Mit dem Sinken der Pegel haben Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung Dresden (IÖR) damit begonnen, in den sächsischen Hochwassergebieten Gebäudeschäden systematisch zu untersuchen. Die Erkenntnisse werden für die Weiterentwicklung zweier Computermodelle genutzt, mit denen sich Hochwasserschäden vorhersa-gen lassen. Ziel ist die Abschätzung der aktuellen und künftigen Risiken sowie der Möglichkeiten von Vorsorgemaßnahmen. Die Ergebnisse sind für die Betroffenen als auch die Behörden von Bedeutung
Die aktuellen Untersuchungen konzentrieren sich auf die Schadensgebiete an Neiße, Mulde und kleineren Nebenflüssen. Die Ingenieure arbeiten vor Ort und dokumentieren die Schadensbilder. In den kommenden Wochen und Monaten beobachten sie außerdem Maßnahmen zur Schadensbeseitigung und Instandsetzung. Daraus werden mit Hilfe anerkannter Standartleistungsbücher und amtlicher Statistiken die Kosten zur Wiederherstellung der Gebäude mit einer hohen Genauigkeit ermittelt.
Die Experten des IÖR beantworten vor Ort auch Fragen der Betroffenen. Diese interessieren sich zum Beispiel für die Tauglichkeit von Diagnoseverfahren und Instandsetzungsmaßnahmen. Noch bevor die wissenschaftlichen Resultate vorliegen, können die Wissenschaftler damit einen kleinen Beitrag zur Soforthilfe und der nachhaltige Schadensbeseitigung leisten.
Nach der Auswertung der Schäden fließen die Daten in die Computermodelle ein. Unter Einbeziehung der Wasserstände können dann für große Gebiete Schadensabschätzungen vorgenommen werden. Von der operativen Einsetzbarkeit abgesehen, geht es vor allem um die Untersuchung von Maßnahmen der Risikovorsorge. Denn je genauer die Schäden bestimmt werden, desto gezielter lässt sich das Risiko am Gewässer oder im betroffenen Objekt reduzieren. „Dabei es kommt auf das Zusammenspiel von öffentlicher und privater Vorsorge an“, sagt Professor Jochen Schanze, Leiter des Forschungsbereichs ‘Umweltrisiken in der Stadt- und Regionalentwicklung‘ am IÖR. Ein vollständiger Schutz durch öffentliche Investitionen und Katastrophenschutz sei ausgeschlossen.
Jochen Schanze, Tel.: 0351- 4679-228, E-Mail : J.Schanze@ioer.de
Thomas Naumann, Tel.: 0351-46342425, E-Mail: T.Naumann@ioer.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften, Meer / Klima, Politik, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).