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21.04.2010 22:00

IfM Bonn schätzt: 110.000 Familienunternehmen stehen zwischen 2010 und 2014 zur Übernahme an

Oliver Arentz Pressestelle
Institut für Mittelstandsforschung Bonn

    Das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn schätzt seit Beginn der 1990er Jahre die Anzahl der anstehenden Unternehmensübertragungen in Deutschland. Aufgrund neuer, erst seit kurzer Zeit verfügbarer Datenquellen konnte die Methodik zuletzt weiterentwickelt und die Güte der Ergebnisse verbessert werden. Das IfM Bonn geht auf Grundlage der neuen Berechnungen davon aus, dass die Nachfolgefrage im Zeitraum von 2010 bis 2014 für knapp 110.000 Familienunternehmen relevant sein wird.

    Die Nachfolgefrage stellt sich in Familienunternehmen dann, wenn der Eigentümer aus der Führung seines Unternehmens alters- oder krankheitsbedingt ausscheidet oder verstirbt und das Unternehmen ein hinreichendes Potenzial für eine Übernahme bietet. Wie viele Familienunternehmen in den nächsten fünf Jahren vor der Herausforderung stehen, einen Nachfolger finden zu müssen, hat das IfM Bonn mittels eines verbesserten Schätzverfahrens ermittelt. Demnach steht in knapp 110.000 Familienunternehmen in dem Zeitraum von 2010 bis 2014 die Übergabe an (ca. 3 % aller Familienunternehmen). Dies entspricht 22.000 Übergaben pro Jahr (siehe Abbildung). Von den Übergaben werden im Fünf-Jahres-Zeitraum 1,4 Mio. Beschäftigte oder 287.000 Beschäftigte pro Jahr betroffen sein. Den häufigsten Übergabegrund stellt dabei mit einem Anteil von 86 % das Erreichen des Ruhestandsalters dar, gefolgt durch Übergaben aufgrund von Tod (10 %) und Krankheit des Eigentümers (4 %).

    Warum die Zahl der Unternehmensübertragungen gesunken ist

    Im Vergleich zu den vorhergehenden Schätzungen ist die nunmehr ausgewiesene Zahl der Unternehmensübertragungen deutlich gesunken. Dies liegt im neuen Schätzverfahren begründet. Neuerdings zugängliche Datenquellen erlauben eine sachgerechtere Abgrenzung sogenannter übernahmewürdiger Unternehmen. Dies sind Unternehmen, die über eine hinreichende Substanz verfügen, die sie für Übernehmer wirtschaftlich attraktiv machen. In der Vergangenheit wurde hierfür mangels besserer Daten ein Jahresumsatz von mindestens 50.000 Euro angesetzt. Mittlerweile liegen Informationen zu den Gewinnen der Unternehmen vor, die wesentlich besser geeignet sind, die Übernahmewürdigkeit zu bestimmen. Nach dem neuen Verfahren gilt ein Unternehmen als übernahmewürdig, wenn es mindestens einen Jahresgewinn in der Höhe eines durchschnittlichen Arbeitnehmereinkommens zuzüglich des Arbeitgeberanteils zur Sozialversicherung (derzeit: rund 49.500 Euro) erwirtschaftet.

    Schätzungen der Zahl der Unternehmensübertragungen in den einzelnen Bundesländern folgen in Kürze.

    Hintergründe zum IfM Bonn

    Das IfM Bonn wurde im Jahr 1957 gegründet. Träger des Instituts sind das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. Das IfM Bonn erforscht die Lage, Entwicklung und Probleme des Mittelstands rund um die Themenfelder Mittelstand und Gesellschaft/Staat, Lebenszyklus von Unternehmen, Unternehmensführung und stellt umfangreiche Daten zur Mittelstands- und Gründungsstatistik bereit.

    Ansprechpartner

    Professor Dr. Frank Wallau
    Tel.: 0228 - 72 997 - 48
    E-Mail: Wallau@ifm-bonn.org

    Sven Boerger
    Tel.: 0228 - 72 997 - 36
    E-Mail: Boerger@ifm-bonn.org


    Bilder

    Jährliche Unternehmensübertragungen und betroffene Beschäftigte nach Übertragungsursache im Zeitraum 2010 bis 2014
    Jährliche Unternehmensübertragungen und betroffene Beschäftigte nach Übertragungsursache im Zeitraum ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Jährliche Unternehmensübertragungen und betroffene Beschäftigte nach Übertragungsursache im Zeitraum 2010 bis 2014


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