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Die Nachwuchs-Designerinnen und -Designerinnen der Hochschule Niederrhein haben die Nasen im Luftstrom gesellschaftlicher Entwicklungen. Sie erkennen und folgen nicht nur aktuellen Trends, sondern setzen zuweilen sogar solche. Ein mobiles Containersystem zum drin wohnen und arbeiten, Mikronährstoffe als Kaubonbon, ein neuartiger multifunktionaler Servierwagen, Möbel-Metamorphosen, eine Aufklärungskampagne zur undurchsichtigen Welt der Hochfinanz oder WoMagic, "das magische Frauen-Biermischgetränk" - das sind nur sechs von 18 zur gestalterischen Reife entwickelte Ideen, allesamt Abschlussarbeiten des Diplomstudiums. Die Ausstellung "BeginnEnde" wurde am gestrigen Abend eröffnet und ist bis zum 1. November täglich von 11 bis 19 Uhr in der Shedhalle am Frankenring 20 in Krefeld zu sehen.
Katharina Pawlik entwarf, angeregt durch einen Aufenthalt in Peru, Möbel-Metamorphosen namens "La basurita". Ausgangsmaterial ist Sperrmüll vom Straßenrand. Die Wiedergeburt weggeworfener und vergessener Objekt versteht sie menschlich wie materiell als eine Antwort auf den globalen Trend der Wegwerfgesellschaft. "La basurita" ist eine Interieurserie, die unser Mobiliar auf das Wesentliche reduziert. Grundbedürfnisse wie schlafen, sitzen, ablegen und verstauen stehen im Mittelpunkt der Entwürfe. Damit will die Designerin einerseits zum Nachdenken über den Wertstoffkreislauf anregen, anderseits funktionale und kreative Lösungen für die Möblierung auch kleiner Wohnungen bieten. Aus einer Garderobe wird so mit einem Handgriff eine Liege. Melkschemel aus Stuhlrückenlehnen laden zum "aktiven Sitzen" ein.
Lust auf den Geschmack von Erdbeere und Sternfrucht in Verbindung mit Wellness, Komfort, Genuss und gesunder Ernährung? Dann greife man zum Kaubonbon mit Mikronährstoffen "Tasty Health" von Julia Schneider. "Wir leben in einer Zeit, in der Stress und Hektik alltäglich sind. Doch aufgrund von Zeitmangel kommt gesunde Ernährung und damit die ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente) zu kurz. Die Folgen sind Mangelerscheinungen wie Immundefizite, Verdauungsstörungen oder Burnout-Syndrom", so die junge Designerin, die bereits einen Job in einer Agentur hat. Ihre Goodies sind leckere, fruchtige Kaubonbons einer völlig neuen Art der Nahrungsergänzungsmittel. Für die Aufnahme der Kaubonbons wird kein Wasser benötigt, da es einfach gekaut werden kann. Die vielen wasserlöslichen Vitamine können durch die Mundschleimhaut besser aufgenommen werden.
Immer mehr Menschen ziehen dahin, wo sie Arbeit finden. In den USA wird dann oft das Haus auf einen Tieflader gehoben und hinter dem Straßenkreuzer hergezogen. Für die Job-Nomaden in Deutschland entwarf Julia Krebber "NOMAD.IQ" - ein "mobiles Containersystem für den Wohn- und Geschäftsbereich mit einem modularem Charakter" . Das System besteht aus drei Grundmodulen die je nach Bedarf frei miteinander kombiniert werden können. Das kleinste Modul, das "Versorgungsmodul", kann z.B. als Notunterkunft oder als Gartenhaus fungieren. In Kombination mit dem größeren und dem Wintergartenmodul können Wohn- Geschäfts- und Gebäudekomplexe entstehen. Ein Haus aus sieben Modulen kostet etwa 160.000 Euro.
Auch schon mal bei dem Versuch gescheitert, die komplexen und komplizierten Regeln des Finanzwesens zu verstehen? Dann sei die Aufklärungskampagne "Finanzbildung.de" von Kai Tusar und Martin Ferl empfohlen. Ihr Credo: "Ohne Finanzwissen ist Bildung nichts wert". Die Aufklärungskampagne ist vor allem für Schüler und ihre Lehrer gedacht und wird dort mit Sicherheit Aufmerksamkeit wecken, wenn zum Beispiel Tom Jones zur Einleitung des Dow-Jones-Kapitels durchs Bild tänzelt.
Den Servierwagen aus dem Schattendasein des Möbeldesigns hat Malin Olsson geholt. Dabei hat sie ihn zugleich an die modernen Essgewohnheiten angepasst. "Push" lässt sich in Sofa, Tisch, Sideboard und vieles mehr verwandeln. Sogar zum Frühstück im Bett kann er höhenverstellbar positioniert werden. Und wer weiß - vielleicht landet die Entwicklung der Schwedin irgendwann sogar im Katalog eines bekannten Möbelhauses ihrer Heimat.
Dass es ihre Idee in die Regale von Händlern schafft, wünscht sich auch Sandra Ribbeck. Sie kreierte "WoMagic", das magische Frauen-Biermischgetränk. Es richtet sich an eine weibliche Zielgruppe im Alter von 18 bis 40 Jahren und will dem schlechten Image, das Bier bei den meisten Frauen hat, die Stirn bieten. Zudem werden neue, zukunftsträchtige Absatzmärkte erschlossen. "Dem aktuellen Gesundheitstrend werde ich mit WoMagic gerecht. Neben regionalen Früchten und Bier sind gesunde Kräuter der Inhaltsstoff, der in den Fokus gerückt wird. In meiner Idee erhalten diese Kräuter den Mehrwert der Magie", erläutert die Jung-Designerin, die auch einen witzigen Werbespot gestaltet hat und nun große Brauerein auf sich und ihre Idee aufmerksam machen willk.
Der Ideenpool der Diplom-Ausstellung ist groß und prächtig: In ihm finden sich eine Kampagne zur Förderung der Mobilität von Studierenden in Europa, trashige Verpackungen für Seifenprodukte, eine Publikation zu spannenden Eigenschaften unserer deutschen Sprache, ein Buchstaben-Schiebe-Spiel, ein neuartiges Fortbewegungsobjekt für Kinder, ein elektronisches Tabletten-Ausgabesystem, gedacht für Demenzkranke, und viel Nützliches, Schönes und Originelles mehr. Die Ausstellung, betreut von den Professoren Gerhard Hahn und Susanne Specht, zeigt, wie junges Design aus Krefeld die Welt ein gutes Stück schöner, sozialer und angenehmer macht, gerade im persönlichen Umfeld. Deshalb ist auch das Marktpotenzial beträchtlich.
Das Fortbewegungsobjekt "Mogo" für Kinder mit einem Spiralfedermotor ist eine Idee von Vanessa Pesch
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"WoMagic" ist ein magisches Frauen-Biermischgetränk von Sandra Ribbeck (vorn)
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Kunst / Design, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Studium und Lehre
Deutsch
Das Fortbewegungsobjekt "Mogo" für Kinder mit einem Spiralfedermotor ist eine Idee von Vanessa Pesch
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"WoMagic" ist ein magisches Frauen-Biermischgetränk von Sandra Ribbeck (vorn)
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