Die Verbesserung der Patientensicherheit auf beiden Seiten der Grenze ist das Ziel eines Forschungsprojektes, für das Prof. Dr. Jens Bothe, Lehrstuhlinhaber für Krankenhausmanagement und eHealth der Fachhochschule Flensburg im Rahmen der Kick-off Veranstaltung den Startschuss für das Interreg-4A-Projekt "Stärkung der Patientensicherheit zwischen Dänemark und Deutschland" gab.
Flensburg - Es geschah Mitte April 2008 vor einem Krankenhaus in Dänemark: eine deutsche Touristin verstarb auf einem Parkplatz vor der Klinik, weil sie mehr als eine Stunde keine medizinische Hilfe bekommen hatte. Die Bitte ihres Mannes um sofortige medizinische Hilfe war laut dänischer Patientenvereinigung 75
Minuten lang ungehört geblieben. "Ein tragischer Vorfall wie dieser im deutsch-dänischen Grenzgebiet hätte vermieden werden können", so Prof. Dr. Jens Bothe von der FH Flensburg.
Die Verbesserung der Patientensicherheit auf beiden Seiten der Grenze ist daher das Ziel eines Forschungsprojektes, für das Prof. Dr. Jens Bothe, Lehrstuhlinhaber für Krankenhausmanagement und eHealth der Fachhochschule Flensburg im Rahmen der Kick-off Veranstaltung den Startschuss für das Interreg-4A-Projekt "Stärkung der Patientensicherheit zwischen Dänemark und Deutschland" gab.
Beteiligte Kliniken auf deutscher Seite sind das Malteser Krankenhaus St. Franziskus Hospital und die Ev.- Luth. Diakonissenanstalt in Flensburg sowie das Klinikum Nordfriesland, nördlich der Grenze ist es der Verbund der dänischen Klinken in der Grenzregion. Ziel ist es, vom jeweilig anderen System zu lernen und insbesondere auf Grundlage von Methoden und Instrumenten, die bereits erfolgreich in der Praxis getestet wurden, den länderübergreifenden Austausch zu fördern. Im Fokus steht dabei zunächst die Erhöhung des Patienten-sicherheitsniveaus in der Grenzregion.
Nach einer aktuellen Meldung der Bundesärztekammer unterliefen deutschen Ärzten, ungeachtet aller Anstrengungen für mehr Sicherheit in der Medizin, im Jahr 2008 bei der Behandlung von Patienten bundesweit 2090 Behandlungsfehler, die zu einem tatsächlichen Patientenschaden führten. National verbindliche Meldesysteme existieren derzeit leider noch nicht.
In der dänischen Nationalen Datenbank sind im gleichen Zeitraum 21.279 Meldungen über unerwünschte Ereignisse eingegangen, die möglicherweise, aber nicht zwangsläufig zu einem Patientenschaden führten. Diese Zahlen zeigen, dass in Dänemark bereits seit einigen Jahren erfolgreich eine für Deutsche neue, moderne Fehlerkultur gelebt wird, in dem beispielsweise jede Medikamentenverwechslung in die Nationale Datenbank gemeldet wird, um daraus Maßnahmen zur Verbesserung abzuleiten.
In den am Projekt beteiligten deutschen Krankenhäusern wird unter anderem an der Einführung eines Meldesystems für diese "Beinah-Zwischenfälle" in Krankenhäusern, dem so genannten Critical Incident Reporting Systems (CIRS) gearbeitet, wobei man sich am dänischen System orientiert. Bis Ende dieses Jahres stehen voraussichtlich erste Daten für Verbesserungsansätze zur Verfügung.
http://www.patientsafety-interreg.com
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Politik, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
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