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10.11.2010 18:01

Kamerun: Das greise Regime Biya vor dem Ende

Peter Peetz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
GIGA German Institute of Global and Area Studies

    GIGA Focus Afrika (9/2010)
    von Sebastian Elischer

    Kostenloser Download unter:
    http://www.giga-hamburg.de/giga-focus/afrika

    Am 27. Oktober stellte Transparency International in Jaunde den Corruption Perception Index 2010 vor. Von 187 Ländern belegt Kamerun Platz 146 und gehört zu den korruptesten Ländern Afrikas.

    Analyse

    Seit 1982 regiert Präsident Paul Biya Kamerun. Die Änderung der Verfassung vom 10. April 2008 erlaubt es ihm, bei den Präsidentschaftswahlen 2011 erneut anzutreten. Diese Verfassungsänderung hatte eine Welle politischer Unzufriedenheit ausgelöst, die in der wirtschaftlichen Krise und der anhaltenden Korruption ihre tieferen Ursachen hat. Derzeit ist weder in der Regierungspartei Rassemblement Démocratique du Peuple Camerounais (RDPC) noch auf Seiten der parlamentarischen Opposition ein aussichtsreicher Gegenkandidat zu Biya auszumachen. Dennoch wird sich der Präsident mittelfristig nicht an der Macht halten können.

    — Seit den frühen 1990er Jahren leidet die Regierung unter einem hohen Legitimitätsdefizit. Seit zwei Jahrzehnten geht der zentralistische Regierungsapparat systematisch gegen Regimegegner vor. Der internationalen Gebergemeinschaft ist es nicht gelungen, wirtschaftliche oder politische Veränderungen in Gang zu setzen.

    — Das Regime stützt sich in zentralen politischen Bereichen auf sehr betagte Funktionäre. Präsident Biya ist 77 Jahre alt und gesundheitlich schwer angeschlagen. Im Falle seines Todes ist seine Nachfolge verfassungsrechtlich nicht geregelt.

    — Aufgrund politischer Repression, der wirtschaftlichen Krise sowie einer Überalterung der politischen Elite drohen Kamerun mittelfristig gewaltsame Konflikte.

    — Mit einem demokratisch legitimierten Machtwechsel ist kaum zu rechnen. Wahrscheinlicher ist, dass der Generationenkonflikt innerhalb der Regierungspartei und des Staatsapparats den Präsidenten aus dem Amt treibt. Trotz entsprechender Befürchtungen ist eine Intervention des Militärs derzeit nicht zu erwarten.

    Das GIGA gibt Focus-Reihen zu Afrika, Asien, Lateinamerika, Nahost sowie zu globalen Fragen heraus. Kostenloser Zugang zu allen Heften über:
    http://www.giga-hamburg.de/giga-focus.


    Weitere Informationen:

    http://www.giga-hamburg.de/giga-focus/afrika - GIGA Focus Afrika
    http://www.giga-hamburg.de/giga-focus - alle GIGA Focus-Reihen
    http://www.giga-hamburg.de/iaa - Website GIGA Institut für Afrika-Studien
    http://staff.giga-hamburg.de/elischer - Website von Sebastian Elischer
    http://www.giga-hamburg.de - Homepage des GIGA


    Bilder

    Sebastian Elischer
    Sebastian Elischer
    Foto: GIGA
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    Cover-Seite des GIGA Focus Afrika
    Cover-Seite des GIGA Focus Afrika
    Quelle: GIGA
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Sebastian Elischer


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