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04.08.2009 09:04

Neue Erkenntnisse über die Steuerung von Fruchtbarkeit durch Gehirnzellen

Sabine Ranke-Heinemann Pressestelle
Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann

    Wissenschaftler der neuseeländischen University of Otago haben neue
    Erkenntnisse darüber gewonnen, wie Schaltkreise im Gehirn die
    Fruchtbarkeit bei Menschen steuern. Diese könnten zur Entwicklung
    neuer Behandlungsmethoden in diesem Bereich führen.

    Ein kürzlich veröffentlichter Bericht von Professor Allan Herbison und
    Dr. Rebecca Campell, Forscher am Centre for Neuroendocrinology der
    Universität, klärt bisher offene Fragen darüber, wie Gehirnzellen ihre
    zentrale Funktion zur Regelung der Fruchtbarkeit ausüben. In Ihrer
    Arbeit konzentrieren sich die Wissenschafter auf eine kleine und relativ
    zerstreute Zellpopulation, die als Gonadoliberin (GnRH) Neuronen bekannt
    ist. Ihre Kommunikationsart war bisher unbekannt. Studienleiter Allan
    Herbison zufolge arbeiten circa eintausend GnRH-Neuronen zusammen, um
    hormonelle Impulse auszusenden, die für jene Kaskade von Ereignissen im
    Körper zuständig sind, die den Eisprung und andere dazugehörige Prozesse
    ermöglichen. "Ohne die regelmäßigen Hormonausschüttungen ins Blut - die
    circa einmal pro Stunde stattfinden - können die weiteren, die
    Fruchtbarkeit ermöglichenden, Prozesse nicht stattfinden", so Herbison.

    Bei Versuchen mit Mäusen fanden die Forscher mit Hilfe von hochmodernen
    Bildgebungstechniken heraus, dass die GnRH-Neuronen auf eine
    ungewöhnliche Weise interagieren. Die meisten Neuronen nutzen zur
    Kommunikation chemische Synapsen. Im Gegensatz dazu scheinen die
    GnRH-Neuronen durch lange verzweigte Zellfortsätze miteinander verbunden
    zu sein, die als Dendriten bekannt sind.

    Wissenschaftler gehen davon aus, dass etwa ein Drittel aller
    Unfruchtbarkeitsfälle bei Frauen auf Fehlfunktionen von
    Kontrollmechanismen im Gehirn zurückzuführen sind. Durch die neuen
    Erkenntnisse über die Interaktion der GnRH-Neuronen erschließen sich
    interessante Möglichkeiten für die Entwicklung neuartiger Therapien. Bei
    diesen Therapien könnten Substanzen eingesetzt werden, die die Aktivität
    der GnRH-Neuronen gezielt kontrollieren.

    Weitere Informationen:
    Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund
    Pressestelle
    Friedrichstr. 95
    10117 Berlin
    Email: berlin@ranke-heinemann.de
    Tel.: 030-20 96 29 593

    Bei Veröffentlichung der Pressemitteilung bitten wir um eine
    Quellenangabe sowie die Zusendung eines Belegexemplars.

    Das Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer
    Hochschulverbund ist die zentrale Einrichtung aller australischen und
    neuseeländischen Universitäten in Deutschland, Österreich und der
    Schweiz, zuständig für Wissens- und Forschungstransfer,
    Forschungsförderung sowie Studenten- und Wissenschaftleraustausch und
    für die Betreuung von Studierenden und Schülern, die ein Studium Down
    Under vorbereiten.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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