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11.06.2010 08:02

Fußball-Weltmeister mit Hepatitis

Bianka Wiebner Geschäftsstelle
Deutsche Leberstiftung

    Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass einige der Fußballer, die 1954 so überraschend Fußballweltmeister wurden, die „Helden von Bern“, vermutlich an Hepatitis C litten.

    Ein heute erschienener Beitrag im Deutschen Ärzteblatt beschäftigt sich mit der Frage, ob mehrere Spieler der Mannschaft, die 1954 in Bern Weltmeister wurde, sich mit dem Hepatitis C-Virus angesteckt haben. Bekannt ist, dass einige der Spieler im Herbst 1954 an Gelbsucht erkrankten. Die Gelbsucht ist eines der wenigen eindeutigen Symptome für eine Leberentzündung, die u. a. als Folge einer Infektion mit einem Hepatitis-Virus auftreten kann. Untersuchungen zeigten dann auch, dass nahezu die gesamte Nationalelf 1954 an Leberschädigungen litt. In verschiedenen Memoiren der Spieler beschriebene Krankheiten und Symptome weisen ebenfalls eindeutig auf Lebererkrankungen hin.
    Priv. Doz. Dr. Christian Hoffmann vom Infektiologischen Centrum Hamburg und einige Kollegen haben sich nun intensiver mit dem Thema beschäftigt und dabei viele Hinweise gefunden, dass es sich bei der Erkrankung wohl um eine Hepatitis C-Virusinfektion handelt.
    Als möglicher Infektionsweg wird in dem Artikel die Gabe von Vitamin-C-Spritzen beschrieben, die offenbar unter nicht hygienischen Bedingungen stattfanden. Eine Ansteckung auf diese Weise ist möglich und wahrscheinlich.
    Die Hepatitis und die daraus resultierende Folgen wie Leberzirrhose war vermutlich in mehreren Fällen verantwortlich für die ungewöhnlich häufigen frühen Todesfällen der Fußballspieler.
    „Es wäre wichtig, bei den noch lebenden Spielern festzustellen, ob sie an Hepatitis B oder C leiden. Schließlich können wir diese Erkrankungen heute schon recht gut behandeln.“ betont Prof. Dr. Heiner Wedemeyer, einer der Autoren des Beitrags. „Letztlich ist eine Untersuchung
    auf Leberwerte für jeden Menschen sinnvoll. Eine Leberentzündung kann über Jahrzehnte unbemerkt blieben. Das kann Leberzirrhose und Leberzellkrebs zur Folge haben.
    Deshalb fordert die Deutsche Leberstiftung dazu auf, Leberwerte, vor allem den GPT-Wert zu testen und erhöhte Leberwerte ernst zu nehmen. „Hätte man damals schon diese Möglichkeit genutzt, würde einige der „Helden von Bern“ vielleicht noch leben!“ vermutet Prof. Wedemeyer, der sich für die Deutsche Leberstiftung engagiert.
    Der Beitrag „Die Virushepatitis der ‚Helden von Bern’“ von Christian Hoffmann, Heiner Wedemeyer, Tim Niehues erscheint im Deutschen Ärzteblatt, Heft 23.

    Die Deutsche Leberstiftung verfolgt das Ziel, die Patientenversorgung durch die Vernetzung der Forschung zu verbessern und die öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen zu steigern. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.deutsche-leberstiftung.de.

    Kontakt:
    Deutsche Leberstiftung
    Bianka Wiebner
    Carl-Neuberg-Straße 1
    30625 Hannover
    Tel 0511 – 532 6815
    Fax 0511 – 532 6820
    presse@deutsche-leberstiftung.de
    http://www.deutsche-leberstiftung.de


    Weitere Informationen:

    http://www.deutsche-leberstiftung.de/aktuelles/presseportal


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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