Leadership lernen an einer (Fern)universität? Geht das? Open University Alumni geben Antworten.
Leadership, die Mitarbeiterführung mit Empathie, sozialer Kompetenz und ausgeprägter Strategieorientierung, steht im Mittelpunkt des MBA-Studiums an der Open University Business School. Denn es geht darum, die Essenz einer modernen, wirksamen Unternehmensführung zu erlernen. Erfolgreiche Führungskräfte müssen heute mehr können, als die zahlenmäßige Effektivität ihres Unternehmens zu kontrollieren. Natürlich werden die gängigen wirtschaftswissenschaftlichen Fächer wie etwa Finanzen, Strategie und Marketing auch intensiv gelehrt. Im Zuge einer Umstrukturierung des MBA-Programms stehen ab November 2010 zusätzliche neue interpersonelle Lerninhalte auf dem MBA-Stundenplan der britischen Fernuniversität. Denn zum Leadership im Sinne einer guten Unternehmensführung gehören neben strategischem Wissen eine Reihe von Soft-Skills. MBA-Studenten sollen sich kritisch mit ihrer eigenen Führungsfähigkeit auseinandersetzen. Dazu zählen die Selbstreflexion über den eigenen Führungsstil, Kreativität und Weitsicht, Motivationsfähigkeit, Verständnis für Mitarbeiter, Ethik und Neugierde für Veränderungen. Wichtig, aber durchaus nicht selbstverständlich, ist auch die Fähigkeit, Menschen zu beobachten, ihnen zuzuhören und zu vertrauen sowie sich in ihre Positionen hineinzuversetzen.
Manche MBA-Kritiker glauben, Leadership könne man nicht an Universitäten lernen, sondern müsse man einfach praktizieren. Jedoch stellt sich die Frage, ob die Management-Praxis gepaart mit einer Portion Intuition alleine ausreichen, ein Unternehmen zu führen. „Vielmehr ist das Ziel eines MBA-Programms für Berufstätige, Führungskräfte für ihren Berufsfalltag zu stärken, das Erlernen von Leadership zu beschleunigen und mit Leitlinien zu bereichern“, sagt Tristan Sage, Representative von der Open University Business School. Was meinen MBA-Ehemalige?
Markus Buchhauser, Senior Customer Service Manager bei Tieto Deutschland GmbH in Regensburg, berichtet aus seinem MBA-Studium, dass ihm die Module „Personal Style“ und „Culture“ bei seinen beruflichen Aufgaben außerordentlich nützlich waren. Lerninhalte aus dem psychologischen und kommunikativen Beziehungsmanagement verhalfen ihm oft zu guten Lösungen in Konfliktsituationen bei unterschiedlichen Auffassungen zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten. „Heute kann ich Gespräche wesentlich effektiver und für beide Seiten fruchtbringender gestalten, da es mir gelingt, mich in den anderen hineinzuversetzen und andere Argumente zu reflektieren“, erklärt Buchhauser. Ein Kommunikationsproblem habe er mit der im Studium erlernten Technik des Reframing (Umdeutung) auflösen können. Ein in Reframing geschulter Manager kann durch positive Kommunikation Szenen in einem anderen Blickwinkel (Rahmen) erscheinen lassen. Beispielsweise wird je nach Blickwinkel das gleiche Glas Wasser als halb voll oder halb leer wahrgenommen.
Tino Gallas, Design-Ingenieur bei dem Autozulieferer Mahle, denkt, dass er sich durch sein MBA-Studium als wertvollste Fähigkeit die bewusste Selbstreflexion angeeignet habe. “Durch meinen MBA habe ich erfahren, wie wichtig es ist, sich ein Zeitfenster einzuräumen, welches das Nachdenken über sich selbst ermöglicht, um verschiedene Szenarien durchzuspielen,“ erklärt der Stuttgarter. Seit einigen Monaten hat der Diplomingenieur eine Führungsposition mit Personalverantwortung in Großbritannien übernommen. Er hatte Glück und konnte in seiner Gruppe – entgegen dem aktuellen Trend – Personal aufbauen. Früher habe er sich bei Einstellungen oder Mitarbeiterbewertungen eher auf sein „Bauchgefühl“ verlassen. „Mit den Kenntnissen aus dem MBA war es mir möglich, die verschiedenen Stärken der Mitarbeiter besser erkennen zu können“, meint Gallas, der durch sein Studium mehr Entscheidungssicherheit gewann.
Im Gegensatz zu seinem Stuttgarter Studienkollegen hatte Michael Clausecker zunächst eine Restrukturierung als Director General beim Europäischen Bahnindustrieverband UNIFE (The European Rail Industry) in Brüssel umzusetzen. Clausecker berichtet, ihm hätten die MBA-Inhalte bei dieser schwierigen Aufgabe geholfen, die Personalarbeit mit der nötigen persönlichen Empathie zu meistern. Speziell für Kündigungen und Stellenumbesetzungen, die Personalauswahl sowie die Einschätzung und Förderung seiner Mitarbeiter seien ihm im Studium wertvolle Fähigkeiten vermittelt worden.
