz in der Entwicklungszusammenarbeit oder Ernährungssicherung haben. Zu den geplanten Schwerpunktthemen zählen:

    - Unter- und Mangelernährung und Ernährungssicherheit von Haushalten und die Rolle der Frau in der Ernährungssicherung,

    - Nahrungsmittelqualität und -sicherheit in der Nahrungskette im Kontext von Ernährungsunsicherheit,

    - Lokale und globale Ernährungssicherung und nachhaltige landwirtschaftliche Produktion in den Tropen und Subtropen in Zeiten des Klimawandels und zunehmender Wasserknappheit,

    - Interessen- und Zielkonflikte sowie Synergien im Spannungsfeld von Ernährungssicherung und Bioenergieerzeugung,

    - Ernährungssicherung im Kontext globaler und lokaler Märkte und Verbraucherpolitik.

    Um die gesteckten Ziele zu erreichen, wird das neue Zentrum die Ausbildung von exzellenten Nachwuchswissenschaftlern, Fach- und Führungskräften durch eine neue Young Excellence School, den Ausbau bestehender Nord-Süd-Partnerschaften und die Initiierung von Süd-Süd-Netzwerken zur Stärkung der Forschungs- und Lehrkapazitäten in Entwicklungsländern fördern. Hinzu kommen die Beratung von Institutionen in der Entwicklungszusammenarbeit sowie die Öffentlichkeitsarbeit und der Wissenstransfer zu Themen der Ernährungssicherung.
    In ihrem Konzept konnte die Universität Hohenheim mit zahlreichen Referenzprojekten, internationalen Partnerschaften mit mehr als 85 Hochschulen und außeruniversitären Institutionen in 50 Schwellen- und Entwicklungsländern und ihrem Tropenzentrum punkten. Seit fast 30 Jahren leistet das Hohenheimer Tropenzentrum (TROZ) als universitäre Querschnittseinrichtung einen wesentlichen Beitrag zur entwicklungsorientierten Lehre und Forschung in Deutschland sowie zum Wissenstransfer in Entwicklungsländern. Ebenfalls stark eingebunden in das Konzept sind das Kompetenzzentrum für Gender und Ernährung sowie das Life Science Center. Bislang fehlte jedoch sowohl in Hohenheim als auch in der gesamten deutschen Hochschullandschaft ein wissenschaftliches Zentrum, das sich speziell mit Fragestellungen der Hungerbekämpfung und Ernährungssicherung in Entwicklungsländern befasst. Der fakultätsübergreifende Projektansatz und ein breites Partnernetzwerk im In- und Ausland tragen dazu bei, dass das neue Hohenheimer Zentrum zum internationalem "Think-Tank" in der Ernährungssicherung wird.

    Ausschreibung: "Hochschulexzellenz in der Entwicklungszusammenarbeit"

    Um die Leistungen der deutschen Hochschulen in der Entwicklungszusammenarbeit (EZ)zu honorieren und künftig wissenschaftliche Beiträge mit Leuchtturmwirkung zu den Millenniumsentwicklungszielen (MEZ) zu stärken, fördert der Deutsche Akademische Austausch Dienst (DAAD) mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ab Juli 2009 fünf deutsche Hochschulen mit bis zu € 1 Mio. pro Jahr. Mit diesen Mitteln soll ein "Kompetenzzentrum in der Entwicklungszusammenarbeit" die relevanten Aktivitäten der Hochschulen und ihrer Partner vernetzen und weiter ausbauen. Die EZ-Kompetenzzentren orientieren sich thematisch an mindestens einem der Millenniumsentwicklungsziele: Bekämpfung von extremer Armut und Hunger, Ermöglichung der allgemeinen Grundschulbildung, Gleichstellung der Geschlechter, Minderung von Kindersterblichkeit, Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Müttern, Bekämpfung schwerer Krankheiten, Umweltschutz sowie Demokratie und Rechtstaatlichkeit.

    Strategische Partner des Kompetenzzentrums für Ernährungssicherheit

    Universitäten und Hochschulnetzwerke in Afrika, Asien and Lateinamerika

    Sokoine University of Agriculture, Tansania
    Regional Universities Forum for Capacity Building in Agriculture (RUFORUM), Uganda
    Kasetsart University, Thailand
    Southeast Asian Regional Center for Graduate Study and Research in Agriculture (SEARCA), Philippinen
    Centro Agrónomo Tropical de Investigación y Enseñanza (CATIE), Costa Rica
    Universidad de Costa Rica, Costa Rica

    Internationale Agrarforschungszentren

    International Food Policy Research Institute (IFPRI), USA
    International Institute of Tropical Agriculture (IITA), Nigeria
    International Livestock Research Institute (ILRI), Kenia
    International Rice Research Institute (IRRI), Philippinen
    World Agroforestry Centre (ICRAF), Kenia
    Centro Internacional de Agricultura Tropical (CIAT), Kolumbien
    International Crops Research Institute for the Semi-arid Tropics (ICRISAT), Indien

    Organisationen in Deutschland

    Brot für die Welt, Stuttgart
    Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), Eschborn
    Deutsche Welthungerhilfe, Bonn
    FIAN International, Heidelberg
    KfW Bankengruppe, Frankfurt am Main
    Vater und Sohn Eiselen-Stiftung, Ulm

    Kontaktadresse:
    Prof. Dr. Manfred Zeller, Universität Hohenheim, Institut für Agrar- und Sozialökonomie in den Tropen and Subtropen, Tel.: 0711 459 22175, zellerm@uni-hohenheim.de
    Prof. Dr. Georg Cadisch, Universität Hohenheim, Leiter des Tropenzentrums, Tel.: 0711 459 22438, cadisch@uni-hohenheim.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege
    überregional
    Kooperationen, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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