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20.11.2009 12:59

Der chinesische Humboldt - Ausstellung zu Chinas Bildungspolitiker Cai Yuanpei

Caroline Kieke Pressestelle
Universität Leipzig

    "Außer Cai Yuanpei gibt es wohl kaum einen Zweiten, der als Rektor eine Universität leitete und dadurch einen Wandel seiner Nation und seiner Zeit herbeiführte", sagt der amerikanische Philosoph John Dewey über Chinas ersten Bildungsminister nach Gründung der Republik 1912. Aus Anlass des 600. Geburtstages der Universität Leipzig präsentieren das Konfuzius-Institut Leipzig und die Peking Universität eine Ausstellung zum Leben dieses berühmten Chinesen, der vor hundert Jahren in Leipzig studierte. Zur Eröffnungsfeier am 25. November um 16 Uhr spricht der Direktor des Zentrums für Deutschlandstudien der Universität Peking, Prof. Chan Hongjie.

    Zeit: 25. November, 16 Uhr
    Ort: interDaF e. V. in der Lumumbastraße 4, 04105 Leipzig

    Cai Yuanpei kam 1907 nach Deutschland und ein Jahr später nach Leipzig, wo er sich vier Jahre lang dem Studium der Philosophie, Psychologie und Ästhetik widmete. Hier begegnete er den Ideen deutscher Philosophen und Gesellschaftswissenschaftler und wurde zum Anhänger des Bildungsideals Wilhelm von Humboldts. Zurück in China war aus dem traditionellen Konfuzianer einer der wichtigsten Reformpolitiker des chinesischen Bildungswesens im 20. Jahrhundert geworden.

    Nach seiner Rückkehr nach China gab Cai Yuanpei in seiner Funktion als Bildungsminister und später als Rektor der Peking Universität neue Richtlinien der Bildungspolitik heraus und propagierte "geistige Freiheit und wissenschaftliche Pluralität". Unter seiner Leitung wurde die Peking Universität das Zentrum der Bewegung des 4. Mai, die 1919 begann und als chinesische Aufklärung bezeichnet wird. Intellektuelle verurteilten damals die traditionellen chinesischen Werte des Konfuzianismus als rückständig und orientierten sich verstärkt an westlicher Wissenschaft und Technik. Insbesondere im Bereich der Literatur und Kunst führte ein Bruch mit dem Althergebrachten zu neuen fruchtbaren Formen. So wurde beispielsweise die schwer verständliche Schriftsprache durch moderne Umgangssprache ergänzt und ersetzt.

    Geboren 1868 als Sohn eines Kaufmanns hatte Cai Yuanpei wie alle seine Altersgenossen den konfuzianischen Kanon studiert. Doch nach der Erlangung eines Gelehrtengrades erwachte Ende des 19. Jahrhunderts sein Interesse für westliches Wissen und Kultur. Anders als die traditionellen Konfuzianer trat er nun als aufgeklärter Intellektueller für den Sturz der Qing-Dynastie und den Aufbau einer chinesischen Republik ein.

    Zeit seines Lebens blieb Cai Yuanpei Deutschland eng verbunden und förderte aktiv den wissenschaftlichen Austausch zwischen den beiden Ländern. Er lud namhafte deutsche Wissenschaftler nach China ein und übersetzte Werke deutscher Philosophen und Pädagogen. Zugleich unterstützte er deutsche Wissenschaftler bei ihrer Forschung.

    Informationen zur Ausstellung "Cai Yuanpei - der chinesische Humboldt":
    25. November 2009 - 29. Januar 2010
    Mo-Fr, 9-17 Uhr

    Thema der Eröffnungsrede von Prof. Chan Hongjie: "Die Rezeption der Humboldtschen Universitätsidee in China am Beispiel von Cai Yuanpeis Reform an der Peking Universität".

    Ansprechpartner für weitere Informationen:
    Konfuziusinstitut Leipzig
    Thomas Rötting, Antje Rademacker
    +49 (0)341 97-30390
    info@konfuziusinstitut-leipzig.de


    Weitere Informationen:

    http://www.konfuziusinstitut-leipzig.de Mehr zum Konfuziusinstitut Leipzig


    Bilder

    Cai Yuanpei in Leipzig (1909)
    Cai Yuanpei in Leipzig (1909)
    Foto: Konfuzius-Institut Leipzig
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Cai Yuanpei in Leipzig (1909)


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