Das Institut für Wirtschaftsinformatik der Humboldt-Universität wurde vom Bundesinnenministerium mit der Entwicklung einer Prozessbibliothek für die öffentliche Verwaltung beauftragt. Mithilfe der Prozessbibliothek soll ein Beitrag zum Aufbau eines föderativen Informationsmanagements geleistet werden.
Das Institut für Wirtschaftsinformatik der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an der Humboldt-Universität zu Berlin hat vom Bundesinnenministerium den Auftrag erhalten, eine Nationale Prozessbibliothek für die öffentliche Verwaltung zu entwickeln. Das auf drei Jahre angelegte Projekt, an dem auch das Hasso-Plattner-Institut in Potsdam beteiligt ist, startete kürzlich.
Im Projekt steht nicht die Standardisierung und Vereinheitlichung von Verwaltungsprozessen im Vordergrund, es wird vielmehr ein offener Ansatz verfolgt. Ziel ist eine Integration vorhandener Ansätze und Projekte von unten nach oben, die den zuständigen Behörden weitestgehende Freiheiten bezüglich der gewählten Formate lässt. "In Kommunen, Ländern und auf Bundesebene sind relevante Geschäfts- bzw. Verwaltungsprozesse derzeit in einer Vielzahl von Prozessmodellen dokumentiert und verfügbar. Dabei ist es momentan ausgesprochen schwierig, einen umfassenden Überblick über die relevanten Prozesse und deren IT-Unterlegung zu erhalten. Unser Ziel ist eine »Bibliotheca Alexandrina« der Verwaltungsprozesse in Deutschland", sagt Projektleiter Oliver Günther.
Mithilfe der Prozessbibliothek soll ein Beitrag zum Aufbau eines föderativen Informationsmanagements geleistet werden. Die Bibliothek wird nicht nur Prozesswissen unterschiedlicher Verwaltungsebenen vereinen, sondern dieses auch produktiv verknüpfen, um das aufbereitete Wissen für unterschiedlichste Anforderungen in der öffentlichen Verwaltung, beispielsweise Benchmarking und die Optimierung übergreifender Zusammenarbeit, nutzbar zu machen.
Die Prozessbibliothek soll als Anlaufstelle für erfolgreiche Verwaltungspraktiken dienen und über eine bundesweit und gemeinschaftlich betriebene Initiative die Wiederverwendung von Prozessbausteinen und die Kooperation und Kollaboration zwischen Inhabern und Nutzern von Prozessen fördern. Wesentlicher Bestandteil wird daher eine Community-Komponente sein. "Aus den erfolgreichen Praktiken sollen so generalisierte Beispielprozesse entwickelt werden, so dass mittelfristig eine harmonisierte Prozesslandkarte für die Kommunal-, Landes- und Bundesbehörden unter Einbeziehung aller interessierten Parteien entsteht", so Günther.
Wesentliche Grundlage der Zusammenarbeit beziehungsweise deren technische Umsetzung bilden Kenntnisse über Prozesse der einzelnen Verwaltungsebenen. Im Rahmen des Projekts werden diese erschlossen, gesammelt und in der Prozessbibliothek zur Verfügung gestellt.
WEITERE INFORMATIONEN
Prof. Oliver Günther, Ph.D.
Humboldt-Universität zu Berlin
Institut für Wirtschaftsinformatik
Tel.: 030 2093-5743
E-Mail: guenther@wiwi.hu-berlin.de
http://www.prozessbibliothek.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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