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08.09.2010 11:12

"Controlling in Deutschland wandelt sich"

Kay Gropp Pressestelle
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

    Dr. habil. Pascal Nevries auf den Dr. Werner Jackstädt-Stiftungslehrstuhl für Controlling an der Universität Witten/Herdecke berufen

    Wenn man mit 34 Jahren auf einen Lehrstuhl berufen wird, dann darf man sich als "Youngster" fühlen unter den meist doch älteren Professoren. Pascal Nevries ist so ein Youngster, der seinen Teilbereich der Betriebswirtschaftslehre, das Controlling, in Witten in Lehre und Forschung vorantreiben will. "Controller gelten in Deutschland als ungefähr so innovativ wie Finanzbeamte oder Banker. Sie stehen im Rufe, nur die Kosten in einem Unternehmen zu sehen und bei Entlassungen und Rationalisierungen die eigentlichen Antreiber zu sein. Dieses Bild will ich ändern. Es entspricht schlicht nicht der Realität und dem Potential von Controllern", beschreibt er den Ausgangspunkt seiner Aufgabe in Witten.

    Denn Nevries sieht das Controlling vor einem Wandel der Aufgaben: "Seit Ende der 80er Jahre wird in den USA diskutiert, ob man Controlling eigentlich noch braucht. Denn die nackte Kostenanalyse hilft keinem Unternehmensleiter bei Entscheidungen weiter. Zahlen müssen auch bewertet werden, damit sie Aussagekraft haben. Controller müssen schon bei Budgetplanungen oder bei strategischen Überlegungen mitreden", fordert er. Eines seiner Forschungsfelder ist z.B. die Frage, mit welchem Anreizsystem eine Firma ihre Mitarbeiter am besten zu einem Verhalten bringt, das der Firma als Ganzem nützt und nicht dem Einzelnen oder einzelnen Abteilungen. "Das berührt die Psychologie, die Sozialpsychologie und das Personalwesen. So sehe ich den Controller in Zukunft - als Berater der Unternehmensführung bei wichtigen Entscheidungen. Und nicht mehr als Zahlenknecht und Erbsenzähler wie bisher."

    Für Nevries hat das Fachgebiet des Controlling in Deutschland den Anschluss an die internationale Forschung erst spät gesucht. Die Eingrenzung auf Kostenkontrolle und eine gewisse deutsche Lust auf Definitionen sieht er als wesentliche Faktoren, warum deutsche Forscher in den international wichtigen Fachzeitschriften noch erheblichen Aufholbedarf haben. "Die Amerikaner gehen da viel pragmatischer dran und stören sich an solchen theoretischen Abgrenzungen nicht viel." Diesen Anschluss wieder herzustellen, das soll eines seiner Ziele für die Arbeit an der Universität Witten/Herdecke mit dem dortigen Freiraum sein. Zusätzliche Unterstützung erfährt Nevries dabei von der Dr. Werner Jackstädt-Stiftung aus Wuppertal.

    Und dabei hilft ihm sicher, dass er an der WHU, der Otto Beisheim School of Management, einer ebenfalls privaten Hochschule bei Koblenz, Erfahrungen mit hochrangigen Managern und Unternehmen gesammelt hat. Dort war er Geschäftsführer des Center for Controlling and Management und als solcher für die Einwerbung von Drittmitteln zuständig. "Die Kontakte und der Austausch werden sicher auch in Witten wichtig sein. Ich weiß dadurch, welche Fragen und welche Probleme die Unternehmen an die Forschung und eine Uni wie Witten richten."

    Weitere Informationen erhalten Sie in der Pressestelle der UW/H unter 02302 / 926-849 oder unter public@uni-wh.de


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    Dr. habil. Pascal Nevries
    Dr. habil. Pascal Nevries

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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