Ärzte an der Charité bekommen mehr Gehalt
Der Aufsichtsrat der Charité - Universitätsmedizin Berlin hat heute dem Ende September erzielten Tarifabschluss mit dem Marburger Bund trotz einhellig geäußerter Bedenken zugestimmt. Danach erhöhen sich die Mehrkosten für die Charité in diesem Jahr um 2,1 Prozent. Im nächsten Jahr kommen weitere 7,5 Prozent dazu. "Das liegt an der absoluten Belastungsgrenze für die Charité", erklärt Prof. Jürgen E. Zöllner, Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie Aufsichtsratsvorsitzender des Universitätsklinikums. Prof. Zöllner ist überzeugt, dass der Abschluss für die Einstellungspraxis bei Medizinern Folgen haben wird.
Die Tarifeinigung kam erst nach mehrmonatigen harten Verhandlungen zustande. Laut übereinstimmender Auskunft beider Tarifpartner sei damit in letzter Minute ein Streik verhindert worden. Schon seit dem 30. Juni war der alte Tarifvertrag nicht mehr gültig. "Jeder Streiktag hätte enorme Kosten verursacht und damit das Erreichen der wirtschaftlichen Ziele für 2009 stark gefährdet", erklärte Prof. Ulrich Frei, der Ärztliche Direktor der Charité. Die Einigung sei nur möglich gewesen, weil der Marburger Bund im Gegenzug neuen Arbeitszeitmodellen zugestimmt habe. So werde es gelingen, die entstehenden Mehrkosten zumindest zum Teil zu kompensieren.
Das reicht den Aufsichtsräten aber nicht. "Dieser Tarifabschluss darf keine Sogwirkung entfalten", warnt Finanzsenator Ulrich Nußbaum. "Wir haben den Vorstand aufgefordert, zur nächsten Sitzung eine maßnahmenscharfe Kompensation des Tarifabschlusses durch entsprechende Einsparungen in den kommenden Jahren vorzulegen", erklärt Nußbaum.
Damit steht das Universitätsklinikum vor der Aufgabe, bis Ende 2010 weitere Millionenbeträge einzusparen. Prof. Karl Max Einhäupl, Vorstandsvorsitzender der Charité hält dieses Ziel für erreichbar. "Wir werden zügig mit weiteren Strukturmaßnahmen beginnen", sagt er. "Die Ärztevereinigung Marburger Bund hat uns mit diesem Abschluss eine schwere Last auferlegt, die jetzt alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen müssen."
Kerstin Endele
Leiterin Unternehmenskommunikation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
Tel.: 030 - 450 570 400
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin, Politik
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).