Die Europäische Union (EU) ist ein in der Geschichte beispielsloses politisches Konstrukt, angesiedelt zwischen Staatenbund und Bundesstaat. Nationalstaatlichkeit wird in ihr nicht aufgelöst, sondern in neue Herrschaftsordnungen integriert. Es entstehen transnationale Formen des Regierens, die verbindliche Entscheidungen über kollektive ökonomische, soziale und politische Probleme erzeugen.
„Die Europäische Union ist zu einem politischen Machfaktor geworden, der zunehmend in die Alltagwirklichkeit der Menschen eingreift“, so Professor Werner Weidenfeld, Lehrstuhlinhaber für Politische Systeme und Europäische Einigung an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München und Direktor des Centrums für angewandte Politikforschung. Er sieht es als Aufgabe der Politikwissenschaft, den Machtfaktor EU, seine Funktionsmechanismen und den ihm zugrunde liegenden Integrationsprozess zu erklären und einzuordnen. Aus diesem Grund hat Werner Weidenfeld unter Mitarbeit von Edmund Ratka das aktuell erschienene Lehrbuch „Die Europäische Union“ geschrieben, das verständlich und umfassend in die EU einführen will.
Politik auf mehreren Ebenen, eine Vielzahl von Akteuren und unterschiedliche Entscheidungsverfahren – für viele Menschen ist es nicht einfach, hier den Durchblick zu behalten. Mit seinem Einführungsband will Werner Weidenfeld Grundlagen schaffen und Neugier wecken, sich – etwa im Laufe des Studiums – vertieft mit der europäischen Einigung und der Europäischen Union auseinanderzusetzen.
Das Lehrbuch gliedert sich in drei Teile. Zunächst werden die konzeptionellen und historischen Grundlagen der europäischen Integration aufgearbeitet. Fundiert und übersichtlich werden die einflussreichsten Theorien sowie die wichtigsten Stationen der Geschichte der europäischen Integration skizziert. Anschließend werden die Institutionen und Entscheidungsprozesse in der Europäischen Union vorgestellt. Dabei wurden auch die Reformen des Vertrags von Lissabon berücksichtigt, die zum 1. Dezember 2009 in Kraft getreten sind. Der letzte Teil des Lehrbuchs geht exemplarisch auf zwei bedeutende Handlungsfelder ein und zeigt am Beispiel des Binnenmarkts und der Außenpolitik die praktische Arbeit der EU auf. Infokästen informieren schnell und kompakt zu wichtigen Kernbegriffen und Themenfeldern der EU. Am Ende jedes Kapitels findet der Leser zahlreiche Literaturhinweise.
Werner Weidenfeld wurde 1947 in Cochem geboren. Nach dem Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Philosophie an der Universität Bonn wurde er 1971 mit einer Dissertation über die Englandpolitik Gustav Stresemanns promoviert. Nach seiner Habilitation 1975 arbeitete er bis 1995 als Professor für Politikwissenschaft an der Universität Mainz. Von 1986 bis 1988 war er Professeur associé an der Sorbonne in Paris und von 1987 bis 1999 Koordinator der Bundesregierung für die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit. Im Jahr 1994 erhielt er die Ehrendoktorwürde des Middlebury College, USA. Von 1992 bis 2007 war er Mitglied des Vorstands der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh, von 1990 bis 2004 zugleich Mitglied des Kuratoriums. Seit 1995 ist Werner Weidenfeld Inhaber des Lehrstuhls für Politische Systeme und Europäische Einigung an der LMU und Direktor des Centrums für angewandte Politikforschung (C.A.P.) in München. An der Remnin Universität Peking ist er seit dem Jahr 2000 ständiger Gastprofessor.
Publikation:
Werner Weidenfeld:
Die Europäische Union.
UTB / W. Fink, Stuttgart 2010.
ISBN: 978-3-8252-3347-1
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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