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17.11.2010 13:07

Zur Zukunft der deutschen Forschungsflotte

Albert Gerdes Pressestelle
Konsortium Deutsche Meeresforschung (KDM)

    Empfehlungen des Wissenschaftsrats zur Zukunft der deutschen Forschungsflotte lösen beim Konsortium Deutsche Meeresforschung gemischte Reaktion aus

    Der Wissenschaftsrat hat sich in seiner Herbstsitzung mit der Meeres- und Polarforschung und der Absicherung ihrer international anerkannten Stellung befasst und auf Bitte des Bundesministeriums für Bildung und Forschung eine Stellungnahme mit Empfehlungen zur deutschen Forschungsflotte in den nächsten Dekaden vorgelegt.

    Die Stellungnahme hebt die Bedeutung der Meeresforschung bei der Bewältigung globaler Herausforderungen, wie z.B. des Klimawandels heraus und gibt die dringende Empfehlung, dass Deutschland sich als wissenschaftsstarkes Land an der Erforschung der steuernden Prozesse beteiligt. Das Konsortium Deutsche Meeresforschung (KDM) begrüßt dies ausdrücklich.

    Eine zentrale Voraussetzung für exzellente Wissenschaft in diesem Sektor sind Forschungsschiffe, die mit modernster Technologie ausgestattet und in hinreichender Größe, Anzahl und Kapazität zur Verfügung stehen für die Aufgaben im offenen Ozean, in Polarregionen und in Küstengewässern. Forschungsschiffe haben eine Lebensdauer von ungefähr 30-40 Jahren und müssen dann durch Neubauten ersetzt werden, die den sich wandelnden wissenschaftlichen Anforderungen und dem technischen Fortschritt Rechnung tragen. KDM hat die Anforderungen an die deutsche Forschungsflotte in einer Denkschrift zusammen mit der Senatskommission für Ozeanographie der Deutschen Forschungsgemeinschaft bereits 2008 dargestellt.

    Der Wissenschaftsrat gibt in der Stellungnahme die Empfehlung, zeitgerechten Ersatz für die großen deutschen Forschungsschiffe METEOR und POLARSTERN zu schaffen. Mit der Empfehlung des Baus eines neuen Eis brechenden Schiffes 2016 und einer Laufzeitverlängerung der POLARSTERN sollen über einen begrenzten Zeitraum zeitgleich zwei Polarforschungsschiffe betrieben werden, um parallele ganzjährige Untersuchungen in Arktis und Antarktis zu ermöglichen. Bei den mittelgroßen Forschungsschiffen, die vor allem in Nord- und Ostsee und in Schelf- und Randmeeeren zum Einsatz kommen, wird empfohlen, zu prüfen, welche Schiffskapazität für diese Regionen benötigt wird und ob diese gegebenenfalls reduziert werden kann.

    Aus Sicht des Konsortium Deutsche Meeresforschung muss darauf bestanden werden, dass diese Prüfung ergebnisoffen erfolgt. Sie muss im Dialog mit den Bundesländern geführt und dabei verschiedene Aspekte einbeziehen.
    Zu berücksichtigen ist, dass viele gesellschaftliche relevante Fragen in den Küstengewässern erforscht werden müssen, was ein wichtiger Teil der EU Forschungsstrategien ist. Eine Kopplung der Bedarfsanalyse mit der Außerdienststellung von FS POSEIDON, als dem nächsten zu ersetzenden Forschungsschiff, wird nicht als zielführend gesehen. Es sollte hierbei bedacht werden, dass das FS POSEIDON aufgrund seiner Nutzung als ozeanisches Schiff nicht mit anderen Schiffen gleicher Baugröße verglichen werden kann, die mit anderer Einsatzfähigkeit Forschungsarbeiten in Nord- und Ostsee und in Schelf- und Randmeeren durchführen.

    Das Konsortium Deutsche Meeresforschung begrüßt die Empfehlung des Wissenschaftsrates, die Einsatzplanung aller weltweit operierenden großen Forschungsschiffe (außer POLARSTERN) in die Zuständigkeit der Leitstelle an der Universität Hamburg zu geben und die Vergabe beantragter Schiffszeit bei der Senatskommission für Ozeanographie der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu erweitern. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Einsatzes komplexer Gerätschaften auf Forschungsschiffen (Lander, autonome und schiffsgesteuerte Unterwasserroboter, Bohrgerätschaften) wird die Empfehlung begrüßt, eine „Leitstelle für Unterwassertechnologie“ zur Koordinierung seegängiger Großgeräte in einem Nutzerpool einzurichten.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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