Brustkrebs ist in Deutschland die am häufigsten auftretende Krebsneuerkrankung bei Frauen. Statistisch besteht eine Fünfjahres-Überlebensrate von rund 85 Prozent – wenn die Erkrankung frühzeitig und richtig erkannt wird. Um dies zu verbessern und damit die Heilungschancen zu erhöhen, haben Ingenieure des Instituts für Produkt Engineering der Universität Duisburg-Essen (UDE) jetzt das medizinische Verfahren zur MRT-gestützten Gewebeentnahme aus der Brust optimiert. Das neu entwickelte Auflagesystem zur automatisierten Vakuumbiopsie im MRT stellen die UDE-Ingenieure um Prof. Dr. Diethard Bergers auf der internationalen Fachmesse MEDICA in Düsseldorf vor.
„Für die bestmögliche Therapie ist am Anfang eine exakte Diagnose nötig. Diese kann in bestimmten Fällen nur durch eine optimale Gewebeentnahme aus der Mamma gewonnen werden. Auf dieser fußt eine anschließende gezielte Behandlung“, erklärt Dipl.-Ing. Oliver Kower vom Institut für Produkt Engineering. Für eine definierte Gewebeentnahme bedürfe es dabei einer zuverlässigen Fixierung und Komprimierung der Brust und einer positionsgerechten Führung der Biopsienadel. „Für diese Anforderungen haben wir dank einer Förderung der Deutschen Krebshilfe Lösungen unter Berücksichtigung der MR Kompatibilität gefunden und in Kooperation mit den Ärzten des Universitätsklinikums Essen umgesetzt.“
Weniger Belastung für die Patientin
Das neue Auflagensystem komprimiert nun die zu biopsierende Brust gleichmäßig und unabhängig von deren Größe. Die verwendeten Materialien reduzieren im Vergleich zu bisherigen Systemen den Komprimierungsschmerz und gewährleisten die vollständige Sichtbarkeit und Zugänglichkeit der Brust. „Bisher muss der Arzt die Nadelführung per Hand genau an der Position einstellen, an der der Tumor lokalisiert wurde“, sagt Oliver Kower. So sei es schwierig, genau den richtigen Punkt zu treffen. Beim Prototypen der UDE-Ingenieure, der derzeit klinisch getestet wird, wird die Nadelführung über den Bildschirm des MRT mit vorgegebenen Koordinaten automatisiert positioniert. Der Arzt kann die Nadel so direkt und ohne problematische Lageabweichungen in die betroffene Stelle führen und Gewebe entnehmen. Das ergonomiegerechte System lässt den Biopsieaufwand kleiner werden, führt zu einer merklich verringerten Patientenbelastung und trägt zu einer sicheren Diagnose bei.
Die UDE-Ingenieure sind während der Medica (17.-20.11.) in Halle 3/C90 zu finden.
Hinweis für die Redaktionen:
Von dem neuen Verfahren stellen wir Ihnen ein Foto (Fotonachweis: UDE/PP) zur Verfügung
http://www.uni-due.de/imperia/md/images/samples/2010/bilderpressemitteilungen/ma...
Weitere Informationen: Oliver Kower, Tel. 0203/379-1294, oliver.kower@uni-due.de
Redaktion: Isabelle De Bortoli, Tel. 0203/379-2430
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Maschinenbau, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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