Ehrentafel für Erhard Weigel wird am 26. Juni am Kollegienhof der Universität Jena enthüllt
Jena (23.06.09) Ein Mondkrater und ein Asteroid tragen bereits seinen Namen - ab dem 26. Juni erinnert auch eine Gedenktafel in Jena an den berühmten Astronomen Erhard Weigel (1625-1699). Im Rahmen einer jährlichen deutsch-landweiten Fortbildungsveranstaltung für Astronomielehrer wird sie um 18.30 Uhr feierlich am Kollegienhof enthüllt. "Teilnehmern der Tagung im vergangenen Jahr war aufgefallen, dass es eine solche Tafel an seiner Wohn- und Wirkungsstätte noch nicht gibt", erzählt der Jenaer Veranstalter Prof. Dr. Karl-Heinz Lotze. "Dies haben wir im Internationalen Jahr der Astronomie zum Anlass genommen, um mit vielen Partnern eine solche Tafel auf den Weg zu bringen", sagt der Physik- und Astronomiedidaktiker und dankt allen Beteiligten, allen voran dem Alumniverein der Physikalisch-Astronomischen Fakultät, der die neue Tafel finanziert hat.
Sie soll nun am Collegium Jenense angebracht werden, in dem Weigel drei Jahrzehnte wohnte und 46 Jahre gelehrt und astronomische Beobachtungen durchgeführt hat. Seitdem ist Astronomie an der Universität Jena ohne Unterbrechung in Lehre und Forschung betrieben worden. Bereits 2007 begann die Friedrich-Schiller-Universität damit, am Kollegienhof an namhafte Professoren aus ihrer Frühzeit zu erinnern. Auch dieses Jahr wird das Projekt fortgeführt.
Erhard Weigel gelangte 1652 als Professor für Mathematik und Astronomie an die Universität Jena und wurde hier zu einem der größten Naturwissenschaftler seiner Zeit. Von hier aus bemühte er sich am Ende des 17. Jahrhunderts vor allem um eine Zusammenführung der beiden in Europa existierenden Datumsangaben. Denn während sich die katholischen Länder am Gregorianischen Kalender orientierten, datierten die Protestanten immer noch nach dem Julianischen Kalender. Außerdem sind seine pädagogischen Bestrebungen bis heute wegweisend. Im Jahr 1684 gründete der gebürtige Oberpfälzer eine Kunst- und Tugendschule, die in seinem Wohnhaus untergebracht war.
Für ein Denkmal, das zwar nicht mehr existiert, aber immerhin zu den "Sieben Wundern Jenas" gehört, hat der Astronom selbst gesorgt: Das 1898 abgerissene "Weigelsche Haus" stand ursprünglich in der Nähe der Stadtkirche. Weigel hatte es mit einigen technischen Neuerungen ausgestattet - wie einen Aufzug nach dem Flaschenzugprinzip und einer Weinleitung aus dem Keller. "Damit steht fest", so Prof. Lotze, "dass Erhard Weigel nicht nur ein bedeutender Astronom, sondern ein Universalgelehrter war, an den die Universität nun mit der neuen Tafel erinnert".
Kontakt:
Prof. Dr. Karl-Heinz Lotze
Arbeitsgruppe Physik- und Astronomiedidaktik der Universität Jena
Max-Wien-Platz 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 947490
E-Mail: kh.lotze[at]uni-jena.de
Prof. Dr. Karl-Heinz Lotze und die Studentin Katharina Leonhardt, die am Freitag bei der Enthüllung ...
Foto: Peter Scheere/FSU
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Bild Erhard Weigels von 1662, gemalt von Ernst Liebermann.
Quelle: Archiv/FSU
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Prof. Dr. Karl-Heinz Lotze und die Studentin Katharina Leonhardt, die am Freitag bei der Enthüllung ...
Foto: Peter Scheere/FSU
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Bild Erhard Weigels von 1662, gemalt von Ernst Liebermann.
Quelle: Archiv/FSU
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