Zielgerichtete und passfähige Fort- und Weiterbildung erhält sowohl aus Sicht der Beschäftigten als auch aus Sicht der Unternehmen einen immer höheren Stellenwert. Besondere Herausforderungen ergeben sich dabei für den akademisch vorgebildeten Fach- und Führungskräftenachwuchs, wie eine Studie des Niedersächsischen Instituts für Wirtschaftsforschung (NIW) und des Zentrums für Sozialforschung an der Universität Halle-Wittenberg (zsh) im Auftrag des Bildungswerks der Niedersächsischen Wirtschaft (BNW) aufzeigt. Die Ergebnisse beruhen u.a. auf einer telefonischen Unternehmensbefragung in der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg.
Die Weiterbildung soll auch fachliche Defizite beheben. Viel stärker sind aber zusätzliche Methodenkompetenz und überfachliche Fähigkeiten gefragt, die sich aus konkreten betrieblichen Anforderungen und mangelnder Berufserfahrung ergeben. Dazu gehören Managementwissen, Personalführung und Mitarbeitermotivation, betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse oder auch "klassische Themen" wie EDV, Fremdsprachen, Gesundheit/Umweltschutz/Sicherheit am Arbeitsplatz. Zukünftig sehen die befragten Personalverantwortlichen bei ihrem Führungskräftenachwuchs steigenden Weiterbildungsbedarf im Themenfeld Strategie/Organisation, das in der betrieblichen Weiterbildung bisher eher eine geringere Rolle gespielt hat. Auf den Bereich Innovationsmanagement wird ebenfalls zunehmend Wert gelegt.
Generell wird aus Unternehmenssicht die Einbindung der Weiterbildung in das betriebliche Umfeld und ihre Verknüpfung mit der Unternehmens- und Organisationsentwicklung immer wichtiger. D. h. der Trend geht zu mehr problemspezifischer, individueller und prozessbegleitender Weiterbildung. Dabei wird auch das klassische Seminar erhalten bleiben, aber zunehmend in Kombination mit flexiblen Lernformen und Maßnahmen, die eine größere Prozessnähe und höheren Praxisbezug aufweisen (z.B. Teamtraining, individuelles Coaching, Workshops, Planspiele etc.). Es werden sich verstärkt Weiterbildungsformate am Markt durchsetzen, die Lernen und Arbeiten besser integrieren - damit allen Beteiligten deutlich wird, dass Qualifizierung auch tatsächlich bessere Arbeitsergebnisse ermöglicht.
Durch die zunehmende Zahl von Hochqualifizierten und den damit steigenden Bedarf an Weiterbildung ergeben sich erhebliche Chancen für neue Aufgabenfelder in der akademischen Weiterbildung. Aus Sicht der Betriebe würden sich besonders kombinierte Angebote von privaten Weiterbildungsträgern und Hochschulen eignen (s. Abb.). Die bisherige Zusammenarbeit zwischen diesen beiden wichtigsten Anbietern beschränkte sich jedoch zumeist auf die Bereitstellung oder Vermittlung von Dozenten. Hier be-steht also noch erheblicher Entwicklungs- und Handlungsbedarf.
Die Studie "Weiterbildung für den akademischen Fach- und Führungskräftenachwuchs - Bedarfsermittlung aus Sicht von Unternehmen in der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg" steht ab sofort auf der NIW-Homepage http://www.niw.de zum Download bereit.
Ansprechpartner im NIW:
Birgit Gehrke, Tel. 0511 123316 41, gehrke@niw.de
Alexander Cordes, Tel. 051 123316 43, cordes@niw.de
http://www.niw.de
http://www.bnw.de
http://www.zsh-online.de
Derzeitige Anbieter und zukünftige Wunschpartner der Betriebe
Quelle: zsh-Cati-Betriebsbefragung in der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Pädagogik / Bildung, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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