BICC, DGVN, Oxfam und World Vision laden zur Podiumsdiskussion ein:
Vor dem Referendum über die staatliche Unabhängigkeit im Januar 2011: Der Südsudan am Scheideweg - wer schützt die Zivilbevölkerung?
Donnerstag, den 24. Juni 2010, 18:00 Uhr
Hertie School of Governance, Forum A (1. Etage)
Friedrichstraße 180, 10117 Berlin (U-Bahn-Station Französische Straße)
Podiumsgäste:
• William Deng Deng, Vorsitzender der South Sudan Disarmament, Demobilization and
Reintegration Commission (SSDDRC)
• Daniel Deng Lual (Falasha), Vorsitzender des Bureau for Community Security and Arms Control der südsudanesischen Regierung
• Zachary Vertin, Südsudan-Experte der International Crisis Group (ICG),
• Waldemar Vrey, United Nations Mission in Sudan (UNMIS), Team Leader Sicherheitssektorreform
• Moderation: Wolf-Christian Paes, Bonn International Center for Conversion (BICC)
(Veranstaltung in englischer Sprache)
Im Januar 2011 wird die Bevölkerung des Südsudan über eine mögliche staatliche Unabhängigkeit abstimmen. Damit erreicht das 2005 nach jahrzehntelangem Bürgerkrieg geschlossene Nord-Süd-Friedensabkommen CPA den Höhepunkt seiner Umsetzung. Die Durchführung des Referendums und die Akzeptanz des Ergebnisses sind von entscheidender Bedeutung für die Zukunft des gesamten Sudan und der Region Ostafrikas. Käme es zum Ausbruch von neuen Kampfhandlungen zwischen Nord- und Südsudan hätte das fatale Konsequenzen. Eine Sezession per Referendum wäre ein Novum für den gesamten Kontinent.
Unabhängig vom Ausgang des Referendums ist der Wiederaufbau des Südsudan nach jahrzehntelangem Bürgerkrieg eine enorme Herausforderung. Internationale Akteure sind dabei unterstützend beteiligt - u.a. auch UNMIS, eine der weltweit größten VN-Missionen. Die Reform des Sicherheitssektors (insbes. Polizei und Armee) mit dem Ziel des Schutzes der Zivilbevölkerung sowie die Entwaffnung, Demobilisierung und Wiedereingliederung ehemaliger Kämpfer ist ein Kernelement des Wiederaufbaus. Seit einiger Zeit flammen jedoch wieder verstärkt bewaffnete Konflikte innerhalb des Südsudan auf – 2009 kamen dabei mehr Menschen durch bewaffnete Gewalt ums Leben als in derselben Zeit in Darfur.
Die Veranstaltung soll die Ursachen der aktuellen Gewalt beleuchten, vom Stand der Sicherheitssektorreform sowie Entwaffnungs- und Wiedereingliederungsprogramme berichten und Möglichkeiten aufzeigen, mit welchen Beiträgen auch Deutschland vor und nach dem Referendum zum Schutz der Bevölkerung im Südsudan konfliktpräventiv beitragen kann.
Podiumsgäste:
William Deng Deng ist Vorsitzender der South Sudan Disarmament, Demobilization and Reintegration Commission (SSDDRC). In dieser Funktion ist er seit 2009 Mitglied der Regierung des Südsudans im Rang eines Staatsministers.
Während des Nord-Süd-Bürgerkriegs floh er aus dem Sudan nach Kanada und studierte an der Universität von York. Vor seiner Rückkehr in den Südsudan arbeitete er unter anderem für die Vereinten Nationen in Ruanda zu Fragen der Flüchtlingsrückkehr und der Reintegration ehemaliger Rebellen.
Generalmajor Daniel Deng Lual (Falasha) ist Vorsitzender des Bureau for Community Security and Arms Control der südsudanesischen Regierung.
Waldemar Vrey leitet im Südsudan die Justice and Security Sector Advisory Coordination Cell (JSSACC) der United Nations Mission in Sudan (UNMIS).
Er diente in der Armee Südafrikas und war unter anderem Chief of Staff der AU-Friedensmission in Burundi. Für die Vereinten Nationen leitete er anschließend die Umsetzung der Programme zur Entwaffnung, Demobilisierung und Reintegration ehemaliger Kämpfer und zur Sicherheitssektor-Reform in Burundi.
Zachary Vertin arbeitet seit 2009 als Analyst zum Horn von Afrika im Nairobi Büro der International Crisis Group (ICG). Sein Schwerpunkt ist der Südsudan, den er regelmäßig bereist. Zuvor hat er seit 2006 im New Yorker ICG Büro zu friedens- und sicherpolitischen Fragen rund um die Agenda der VN bzw. des VN-Sicherheitsrat gearbeitet.
Moderation: Wolf-Christian Paes ist Senior Program Manager am Bonn International Center for
Conversion (BICC). Zurzeit ist er Technical Advisor in der South Sudan Disarmament, Demobilization and Reintegration Commission (SSDDRC) in Juba.
Die Podiumsgäste treffen im Rahmen ihres Berlin-Aufenthalts auch Bundestagsabgeordnete, VertreterInnen verschiedener Bundesministerien und weitere ExpertInnen.
Am Freitag, 25.06.2010, findet um 9 Uhr in Berlin ein Pressehintergrundgespräch (in den Räumen von World Vision Deutschland, Büro Berlin, Luisenstr. 41, Hinterhof Aufgang C, 3.Stock) statt.
Fragen, Interviewwünsche und weitere Informationen bitte an:
Arne Behrensen, arne.behrensen@crisisaction.org
Marius Kahl (BICC), kahl@bicc.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Politik, Recht
überregional
Kooperationen, Pressetermine
Deutsch
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