Für Josef David, Management Consultant in Wien, bedeutet Leadership authentisches Handeln. Der Unternehmensberater sagt: „Das MBA Studium war für mich in meiner Senior Executive Aufgabe für ein Dax 40 Unternehmen beim Aufbau und der Entwicklung eines Industrieunternehmens und als Globaler eBusiness Manager wertvoll. Hier konnte ich viele Menschen unterstützen, damit sie an ihren Aufgaben wachsen und ihre Ziele erreichen. Ganz nach dem Motto: „People appreciate, machines depreciate (Menschen werden wertvoller, Maschinen verlieren an Wert). Mit diesem mehr als 20jährigem relevanten Praxiswissen unterstütze ich jetzt Executives bei der Entwicklung ihrer Leadership Fähigkeiten als Executive Mentor“.
Dirk Remppel, Diplom-Ingenieur bei BMW, sieht Leadership aus der Wissenschaft und der Praxis. „Sowohl die Theorie zu den verschiedenen Führungsstilen mit praktischen Übungen in den in England stattfindenden, mehrtägigen Residential Schools waren für mich ganz wichtig, als auch die Lernblöcke „Finance“ und „Financial Strategy“, sagt Remppel. Die Module versetzten ihn als Ingenieur in die Lage, die Modelle der Betriebswirtschaft für die Diskussion und Begründung seiner Projekte zu verwenden. Die ethischen Aspekte einer soliden Buchführung betrachtete der Münchener – schon weit vor der Finanzkrise – als besonders wichtig. “Die Krise habe ich auch nicht vorhersehen können, allerdings im Nachhinein wäre es mit dem Rüstzeug der Open University Business School doch eher möglich gewesen, sie zu erkennen.“ Zu guter Führung gehören nach seiner Ansicht nachhaltiges Handeln und dies nicht auf Kosten der Zukunft, um vermeintlich kurzfristig Gewinne einzufahren.
MBA-Absolvent Arne Steffen Dehler aus München fand vor allem die „quergedachten“ Elemente, die ihm in den Modulen über Creativity/Innovation/Change-Management vermittelt wurden, hilfreich. „Leadership setzt sich ja von reiner Mitarbeiterführung dadurch ab, dass nicht immer der Main Stream bedient wird, so dass sich ein individuelles Führungsprofil ausprägt, das Risiken und Chancen nicht nur erkennt, sondern auch kreativ behandelt,“ sagt Dehler.
Dr. Thomas Köhler, Director Mail Parcel & Global Mail bei Deutsche Post ITServices, schätzte den soliden wirtschaftswissenschaftlichen Gesamtüberblick, den er durch sein MBA-Studium gewinnen konnte. Respekt und Ergebnis seien bei der Deutschen Post DHL sehr wichtig. Mithin sei die Verbesserung der Ergebnisse der jährlichen Mitarbeiterbefragung ein Dauerthema, das sich auch auf den Jahresbonus auswirke. „Das an der Open University gelernte Rüstzeug hilft mir, die möglichen Stellschrauben zu erkennen und gezielt zu optimieren“, fasst Köhler zusammen.
„Die Mischung, welche die Open University mit den Angeboten aus Tutorials und Residential Schools anbietet, flankiert durch Foren zum Austausch unter Studenten, ist deshalb ein guter Ansatz, Theorie zu lernen, in der Diskussion mit Kommilitonen zu erweitern und im Beruf gleich anzuwenden“, meint Markus Buchhauser. Gerade in Unternehmen in kritischer Lage werden nach Ansicht einer norddeutschen Softwaremanagerin oft Manager berufen, die nach „Trial and Error“ verfahren und dann arrogant genug sind, “Erfolge” für sich zu für sich beanspruchen. Viele seien unfähig, sich zu fragen, ob sie nicht doch hätten erfolgreicher sein können oder ob der Preis nicht zu hoch war. Ursache dieser Misere seien mangelnde Kenntnisse und Reflexionsfähigkeit im höheren Management.
Gute Theorie benötigt jedoch auch immer die Anwendung in der Praxis, wobei nur die praktische Erfahrung ohne theoretische Reflexion nie ausreicht. Fast alle Open University-MBA-Studenten sind hoch beschäftige Manager, die während der Studiendauer von zweieinhalb bis drei Jahren voll im Beruf bleiben. Sie verzahnen das, was sie über Unternehmensführung lernen, sofort mit der Praxis. Das geschieht über die gesamte Lernzeit, was sich im Vergleich zu kürzeren Studiengängen äußerst positiv auf den Lerneffekt auswirkt. Zudem werden die Entwicklung von Leadership Skills gefördert, die schließlich nicht von heute auf morgen gelernt werden können.
Arne-Steffen Dehler hält diese Kombination von Theorie und Praxis in einem Fernstudiumprogramm sogar für die effektivste Art, Management zu erlernen. Ein sehr guter Unternehmensführer zeichne sich durch Erfahrung, Führungsstärke und Empathie aus, jedoch benötige Leadership auch immer wieder aktuelle theoretische und neue strategische Grundlagen als Handwerkszeug.
Weitere Informationen: The Open University Business School Representation, Tristan Sage, Zeppelinstraße 73, 81669 München, Tel. 089/89 70 90 48, E-Mail: T.Sage@open.ac.uk oder http://www.open.ac.uk/germany
Open University Alumni bei einem Vortrag in München
Polgar-Stüwe
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Psychologie, Wirtschaft
überregional
Studium und Lehre, wissenschaftliche Weiterbildung
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).