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01.12.2009 11:32

Nachlass des Computer-Erfinders wird endlich digitalisiert

Christine Boldt Kommunikations- und Informationsstelle
Freie Universität Berlin

    Deutsches Museum und Freie Universität starten Projekt zum 100. Geburtstag des Pioniers Konrad Zuse

    Wissenschaftler des Deutschen Museums in München und der Freien Universität Berlin haben mit der Erschließung und Digitalisierung des Nachlasses von Computer-Erfinder Konrad Zuse (1910-1995) begonnen. Das Projekt läuft drei Jahre lang und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des Programmes "Kulturelles Erbe" mit rund 400.000 Euro unterstützt.

    Die Dokumente, darunter noch nicht erschlossene, in Stenografie verfasste Tagebuch-Aufzeichnungen Zuses sowie die Schaltungen seiner frühen Rechenmaschinen, werden im Auftrag des Deutschen Museums digitalisiert und katalogisiert. Diese Dokumente werden an der Freien Universität gesichtet, analysiert und systematisiert. Die Ergebnisse, darunter für Laien verständliche Simulationen der Maschinen Zuses, werden im Internet für jedermann zugänglich gemacht.

    Die Beteiligten erhoffen sich von der Erschließung des Nachlasses neue Erkenntnisse über die Persönlichkeit Zuses und über die Funktionsweise seiner Rechenmaschinen.

    Dr. Wilhelm Füßl, Leiter des Archivs des Deutschen Museums in München, erläuterte die Probleme der heutigen Zuse-Forschung, die wichtige Teile des Nachlasses wegen der Stenografie nicht nutzen könnte. Das DFG-Projekt eröffne der Forschung neue Perspektiven.

    Professor Raúl Rojas vom Institut für Informatik der Freien Universität Berlin erklärte bei der Vorstellung in Berlin, von keinem anderen frühen Pionier des Computers stehe der Nachlass digitalisiert im Internet. Weder von der ENIAC, dem Mark I (USA) noch vom Colossus (UK) existiere ein Internet-Archiv.

    Prof. Dr. Dr. h. c. Peter Deuflhard, Präsident des Zuse-Instituts Berlin (ZIB), der mit Konrad Zuse in dessen letzten Lebensjahren oft und viel diskutiert hat, sagte, er freue sich, dass das 100-jährige Jubiläum zum Anlass genommen werde, endlich den Nachlass des deutschen Computerpioniers aufzuarbeiten - und natürlich digital, wie es sich für diesen überragenden Mann gehöre. "Das Genie Konrad Zuse hat, neben den USA und England, auch Deutschland in die Zukunft des Informationszeitalters geführt", sagte Deuflhard.

    Prof. Dr. Stefan Jähnichen, Präsident der Gesellschaft für Informatik e. V., hob hervor: "Konrad Zuse hat den ersten Computer in Berlin gebaut. Deshalb ist es großartig für die Stadt, dass der Nachlass hier in Berlin erschlossen wird und dass Berliner Wissenschaftler bei der Zusammenarbeit mit dem Deutschen Museum eine wichtige Rolle spielen." Für junge Leute sei dieses Projekt eine großartige Motivation, sich für ein Studium der Informatik zu entscheiden.

    Für weitere Informationen und Interview-Wünsche:
    o Prof. Dr. Raúl Rojas, Institut für Informatik der Freien Universität Berlin
    Telefon: 030 / 838-75130, E-Mail: rojas@inf.fu-berlin.de
    o Dr. Wilhelm Füßl, Leitung Archiv des Deutschen Museums
    Telefon: 089 / 2179-220, E-Mail: archiv@deutsches-museum.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Informationstechnik, Kunst / Design
    überregional
    Kooperationen, Personalia
    Deutsch


     

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