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11.10.2010 10:37

Die Gene bestimmen den Menschen nicht allein

Kay Gropp Pressestelle
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

    Wittener Forscher geben ein Buch zur Bedeutung der Epigenetik für Krankheit und Verhalten heraus

    Die Epigenetik befasst sich mit den vererbbaren, nicht in der DNS-Sequenz kodierten Informationen, die zur Interpretation von Genomen benötigt werden. Die Erforschung der epigenetischen Informationsverschlüsselung stellt eine der größten Herausforderung des postgenomischen Zeitalters dar. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse sollen erklären, warum selbst eineiige Zwillinge, obwohl sie genetisch identisch sind, unterschiedliche körperliche und psychische Eigenschaften aufweisen können. Auch erleiden diese im Laufe ihres Lebens nicht zwingend die gleichen Erkrankungen, selbst wenn sie bestimmte genetische Prädisposition besitzen. In den letzten Jahren wurde deutlich, dass die Interaktionen zwischen Umwelt, Epigenom und Genom sehr viel dynamischer sind als bis vor kurzem gedacht.

    Den aktuellen Stand der Forschung liefert das Buch, das Hans J. Lipps (Institut für Zellbiologie, Universität Witten/Herdecke) und Jan Postberg (HELIOS Klinikum Wuppertal) mit dem Titel “Epigenetics, Disease & Behaviour” unter Mitwirkung führender Wissenschaftler aus dem Gebiet der Epigenetik herausgegeben haben. Dieses Buch richtet sich nicht nur an ausgewiesene Experten, sondern ausdrücklich auch an Studierende und Lehrende aus anderen Fachgebieten.

    Die Herausgeber sind fest davon überzeugt, dass die hierbei gewonnenen Erkenntnisse zum Verstehen der molekularen Ursachen für die Entstehung zahlreicher Krankheiten und damit zur Entwicklung diagnostischer und therapeutischer Verfahren beitragen werden. Dadurch soll eine auf den individuellen Menschen zugeschnittene Abstimmung der Therapie ermöglicht werden. Gleichzeitig kann eine bessere Kontrolle des Krankheitsverlaufs erfolgen. Der Einfluss epigenetischer Forschung wird jedoch nicht nur auf die Medizin beschränkt bleiben, sondern auch so entfernte Disziplinen wie Pädagogik, Ökonomie und Politik beeinflussen. Denn die Forschungen zeigen schon heute, dass das individuelle Schicksal nicht unabänderlich durch unsere Gene vorherbestimmt ist. In diesem Zusammenhang schrieb die ZEIT bereits am 30. Dezember 2009 „Das Urteil der Biologie ist nicht mehr ‚finde Dich mit Deinem Schicksal ab’, sondern ‚hier ist Dein Schicksal, aber Du kannst es ändern’“.

    Das Buch "Epigenetics, Disease and Behaviour" ist auch online verfügbar. Gedruckt ist es mit ISBN 9781855781795 als Paperback mit 324 Seiten im Verlag Portland Press in England erschienen.

    Weitere Informationen bei Hans J. Lipps, 02302/926-144, lipps@uni-wh.de.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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