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16.08.2010 12:29

Libanon: Heiße Spuren im „Mordfall Hariri“?

Peter Peetz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
GIGA German Institute of Global and Area Studies

    GIGA Focus Nahost (7/2010)
    von Stephan Rosiny

    Kostenloser Download unter:
    http://www.giga-hamburg.de/giga-focus/nahost

    Am 23.7.2010 berichtete der Generalsekretär der Hisbollah, Hasan Nasrallah, dass das Sondertribunal für den Libanon (STL) in Den Haag in Kürze Mitglieder seiner Partei des Mordes am ehemaligen libanesischen Ministerpräsidenten Rafiq al-Hariri (im Februar 2005) anklagen werde. Saad al-Hariri, der Sohn des prominenten Opfers und aktuelle Ministerpräsident, habe ihm dies mitgeteilt und zugleich versichert, dass man nur „undisziplinierte Mitglieder“ – und nicht die Partei an sich – verantwortlich machen werde.

    Analyse

    Eine entsprechende Anklage durch das 2007 vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ins Leben gerufene Gericht würde ein Politikum ersten Ranges darstellen. Sie würde die nach Jahren der innenpolitischen Blockade mühsam gefundene „Regierung der nationalen Einheit“ mit Beteiligung der Hisbollah gefährden und möglicherweise den Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten über die Grenzen des Landes hinaus wieder anheizen.

    — Über eine Tatbeteiligung der Hisbollah als engem Verbündeten Syriens war im Libanon schon früh spekuliert worden. Seinerzeit war das syrische Regime selbst für den Mord verantwortlich gemacht und jahrelang politisch isoliert worden.

    — Eine Täterschaft der (schiitischen) Hisbollah widerspräche ihrem bisherigen Aktionsprofil und ihrer politischen Agenda, in der sie sich für eine Überwindung des konfessionellen Grabens zwischen Sunniten und Schiiten einsetzt. Die Durchführung des Anschlags passt eher zu sunnitisch-jihadistischen Attentätern, die darüber hinaus zahlreiche Motive hatten, Hariri umzubringen.

    — Eine erneut fehlerhafte Beschuldigung – die 2005 ins Leben gerufene UN-Untersuchungskommission United Nations International Independent Investigation Commission (UNIIIC) war zunächst der mittlerweile aufgegebenen „syrischen Fährte“ gefolgt – würde die Glaubwürdigkeit des STL nachhaltig in Frage stellen.

    — Politiker der Region wollen ein Wiederaufbrechen konfessioneller Gewalt verhindern. Ende Juli 2010 waren der saudische König Abdallah und der syrische Präsident Bashar al-Asad hierfür demonstrativ gemeinsam nach Beirut gereist, um drohende Spannungen zu entschärfen.

    Das GIGA gibt Focus-Reihen zu Afrika, Asien, Lateinamerika, Nahost sowie zu globalen Fragen heraus. Kostenloser Zugang zu allen Heften über:
    http://www.giga-hamburg.de/giga-focus.


    Weitere Informationen:

    http://www.giga-hamburg.de/giga-focus/nahost - GIGA Focus Nahost
    http://www.giga-hamburg.de/giga-focus - alle GIGA Focus-Reihen
    http://staff.giga-hamburg.de/rosiny - Website von Stephan Rosiny
    http://www.giga-hamburg.de/imes - Website GIGA Institute für Nahost-Studien
    http://www.giga-hamburg.de - Homepage des GIGA


    Bilder

    Dr. Stephan Rosiny
    Dr. Stephan Rosiny
    Foto: GIGA
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    Cover-Seite des GIGA Focus Nahost
    Cover-Seite des GIGA Focus Nahost
    Quelle: GIGA
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht, Religion
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Dr. Stephan Rosiny


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