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27.08.2009 14:50

BfS trifft Vorsorge gegen möglichen Löserfall in Morsleben

Florian Emrich PB2/ Pressearbeit
Bundesamt für Strahlenschutz

    Im Endlager für radioaktive Abfälle Morsleben könnten sich größere Mengen Salzgestein von der Decke eines Hohlraumes lösen (sogenannter Löserfall). Das Bundesamt für Strahlenschutz hat eine Erstbewertung vorgenommen. Eine Gefahr für Mensch und Umwelt besteht derzeit nicht. Bergbauspezialisten ermitteln durch laufende Untersuchungen die weiteren notwendigen Maßnahmen. Die für die Aufsicht und Genehmigung zuständigen Bundes- und Landesbehörden hatten sich in dieser Woche vor Ort informiert.

    Experten haben im Rahmen der geotechnischen Überwachung des Endlagers in einem großen Hohlraum neue Risse entdeckt, die auf Schäden im Gebirge des von früheren Bergbauarbeiten stark ausgehöhlten Zentralteils deuten. In dem Hohlraum lagern keine radioaktiven Abfälle. Die Kammer ist gesperrt und damit für Personen nicht zugänglich. Hier könnten sich die Gesteinsbrocken von der Decke lösen. Wie viel Salz konkret herausbrechen könnte, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab und kann deshalb sehr stark variieren. Denkbar ist, dass sich auch größere Mengen von mehreren Tausend Tonnen Salz lösen. Eine Gefahr für die Belegschaft des Endlagers Morsleben und für die Bevölkerung der Umgebung kann aufgrund der derzeit vorhandenen Erkenntnisse ausgeschlossen werden.

    Nach Vorliegen der Untersuchungsergebnisse wird das BfS darüber entscheiden, ob weitere Maßnahmen notwendig sind. Denkbar wäre, den Hohlraum komplett mit Salzbeton zu verfüllen. Die Ergebnisse der erforderlichen Untersuchungen und Berechnungen werden voraussichtlich im Oktober vorliegen.

    Das BfS stabilisiert derzeit den Zentralteil des Bergwerks. Seit 2003 werden mehr als 20 Hohlräume mit einem speziellen Salzbeton verfüllt, um das Bergwerk langfristig zu stabilisieren.

    Ein Sprecher des BfS sagte dazu:
    "Die jetzt festgestellten Schäden stellen zwar keine akute Gefahr für die in der Umgebung des Endlagers lebenden Menschen und die Umwelt dar. Sie zeigen allerdings deutlich, dass es sich bei Morsleben um ein altes Bergwerk mit typischen Stabilitätsproblemen handelt. Deshalb war die Entscheidung des BfS, den besonders durchlöcherten Zentralteil des Bergwerks vorzeitig mit Salzbeton zu verfüllen, richtig". Diese Arbeiten, bei denen insgesamt fast
    800.000 Kubikmeter Salzbeton zur Stabilisierung in das Bergwerk gepumpt werden, sollen Ende des Jahres abgeschlossen werden.

    Davon unberührt ist das atomrechliche Stilllegungsverfahren für das Endlager Morsleben. Die Unterlagen für die Öffentlichkeitsbeteiligung werden in Kürze von der zuständigen Landesbehörde ausgelegt.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften, Gesellschaft, Politik, Umwelt / Ökologie
    regional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Organisatorisches
    Deutsch


     

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