Pressemitteilung
Berlin/Bonn, 25. Oktober 2010
PM 20/2010
Leistungsfähigkeit von Leibniz-Einrichtungen überprüft
Die vom Bund und von den Ländern gemeinsam geförderten Leibniz-Einrichtungen werden in regelmäßigen zeitlichen Abständen wissenschaftlich evaluiert. Die Evaluierung dient dazu festzustellen, ob die Einrichtungen die Voraussetzungen für die gemeinsame Förderung weiterhin erfüllen, die da lauten: exzellente Forschung und überregionale Bedeutung des betreffenden Instituts in Verbindung mit einem gesamtstaatlichen wissenschaftspolitischen Interesse an dessen Förderung.
Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz hat heute mit Befriedigung zur Kenntnis genommen, dass die wissenschaftliche Evaluation des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin in Hamburg (BNI) sowie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim (ZEW) erwiesen hat, dass deren wissenschaftliche Leistung höchsten qualitativen Ansprüchen genügt und von internationaler wissenschaftliche Bedeutung ist. Mit Bedauern hat sie hingegen feststellen müssen, dass das Leibniz-Institut für Arterioskleroseforschung in Münster (LIfA) diese Anforderungen insgesamt – bei durchaus gewürdigten wissenschaftlichen Leistungen im Einzelnen – nicht mehr erfüllt; sie hat deshalb beschlossen, die gemeinsame Förderung des LIfA mit Ablauf des Jahres 2011 einzustellen.
Leibniz-Einrichtungen werden seit jeher regulär extern evaluiert, bis 2002 geschah dies durch den Wissenschaftsrat. Seit 2002 wird die wissenschaftliche Evaluierung der Leibniz-Einrichtungen durch den mit externen Wissenschaftlern und Wissenschaftspolitikern besetzten Senat der Leibniz-Gemeinschaft vorgenommen. Im Auftrag des Senats besucht eine im jeweiligen Fall speziell zusammengesetzte Gruppe international renommierter Fachwissenschaftler die zu evaluierende Einrichtung, um vor Ort die Forschungsplanung und die Forschungsergebnisse auf ihre Qualität und ihre wissenschaftliche und gesellschaftliche Relevanz hin zu prüfen. Der von dieser peer group verfasste Bewertungsbericht ist sodann Grundlage für alle weiteren Beratungen, die zum Votum des Senats der Leibniz-Gemeinschaft führen. Die GWK stützt sich bei ihren Entscheidungen zur Weiterförderung oder eben auch der Nicht-Weiterförderung eines Leibniz-Instituts auf diese wissenschaftspolitischen Stellungnahmen und Empfehlungen des Senats der Leibniz-Gemeinschaft.
Die Leibniz-Gemeinschaft hat bis 2008 auf diese Weise alle ihrer Mitgliedseinrichtungen einmal evaluiert. 2009 hat die GWK aufgrund einer sorgfältigen Analyse der dabei gemachten Erfahrungen festgestellt, dass das Verfahren geeignet ist, die Qualität der wissenschaftlichen
Leistung der jeweils evaluierten Einrichtung zu sichern und ggf. zu optimieren und damit auch zur Sicherung und internationalen Anerkennung der Qualität der deutschen Forschung insgesamt beizutragen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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