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15.09.2009 10:31

Premiere an der Wahlurne: Umfrage der Katholischen Universität unter Erstwählern zur Bundestagswahl

Dipl.-Journ. Constantin Schulte Strathaus Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

    Rund 3,5 Millionen junge Frauen und Männer können laut Bundeswahlleiter am 27. September zum ersten Mal bei der Bundestagswahl ihre Stimme abgeben. Bei 645 Erstwählern erfragte eine studentische Forschungsgruppe der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) unter Leitung des Politikwissenschaftlers Prof. Dr. Klaus Stüwe deren Wahlverhalten. Ausgangspunkt war die Frage, inwiefern die Zugehörigkeit zu bestimmten sozialen Gruppen die Wahlentscheidung beeinflusst. Die Studierenden sprachen dazu potenzielle Erstwähler im Juli dieses Jahres in Schulen, Universitäten und auf öffentlichen Plätzen persönlich an.

    "Durch diese Vorgehensweise ließ sich im Gegensatz zu telefonischen Interviews sicherstellen, dass die Befragten tatsächlich Erstwähler sind", erklärt Professor Stüwe. Repräsentativ wäre die Umfrage erst mit mindestens 1000 Teilnehmern gewesen, dennoch habe es interessante Ergebnisse gegeben.

    So haben Eltern offensichtlich einen erheblichen Einfluss darauf, ob ihre Kinder zur Wahl gehen: Bei über der Hälfte der befragten Jugendlichen ist die Wahl regelmäßiges Gesprächsthema im Elternhaus. Von ihnen wollen überdurchschnittliche 96 Prozent zur Wahl gehen. Im Vergleich dazu haben in der Gesamtsicht knapp 85 Prozent der Befragten am 27. September vor, ihre Stimme abzugeben. Soziale Bindungen, deren Einfluss auf die Wahl die Studierenden untersuchten, ergeben sich auch durch die Konfession und die Bindung an eine Kirche. So fiel auf, dass die befragten Erstwähler ohne Kirchenbindung die geringste Bereitschaft zur Wahlbeteiligung zeigten. Von denjenigen Erstwählern, die regelmäßig zum Gottesdienst gehen (zehn Prozent), wollen die meisten die Unionsparteien wählen. Die zukünftigen Wähler der Linkspartei hatten in der Umfrage die geringste Kirchenaffinität.

    Abgefragt wurde auch der Zusammenhang zwischen dem Wohnort der Jugendlichen und ihrer Absicht, zur Wahl zu gehen. Dabei zeigte sich, dass in Dörfern und Städten bis 10.000 Einwohnern die beabsichtigte Wahlbeteiligung stets über dem Durchschnitt liegt.

    Abschließend untersuchten die Studierenden einen möglichen Zusammenhang zwischen der eigenen Wahlentscheidung und der Parteipräferenz der Mutter. Von den Befragten wussten knapp 50 Prozent nicht, welche Partei ihre Mutter bei der anstehenden Bundestagswahl wählen wird; bezogen auf die restlichen Befragten lagen die Übereinstimmungen der Wahlentscheidung von Mutter und Kind meist unter 50 Prozent. Allein bezogen auf die CDU/CSU will über die Hälfte der Teilnehmer dieselbe Partei wie ihre Mutter wählen. Besonders signifikant sind die Abweichungen von der mütterlichen Parteipräferenz bezogen auf die FDP, die Grünen und die Linke.

    "Ein besonders erfreuliches Ergebnis unserer Umfrage ist, dass knapp 85 Prozent der befragten Erstwähler bei der Bundestagswahl von ihrer Stimme Gebrauch machen wollen", sagt Professor Stüwe. Denn im Vergleich lag die gesamte Wahlbeteiligung vor vier Jahren bei 78 Prozent, bei Erstwählern unter 21 Jahren sogar nur bei 70 Prozent. Ob die befragten Erstwähler tatsächlich zum Wählen gehen, wird sich allerdings erst am 27. September zeigen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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