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18.03.2010 09:04

Forscher diskutieren das Verhältnis von Freiheit und Zwang

Corinna Bertz Pressestelle
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    Lassen sich Freiheit und Zwang heute überhaupt noch unterscheiden? Dieser Frage gehen Wissenschaftler vom 24. bis zum 27. März auf einer Tagung in Halle nach. Namhafte Philosophen, Soziologen, Politologen, Historiker, Literatur-, Religions- und Kulturwissenschaftler werden die Entwicklung der Freiheitsidee von der Aufklärung bis zur Gegenwart diskutieren. Die Veranstaltung findet am Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA) der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) statt und wird in Zusammenarbeit mit dem Landesforschungsschwerpunkt "Aufklärung - Religion - Wissen" und dem Forschungszentrum "Laboratorium Aufklärung", Jena, organisiert.

    Freiheit und Zwang, so lautet die Ausgangsthese, werden im Zeitalter der Globalisierung zunehmend ununterscheidbar. Mit der spätestens nach 1989 wirksamen Universalisierung des Freiheitsdiskurses gleichen sich die Anforderungen von bisher getrennten Bereichen wie Arbeit und Freizeit immer mehr an, verwischen sich Leistung und Dienstleistung, wachsen zugleich die Ansprüche an den Menschen, mental wie wirtschaftlich vollkommen autark zu sein. Dabei verorten die Veranstalter den Beginn dieser Entwicklung in der Aufklärungsepoche: Die dort ermöglichte Freiheit des Individuums brachte einen neuen Zwang hervor, die Freiheit nämlich, gleichzeitig selbstverantwortlich handeln zu können und zu müssen.

    Aufgabe des Kolloquiums wird es daher sein, zu prüfen, inwieweit die Hypothese einer sich abzeichnenden Ununterscheidbarkeit von Freiheit und Zwang tragfähig ist. Insgesamt geht es darum, einen facettenreichen Langzeittrend in seinen kulturellen und argumentativen Ausdrucksformen zu erfassen und zu beschreiben. 26 Referenten beleuchten das Verhältnis von Freiheit und Zwang aus multidisziplinärer Perspektive. So spricht beispielsweise der bekannte Wissenschaftshistoriker Prof. Dr. Olaf Breidbach (Jena) über "Neuroanthropologie. Die Notwendigkeit, ein Mensch zu sein", der Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Georg Bollenbeck (Siegen) untersucht "Weimar um 1800. Die gebrochene Aufklärung" und den Abendvortrag, "Unfreiheit durch Optionenvermehrung: Der kategorische Imperativ der Spätmoderne und das gebrochene Versprechen der Aufklärung", hält einer der Veranstalter, der Jenaer Soziologe Prof. Dr. Hartmut Rosa. Das Kolloquium wird am Mittwoch, dem 24. März 2010, um 14:00 Uhr von Rektor Prof. Dr. Dr. h. c. Wulf Diepenbrock feierlich eröffnet.

    Die wissenschaftliche Leitung der Tagung liegt bei Prof. Dr. Heinz Thoma (Romanistik, Halle) vom Sprecherrat des Exzellenznetzwerkes "Aufklärung - Religion - Wissen", bei Prof. Dr. Daniel Fulda (Germanistik, Halle) als Geschäftsführendem Direktor des IZEA sowie bei Prof. Dr. Hartmut Rosa, Repräsentant des Sprecherrates des "Laboratoriums Aufklärung".

    Alle Interessierten sind zu den Vorträgen herzlich eingeladen; um eine formlose Anmeldung per E-Mail an PD Dr. Rainer Godel (rainer.godel@netzwerk-arw.uni-halle.de) wird gebeten.

    Ansprechpartner:
    PD Dr. Christophe Losfeld
    Interdisziplinäres Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung
    Telefon: 0345 552 1775
    E-Mail: christophe.losfeld@izea.uni-halle.de


    Weitere Informationen:

    http://www.exzellenz-netzwerk-arw.uni-halle.de/veranstaltungen/2010/zwang_freihe...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Philosophie / Ethik, Religion
    regional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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