„Populäre Geschichtsschreibung“ lautet das Leitthema der neuen Ausgabe der Zeitschrift „Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History“, die am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam herausgegeben wird. Geschichte hat in den vergangenen drei Jahrzehnten generell an Popularität gewonnen. Allerdings ist nicht jede Form von Geschichtsschreibung populär. Es ist die mediale Aufbereitung, die zur öffentlichen Resonanz wesentlich beiträgt: in Romanen und Sachbüchern, Kino- und Fernsehfilmen, Computerspielen und Internet. Wie kann die Geschichtswissenschaft mit solchen Darstellungen umgehen?
Die Aufsätze verbinden zeithistorische, literatur- und medienwissenschaftliche Zugänge. Dirk van Laak formuliert einführende Überlegungen zum gewandelten medialen Umfeld, in dem sich die Geschichtswissenschaft und speziell die Zeitgeschichtsforschung bewegt. Knut Hickethier skizziert, wie die „Mediengesellschaft“ selbst zu einem historischen Forschungsfeld werden kann. David Oels entschlüsselt den enormen Erfolg der Sachbücher von Jürgen Thorwald über Flucht und Vertreibung der Deutschen. Thorwalds dramatisierender Umgang mit historischen Quellen, der schon während des Zweiten Weltkriegs begann, muss in mehrfacher Hinsicht als atemberaubend bezeichnet werden. In ihrer Gestaltung kaum weniger irritierend ist die britische Fernseh-Pilotsendung „Virtual History“, deren inszenierte Authentizität Lorenz Engell eindrücklich beschreibt. Jakob Krameritsch geht veränderten Mustern des historischen Erzählens im Zeitalter digitaler Medien nach.
Weitere Beiträge des Hefts beschäftigen sich unter anderem mit privaten Fotoalben als historischen Quellen, mit Alexander Kluges „Schlachtbeschreibung“ und mit der Reaktion der bundesdeutschen Historiker auf die amerikanische Fernsehserie „Holocaust“ im Jahr 1979. Die übergreifende Prämisse der Artikel lautet, dass eine oberflächliche Kulturkritik populären Formen der Geschichtsschreibung nicht gerecht werden kann, dass die Geschichtswissenschaft auf ihre eigenen Erkenntnismöglichkeiten und Aufklärungsansprüche aber auch nicht verzichten sollte.
„Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History“ wird am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (http://www.zzf-pdm.de) herausgegeben von Konrad H. Jarausch, Christoph Kleßmann und Martin Sabrow in Verbindung mit Zeitgeschichte-online (http://www.zeitgeschichte-online.de). Die Zeitschrift erscheint gedruckt im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht (http://www.v-r.de) und zugleich im Open Access (http://www.zeithistorische-forschungen.de).
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http://www.zzf-pdm.de/site/334/default.aspx Die Zeitschrift "Zeithistorische Forschungen" im Online-Archiv
Eine Szene aus der „Harald-Schmidt-Show“ vom 30.10.2008 über Wehlers „Deutsche Gesellschaftsgeschich ...
Foto: Bonito TV-Produktionsgesellschaft mbH
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
Eine Szene aus der „Harald-Schmidt-Show“ vom 30.10.2008 über Wehlers „Deutsche Gesellschaftsgeschich ...
Foto: Bonito TV-Produktionsgesellschaft mbH
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