Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) haben die Förderstrukturen des Instruments Beschäftigungszuschuss unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Mit überwiegend langer Arbeitslosigkeit und einem hohen Anteil an Älteren und Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen gehören die Geförderten zu den Arbeitsmarktfernen auch unter den Arbeitslosengeld-II-Empfängern. Insgesamt ist die Zahl der Geförderten jedoch eher gering: Im September 2009 wurden gut 36.000 Personen mit dem Beschäftigungszuschuss gefördert.
Mit dem Beschäftigungszuschuss wurde im Jahr 2007 erstmals ein Instrument eingeführt, das grundsätzlich die Möglichkeit einer unbefristeten Förderung vormals Arbeitsloser in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung eröffnet. Die Arbeitgeber bekommen dabei bis zu 75 Prozent der Lohnkosten erstattet. Wegen der Möglichkeit der Entfristung kommt dabei der Teilnehmerauswahl eine besondere Bedeutung zu. "Besonders wichtig ist daher, dass tatsächlich nur Personen gefördert werden, die absehbar keine Chance auf eine reguläre Beschäftigung haben", betonen die Autoren der IAB/RWI-Studie. Das Instrument solle nur dann greifen, wenn alle anderen Fördermöglichkeiten ausgeschöpft seien.
Im Schnitt waren die geförderten Personen 48 Jahre alt, zeigen die Zahlen des IAB. Damit ist der Anteil der Älteren ab 50 Jahren bei den Geförderten doppelt so hoch wie bei den ungeförderten Arbeitslosengeld-II-Empfängern. Jeder Fünfte verfügt über keinen Schulabschluss und jeder Vierte hat eine gesundheitliche Einschränkung. Vier von fünf Teilnehmern waren vor Förderbeginn bereits zwei oder mehr Jahre im Leistungsbezug, mehr als die Hälfte sogar schon seit Einführung des Sozialgesetzbuchs II ("Hartz IV") am 1. Januar 2005. Im Durchschnitt gehören die Geförderten somit zu den arbeitsmarktferneren Personen unter den Arbeitslosengeld-II-Beziehern. Es gibt aber Hinweise, dass bei manchen Gruppen die Förderung noch nicht zielgenau genug ist: So sind geförderte Frauen im Vergleich zu geförderten Männern deutlich arbeitsmarktnäher. Ferner scheint sich die Akquise von Beschäftigungszuschuss-Plätzen bei privaten Arbeitgebern bislang schwierig zu gestalten. Nur etwa ein Drittel der Geförderten ist bisher dort beschäftigt, während zwei Drittel bei Beschäftigungsträgern arbeiten, bilanzieren die Forscher.
Die IAB-Studie steht im Internet unter http://doku.iab.de/kurzber/2010/kb0210.pdf.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Deutsch
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