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24.02.2010 13:57

Experten der Massenspektrometrie tagen in Halle

Dipl.Biol. Sylvia Pieplow Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Pflanzenbiochemie

    Die 43. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Massenspektrome-
    trie (DGMS) wird dieses Jahr in Halle stattfinden. Alle Interessenten und
    die bisher 350 angemeldeten Teilnehmer aus dem In- und Ausland erwar-
    tet vom 7. bis 10. März ein reichhaltiges Programm aus Wissenschaft,
    Kultur und Stadtgeschichte. Geplant sind 42 Fachvorträge, vier Work-
    shops, sieben Plenarvorträge, Postersessions mit etwa 170 wissen-
    schaftlichen Postern sowie Firmenpräsentationen und diverse Preisver-
    leihungen. Die wissenschaftlichen Veranstaltungen finden, zentral gele-
    gen, im Audimax bzw. im Melanchthonianum der Alma mater hallensis
    statt. Darüber hinaus wird es am Eröffnungstag einen Empfang im
    Stadthaus und am 9. März ein Konferenzdinner im historischen
    Ambiente der Moritzburg geben. Die Tagung wurde von
    Wissenschaftlern der Martin-Luther-Universität (MLU) und des Leibniz-
    Institutes für Pflanzenbiochemie (IPB) organisiert.

    Die Massenspektrometrie ist eine hochsensitive, leistungsfähige Analysetech-
    nik, mit der es möglich ist die Struktur und die Eigenschaften von unbekannten
    chemischen Verbindungen aufzuklären. Zudem können mit diesem Verfahren
    geringste Substanzmengen - auch in Stoffgemischen - nachgewiesen werden.

    Die ersten kommerziellen Massenspektrometer wurden in den 50-er Jahren
    des 20. Jahrhunderts hergestellt. Bis heute werden die Analysegeräte und
    Methoden ständig optimiert und verfeinert. Die große Leistungsfähigkeit dieser
    Nachweisverfahren macht die Massenspektrometrie in allen Bereichen der
    Naturwissenschaften zu einem unentbehrlichen Werkzeug für die bio-
    chemische Grundlagenforschung, für Medizin, Forensik und Klimaforschung.
    Massenspektrometrische Methoden werden zur Altersbestimmung von Gestei-
    nen und Knochen eingesetzt und auch bei Dopingkontrollen, wo man dank der
    hochpräzisen Technik bereits in wenigen Haaren Spuren von Drogen nach-
    weisen kann.

    Die Deutsche Gesellschaft für Massenspektrometrie hat ihren Ursprung in
    getrennten Arbeitsgemeinschaften Massenspektrometrie (AGMS), die Mitte
    der 50-er Jahre in beiden Teilen Deutschlands gegründet wurden. Aus der Fu-
    sion der AGMS-Ost und der AGMS-West erwuchs 1990 eine gesamtdeutsche
    Vereinigung. Unter ihrem Dach agieren heute mehr als 700 Mitglieder aus
    Wissenschaft und Industrie. Neben der Entwicklung von neuen Nachweisme-
    thoden und Geräten ist vor allem der Austausch von Expertenwissen ein
    Hauptanliegen der Gesellschaft und ihrer Mitglieder. Die jährlich stattfindende
    Tagung der DGMS - nach 1994 nun schon zum zweiten Mal in Halle - trägt
    genau diesem Anliegen Rechnung.

    Am Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie hat die Anwendung der Massen-
    spektrometrie eine lange Tradition. Schon sein Vorgängerinstitut, das Institut
    für Biochemie der Pflanzen der Deutschen Akademie der Wissenschaften,
    besaß eines der begehrten und in der DDR nur in vier Exemplaren hergestell-
    ten Elektronenanlagerungsmassenspektrographen von Manfred von Ardenne.
    Das Gerät im Wert von etwa 360.000 DDR-Mark wurde 1969 am Institut
    installiert und war bis 1991 ununterbrochen in Betrieb. In diesem Zeitraum er-
    stellten die Wissenschaftler des Instituts etwa 22.000 Massenspektren für
    eigene Forschungsprojekte und für die umliegenden Institute auf dem heutigen
    Weinberg-Campus. Das Basisgerät des Elektronenanlagerungsmassenspek-
    trographen aus dem privaten Dresdener Forschungsinstitut Manfred von
    Ardenne erinnert als Ausstellungsstück im Foyer an die Anfänge dieser moder-
    nen Analysetechnik am Institut. (Siehe Fotos).

    Das historisch gewachsene Knowhow der hiesigen Massenspektrometrie-Ex-
    perten blieb auch nach der Wende eine gefragte und viel genutzte
    Wissensquelle am Institut und auf dem Campus. Heute verfügen die
    Forschungseinrichtungen der Universität und das Leibniz-Institut für Pflanzen-
    biochemie über eine Reihe von hochmodernen Massenspektrometern. Das
    exzellente Analyse-Equipment kommt vor allem in den Biowissenschaften zum


    Weitere Informationen:

    http://www.ipb-halle.de/?id=725
    http://www.dgms2010.uni-halle.de/.


    Bilder

    Das Basisgerät des alten Elektronenanlagerungsmassenspektrographen von Manfred von Ardenne ist als Ausstellungsstück am Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie (IPB) zu sehen.
    Das Basisgerät des alten Elektronenanlagerungsmassenspektrographen von Manfred von Ardenne ist als A ...
    Foto: IPB
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    Ionenquelle des Ardenne-Spektrographen.
    Ionenquelle des Ardenne-Spektrographen.
    Foto: IPB
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Das Basisgerät des alten Elektronenanlagerungsmassenspektrographen von Manfred von Ardenne ist als Ausstellungsstück am Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie (IPB) zu sehen.


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    Ionenquelle des Ardenne-Spektrographen.


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