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08.11.2010 09:35

Studie: Pflegestützpunkte zeigen Alternativen zu Heimunterbringung auf

Dr. Peter Michell-Auli Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit
Kuratorium Deutsche Altershilfe - Wilhelmine Lübke Stiftung e. V.

    In Pflegestützpunkten wird kostenfrei und professionell beraten – Fachexpertise des Kuratoriums Deutsche Altershilfe bewertet Arbeit der Pflegestützpunkte.

    Köln, 08.11.2010 – Pflegestützpunkte beraten professionell von einem Pflegefall be-troffene Menschen, ihre Angehörigen und Interessierte und können beispielsweise Alternativen zu einer stationären Unterbringung aufzeigen. So kann eine Heimunter-bringung hinausgezögert oder verhindert werden. Das ist das Ergebnis einer Fach-expertise, die das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) nun veröffentlicht hat. „Von einem Pflegefall Betroffene sehen sich oft einer unübersichtlichen und differenzierten Versorgungslage gegenüber“, sagt Dr. Peter Michell-Auli, KDA-Geschäftsführer und einer der Leiter der Studie. „In jeder Stadt ist die Versorgungslage anders und es ist schon eine Leistung, alle möglichen Hilfestellungen überhaupt ausfindig zu machen.“ Pflegestützpunkte können hier Orientierung bieten, so die KDA-Expertise.

    Zusätzlich helfen die Stützpunkte kostenfrei bei der Antragstellung und unterstützen Menschen, Leistungen wirklich in Anspruch zu nehmen. Die Einrichtung der Stütz-punkte hatten die Landesbehörden 2008 in 14 Bundesländern entschieden. Ende August gab es in Deutschland 312 Pflegestützpunkte. In den vom KDA untersuchten Stellen wurden durchschnittlich neun Personen pro Tag beraten. Über 50 Prozent der Hilfesuchenden hatten noch keine Pflegestufe. „Bevor sie selbst in einer Pflegesi-tuation sind, können sich Menschen hier über präventive Maßnahmen informieren“, so Michell-Auli.

    Die Expertise zeigte auch, dass die Beratung fachlich hohen Ansprüchen genügt. In 51 von 54 ausgesuchten Fällen mit einer gefährdeten häuslichen Versorgung stellten die KDA-Experten fest, dass alle relevanten Versorgungsmöglichkeiten für den jewei-ligen Fall angesprochen wurden. Vor allem aber die gute Vernetzung der Stützpunkte nützt Betroffenen: Da die Stützpunkte mit anderen Leistungserbringern, Beratungs-stellen, dem bürgerschaftlichen Engagement, der Selbsthilfe und den Genehmi-gungsstellen vernetzt sind, erfahren die Bürger von allen für sie relevanten Angebo-ten, so dass diese auch tatsächlich nutzen können. „Die Pflegestützpunkte könnten in der Zukunft auch herangezogen werden, um qualitätsgesicherte Beratungsange-bote aufzubauen und Lücken im Versorgungssystem vor Ort zu finden“, sagt Michell-Auli.

    Weiterentwicklungsbedarf sieht das KDA bei der Umsetzung von Qualitätssiche-rungssystemen. Um Fehlentwicklungen, die sich in drei Pilot-Pflegestützpunkten an-gedeutet haben, frühzeitig zu erkennen und entgegen zu wirken, müssten unter an-derem Dokumentationssysteme eingeführt und klare Regelungen zu deren Anwen-dung umgesetzt werden.

    Für die Fachexpertise „Werkstatt Pflegestützpunkte“ haben Experten des KDA von November 2007 bis Juni 2010 16 Pilot-Pflegestützpunkte in 15 Bundesländern auf ihrem Weg zum regulären Pflegestützpunkt begleitet. Ziel des Bundesmodellprojekts war es, eine Einschätzung der Leistungen von Pflegestützpunkten zu erhalten. Die Stützpunkte wurden anschließend anhand einer Auswertung der Dokumentation und Kundenbefragungen bewertet. Die Expertise wurde vom Bundesministerium für Ge-sundheit gefördert.

    Weitere Informationen

    Eine Kurzfassung des Abschlussberichtes kann unter
    www.werkstatt-pflegestuetzpunkte.de und www.kda.de kostenlos heruntergeladen werden.

    Die Langfassung des Abschlussberichts erscheint im KDA Eigenverlag:

    Kuratorium Deutsche Altershilfe (Hrsg.)
    Was leisten Pflegestützpunkte?
    Konzeption und Umsetzung
    Köln: KDA, 2010
    335 Seiten
    ISBN: 978-3-940054-19-7
    Preis: 19,90 Euro

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    Über das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA)

    Das KDA setzt sich seit 1962 für die Lebensqualität und Selbstbestimmung älterer Menschen ein. Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten führen unabhän-gige Experten Projekte und Studien durch. Das KDA berät Ministerien, Kommunen, Unternehmen, Sozialverbände, Leistungserbringer wie Heimträger und ambulante Dienste, bietet Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für Führungs- und Fachkräfte an und informiert die Öffentlichkeit mit seinem Fachmagazin ProAlter so-wie durch Tagungen und Publikationen.

    Kontakt

    Simone Helck
    Presse & Öffentlichkeitsarbeit
    Tel.: 0221/ 93 18 47 - 10
    Mail: presse@kda.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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