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27.04.2010 11:18

Wissenschaftler verbessern Arthritis-Behandlung

Claudia Peter GB Unternehmenskommunikation
Charité-Universitätsmedizin Berlin

    Rheuma-Patienten können auf neue Therapien hoffen

    Forscher der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben jetzt ein neues Testverfahren für Patientinnen und Patienten mit rheumatoider Arthritis, einer chronischen Entzündungskrankheit, entwickelt. Damit ist es möglich, bereits vor Beginn der Therapie vorherzusagen, ob eine gängige Behandlung mit anti Tumor-Nekrose-Faktor-Antikörpern (anti-TNF), wirksam sein wird. Die Arbeitsgruppe um Dr. Bruno Stuhlmüller aus dem Institut für Rheumatologie und klinische Immunologie beschreibt ihr Vorgehen in der aktuellen Ausgabe der US-amerikanischen Fachzeitschrift „Clinical Pharmacology and Therapeutics“.

    Menschen, die an rheumatoider Arthritis erkranken, haben einen zu hohen TNF-Spiegel im Körper. Dieser Botenstoff ist unter anderem für die schmerzhaften Entzündungen der Gelenke verantwortlich, an denen die Patienten leiden. Anti-TNF Antikörper neutralisieren TNF gezielt. Diese Therapie wirkt bei Patienten, die verstärkt das Gen CD11c bilden, was bei circa 60 Prozent der Betroffenen zutrifft.

    Stuhlmüller untersuchte mit seinem Team zunächst das Blut von Patienten auf molekularbiologischer Ebene. Hierbei konnte ein eindeutiger statistischer Zusammenhang zwischen dem zu erwartenden Therapieerfolg und der Stärke des Gens CD11c gezeigt werden. In Zukunft wird es also möglich sein, vor der Therapie zu testen, ob für Patienten die Therapie mit anti-TNF erfolgreich sein wird. „Wenn eine Behandlung mit anti-TNF keine Wirkung zeigt, kostet das die Krankenkassen zwischen 15.000 und 20.000 Euro pro Jahr“, erklärt Stuhlmüller. „Bei einer gezielten Therapie bleiben dem Patienten außerdem schmerzhafte Nebenwirkungen erspart. Zusätzlich kann man bei einem potentiellen Nichtansprechen auf die anti-TNF-Behandlung andere individuelle Therapien einleiten.“

    In einem nächsten Schritt wollen Stuhlmüller und seine Kollegen herausfinden, wie man neue Antikörper-Therapien mit anderen Behandlungsmöglichkeiten kombinieren kann. „Die Verknüpfung unterschiedlicher Therapieformen hat das Potential, die Krankheit individuell stabiler zu halten und das Fortschreiten der Erkrankung zu unterdrücken“, hofft Stuhlmüller.

    *Quelle: Bruno Stuhlmüller et al.: CD11c as a Transcriptional Biomarker to Predict Response to Anti-TNF Monotherapy With Adalimumab in Patients With Rheumatoid Arthritis. Clinical Pharmacology Therapeutics. doi:10.1038/clpt.2009.244; PMID 20032971.

    Dr. Bruno Stuhlmüller
    bruno.stuhlmueller[at]charite.de
    Med. Klinik mit Schw. Rheumatologie und Klinische Immunologie
    Charité – Universitätsmedizin Berlin
    t: +49 30 450 570 400


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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