Kommen die Hochschulen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung als öffentliche Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen angemessen nach? In welcher Form können und wollen Hochschulen als „Corporate Citizens“ bürgerschaftliche und politische Aufgaben übernehmen? Und welche sozialen Kompetenzen müssen sie den Studierenden vermitteln? Dies und die Frage, inwieweit der aus dem Bereich der Wirtschaft stammende Begriff der „Corporate Social Responsibility“ (CSR) auf Hochschulen übertragbar ist, diskutieren Wissenschaftler, Hochschulleiter und Experten am 15. Juni 2010 in der Philharmonie Essen auf Einladung des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI).
In einem ganztägigen Workshop am 15. Juni 2010 sowie in einer öffentlichen Diskussion mit den Rektorinnen und Rektoren der drei Universitäten Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen soll hinterfragt werden, welchen Beitrag die Forschung zur Lösung gesellschaftlich relevanter Probleme leistet und wie junge Menschen in Lehre und Studium so ausgebildet werden, dass sie als Staatsbürger und Arbeitskräfte zum Gemeinwohl beitragen können.
Seit geraumer Zeit taucht in der Diskussion über die gesellschaftliche Verantwortung von Universitäten und Fachhochschulen der Begriff der „Corporate Social Responsibility“ auf, der bisher vor allem für die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen verwendet worden ist. Dabei handelt es sich um einen Ansatz, der sich auf die ökonomischen, ökologischen und sozialen Verpflichtungen bezieht, die wirtschaftliche Organisationen gegenüber ihren verschiedenen Anspruchsgruppen haben. Im Unterschied zu Wirtschaftsunternehmen sind Hochschulen allerdings zumeist staatliche Einrichtungen, die nicht dem Ziel der Gewinnerwirtschaftung dienen. Sie sind „Non-Profit-Organisationen“, die durch öffentliche Mittel finanziert werden und gemeinnützigen Zwecken unterworfen sind. Die Übertragung von CSR-Prinzipien auf Hochschulen wirft deshalb die Frage auf: Tragen Hochschulen als staatliche Bildungsanstalten nicht bereits gesellschaftliche Verantwortung, so dass diese im Grunde nicht extra von ihnen eingefordert werden muss?
Öffentliche Diskussion: CSR aus Sicht der Hochschulleitung. Probleme, Herausforderungen und Chancen
15. Juni 2010, 16:30 bis 18 Uhr
DiskutantInnen: Ursula Gather (Rektorin der Technischen Universität Dortmund), Ulrich Radtke (Rektor der Universität Duisburg-Essen), Elmar W. Weiler (Rektor der Ruhr-Universität Bochum)
Moderation: Ludger Heidbrink, Leiter des Center for Responsibility Research (CRR) am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen
Ort: Philharmonie Essen (Weißer Saal), Huyssenallee 53, 45128 Essen
Workshop: Corporate Social Responsibility – (k)ein Thema für Hochschulen?
15. Juni 2010, 10 bis 18 Uhr
Ausführliches Programm: http://http//www.kulturwissenschaften.de/images/event_material-112.img
TeilnehmerInnen: Wolfgang Fach (Universität Leipzig), Ursula Gather (Technische Universität Dortmund), Gerd Grözinger (Universität Flensburg), Ludger Heidbrink (Kulturwissenschaftliches Institut Essen), Marita Hilgenstock (RWE), Ute Klammer (Universität Duisburg-Essen), Claus Leggewie (Kulturwissenschaftliches Institut Essen), Sigrun Nickel (Centrum für Hochschulentwicklung, Gütersloh), Ulrich Radtke (Universität Duisburg-Essen), Wolf Jürgen Röder (Otto-Brenner-Stiftung, Frankfurt/Main, IG Metall), Uwe Schneidewind (Wuppertal Institut für Umwelt, Klima und Energie), Wolfgang Stark (Universität Duisburg-Essen), Frank Stäudner (Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Essen), Elmar W. Weiler (Ruhr-Universität Bochum), Lothar Zechlin (Universität Duisburg-Essen)
Anmeldung bis zum 9. Juni: Ursula Sanders, KWI, Tel. 0201/ 7204 154, ursula.sanders@kwi-nrw.de
Ort: Philharmonie Essen (Weißer Saal), Huyssenallee 53, 45128 Essen
Kontakt:
Magdalena Schaeffer, Pressesprecherin, Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI),
Tel. 0201 7204 -152, magdalena.schaeffer@kwi-nrw.de.
Weitere Informationen erhalten Sie im Internet unter
http://www.kulturwissenschaften.de/home/veranstaltung-282.html
Über das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI):
Das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI) ist das Forschungskolleg der Universitätsallianz Metropole Ruhr (UAMR), zu der sich die Universitäten Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen zusammengeschlossen haben. Seine Aufgabe ist die Förderung hervorragender interdisziplinärer Forschung in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften mit regionalen, nationalen und internationalen Partnern. Das KWI erforscht die Grundlagen der modernen Kultur praxisnah und mit Blick auf aktuelle relevante gesellschaftliche Fragen. Derzeit stehen die Themenfelder kollektive Erinnerung, kulturelle Vielfalt der Weltgesellschaft, soziale Verantwortung und kulturelle Aspekte des Klimawandels im Mittelpunkt. Mit seinen Veranstaltungen sucht das KWI den Dialog mit einer breiteren Öffentlichkeit, es unterhält enge Partnerschaften mit Kultureinrichtungen und Medien.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Politik, Wirtschaft
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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