Anlässlich der Jahrestagung des Öko-Instituts diskutierten gestern die WissenschaftlerInnen des Instituts mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft über Chancen und Risiken von Nanotechnologien für die zentralen Herausforderungen unserer Zeit: Klimaschutz, Ressourcenschonung und Gesundheitsvorsorge. Die Fachkonferenz, die in Darmstadt den wissenschaftlichen Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 30jährigen Bestehen bildete, fragte nach konkreten Nutzenbeiträgen der Nanotechnologien ebenso wie nach Visionen, wie diese für eine nachhaltige Lebens- und Wirtschaftsweise Einsatz finden könnten. „Nanotechnologien in kostengünstigen und dünnschichtigen Solarmodulen oder in feinsten Dämmschichten für Gebäude bieten Möglichkeiten für erneuerbare Energien und im Bereich Energieeffizienz“, erläutert Michael Sailer, Sprecher der Geschäftsführung des Öko-Instituts. „Diese und weitere Einsatzfelder gilt es in den kommenden Jahren auszuloten und für die Erreichung der weltweiten Klimaziele bereitzustellen.“
Die Diskussion richtete ihr Hauptaugenmerk auf die Erörterung von Chancen durch erneuerbare Energien, verbesserten Wärmeschutz und hocheffiziente Energiespeicher, ohne dabei jedoch mögliche Risiken der zum Teil noch wenig erforschten Technologien aus dem Blick zu verlieren. „Besonders wichtig für die Weiterentwicklung zukunftsträchtiger Nano-Anwendungen ist es, transparent zu machen, welchen Nutzen und welche Risiken es für Mensch und Umwelt gibt“, so Sailer weiter. „Nur wenn transparent dargestellt ist, welche möglichen Belastungen spezifische Nanoprodukte haben, kann Vertrauen und Glaubwürdigkeit für Nanotechnologie entstehen.“
Die Eingangsvorträge von Prof. Dr. Wolf-Dieter Lukas aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und Prof. Dr. Rüdiger Iden als Vertreter von BASF SE stellten staatliche Forschungsförderung relevanter Anwendungsfelder und die Aktivitäten der Wirtschaft dar. So sei es für die Bundesregierung zentral, mit der Forschung an konkreten Nanotechnologien beispielsweise für die Schonung wichtiger und knapper Ressourcen diese dort fördern, wo sie einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leisten können. Nutzenorientierung und Risikoforschung müssten dabei gleichermaßen im Fokus stehen. Auch sollten die wertvollen Nanomaterialien Ziel führend eingesetzt werden. Anstelle eines undifferenzierten Einsatzes in zahlreichen Konsumprodukten sollten Nanotechnologien künftig Zielen der Nachhaltigkeit, des Umwelt- und Klimaschutzes Rechnung tragen.
Ansprechpartner:
Michael Sailer
Sprecher der Geschäftsführung
Öko-Institut e.V., Büro Darmstadt
Telefon: +49 6151 8191-120
m.sailer(at)oeko.de
Martin Möller
Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Institutsbereichs Produkte & Stoffströme und Ansprechpartner für das Thema Nanotechnologie
Öko-Institut e.V., Geschäftsstelle Freiburg
Telefon: +49 761 45295-56
m.moeller(at)oeko.de
Das Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft. Seit der Gründung im Jahr
1977 erarbeitet das Institut Grundlagen und Strategien, wie die Vision einer
nachhaltigen Entwicklung global, national und lokal umgesetzt werden kann. Das
Institut ist an den Standorten Freiburg, Darmstadt und Berlin vertreten.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Chemie, Meer / Klima, Recht, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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