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08.09.2009 15:35

2. Deutscher Suchtkongress: Wenn Alkohol zu Gewalt führt

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    2. Deutscher Suchtkongress
    16. bis 19. September 2009, Fachhochschule Köln

    Köln - Alkoholkonsum und Gewaltausbrüche sind eng miteinander verbunden. Das zeigt die aktuelle Kriminalstatistik der Bundesrepublik. Mehr als 30 Prozent aller Gewaltverbrechen geschehen demnach unter Alkoholeinfluss. Besonders hoch ist der Anteil der betrunkenen Täter bei schwerer und gefährlicher Körperverletzung. Wie Alkohol und Gewalt zusammenhängen und welche Lösungsansätze es gibt, diskutieren Experten auf der Pressekonferenz des 2. Deutschen Suchtkongresses in Köln.

    "Die Wechselwirkungen zwischen Alkohol und Gewalt sind ein hochkomplexes Thema. Hier gilt es noch viele Fragen zu klären - zum Beispiel, wie stark der Einfluss anderer Faktoren wie Alter, Geschlecht und sozialer Herkunft ist", sagt Professor Dr. rer. nat. Michael Klein, Tagungspräsident des 2. Deutschen Suchtkongresses und Leiter des Deutschen Instituts für Sucht- und Präventionsforschung an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen in Köln. "Dass es jedoch einen deutlichen Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und gewalttätigen Handlungen gibt, zeigt eine Vielzahl von Untersuchungen", so Klein weiter.

    Eine davon ist der "Freiburger StreetTalk": 308 Personen wurden zu Alkoholkonsum und Gewalterleben in der Freiburger Innenstadt befragt. Den Ergebnissen zufolge hatten 90 Prozent der an einer Schlägerei Beteiligten vorher Alkohol getrunken. Besondere Bedeutung kommt dabei jenen zu, die bereits vor dem Ausgehen im heimischen Umfeld Alkohol trinken. "Diese "Vorglüher" verlagern nicht einfach nur den Ort des Trinkens. Sie trinken vielmehr insgesamt deutlich mehr Alkohol als "Nicht-Vorglüher" - und zwar auch noch beim Ausgehen selbst. "Vorglüher" haben ein ganz anderes, deutlich problematischeres Konsummuster als Personen, die sich nüchtern auf den Weg in die Stadt machen", erklärt Diplompsychologin Jeanette Piram, Leiterin der Drogenhilfe Freiburg, im Vorfeld des 2. Deutschen Suchtkongresses. Der "StreetTalk" habe gezeigt, dass sie signifikant häufiger an gewalttätigen Auseinandersetzungen beteiligt seien. "Zwei Drittel der an einer Schlägerei beteiligten Personen hatten bereits zu Hause getrunken."

    Weitere Ergebnisse der Befragung sowie mögliche Lösungsansätze wird Piram mit ihren Kollegen auf der Pressekonferenz des Suchtkongresses diskutieren. Der 2. Deutsche Suchtkongress findet vom 16. bis zum 19. September 2009 in der Fachhochschule Köln statt. In 180 Vorträgen und 45 Symposien bietet er einen Überblick über das gesamte Spektrum der Suchtforschung.

    Quelle:

    Michael Berner, Sonja Wahl: Freiburger StreetTalk: Ergebnisse einer Befragung in der Freiburger Innenstadt zu Alkoholkonsum und Gewalterleben. Unter: http://www.suchtfragen.de/uploads/media/Wahl.Forum1_100609_01.pdf
    Terminhinweis:

    Pressekonferenz anlässlich des 2. Deutschen Suchtkongresses
    Mittwoch, 16. September 2009, 12.30 bis 13.30 Uhr, Fachhochschule Köln, Geisteswissenschaftliches Zentrum (GWZ), Raum 211, Mainzer Straße 5, 50678 Köln

    Kontakt für Journalisten:
    Pressestelle 2. Deutscher Suchtkongress
    Silke Stark
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Telefon: 0711 8931-572
    Telefax: 0711 8931-167
    stark@medizinkommunikation.org


    Weitere Informationen:

    http://www.suchtkongress09.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Pressetermine, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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