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20.05.2010 10:21

Erinnerungen an den Einsatzgruppenprozess: Ein Vortrag des US-amerikanischen Juristen Dr. Benjamin Ferencz

Mirja Behrendt Pressestelle
Humboldt-Universität zu Berlin

    Als jüngster Chefankläger leitete der US-amerikanische Jurist Dr. Benjamin Ferencz zwischen 1947 und 1948 den so genannten Einsatzgruppenprozess. Damit wird der neunte von insgesamt zwölf Nürnberger Nachfolgeprozessen bezeichnet, der Befehlshaber und Offiziere von vier SS-Einsatzgruppen vor ein amerikanisches Militärtribunal brachte.

    Die Einsatzgruppen waren während des Überfalls und der Besetzung der Sowjetunion mit der Gewährleistung der „politischen Sicherheit“ in den besetzten Gebieten betraut. In kürzester Zeit liquidierten sie die jüdische Bevölkerung, Kriegsgefangene und weitere missliebige Personen der Zivilbevölkerung. Über seine Erfahrungen als Ankläger wird Ferencz am 28. Mai 2010 einen öffentlichen Vortrag an der Humboldt-Universität zu Berlin halten.

    Dr. Benjamin Ferencz
    “65 years after World War II. Reflections of a Nuremberg Prosecutor”

    Freitag, den 28. Mai 2010 um 14.00 Uhr
    Audimax, Hauptgebäude
    Humboldt-Universität zu Berlin
    Unter den Linden 6, 10117 Berlin

    Benjamin Ferencz wurde 1920 in Rumänien geboren und ist in den USA aufgewachsen. Nach seinem Jurastudium in Harvard kehrte er als Infanteriesoldat nach Europa zurück, wo er die Befreiung mehrerer Konzentrationslager erlebte. Kurz darauf rief ihn das amerikanische Militärtribunal unter der Leitung von Robert M. Jackson nach Nürnberg, wo er mit 27 Jahren zum jüngsten Chefankläger im Einsatzgruppenprozess avancierte. Alle 22 Angeklagten des Prozesses, darunter auch SS-Gruppenführer Otto Ohlendorf, wurden schuldig gesprochen, 14 von ihnen erhielten die Todesstrafe. Ein juristischer Erfolg im Kampf um Ahndung und Aufklärung der Nazi-Kriegsverbrechen. Ferencz gehört zu den Wegbereitern und langjährigen Unterstützern des Internationalen Strafgerichtshofes. Für seine Verdienste um die kulturelle Verständigung in Europa wurde er 2009 mit dem Erasmuspreis ausgezeichnet.

    Organisiert wird der Vortrag von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl Prof. Dr. Werle für deutsches und internationales Strafrecht, Strafprozessrecht und juristische Zeitgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin.

    Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt. Der Eintritt ist frei.

    WEITERE INFORMATIONEN

    Steffi Arendsee
    Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft"
    Lindenstraße 20-25
    10969 Berlin
    Tel: (030) 259297-50
    arendsee@stiftung-evz.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Recht
    überregional
    Pressetermine
    Deutsch


     

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