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19.11.2010 08:54

Ärztemangel – Mythos oder Faktum?

Verena Wirwohl Geschäftsstelle des MFT
Medizinischer Fakultätentag der Bundesrepublik Deutschland

    Herbstforum der Hochschulmedizin mit umfassender Bestandsaufnahme

    Die aktuelle Debatte zum prognostizierten Ärztemangel ist geprägt von falschen Behauptungen, problematischen Datengrundlagen und fragwürdigen Prognosen. Dies war das Ergebnis des Herbstforums der "Deutschen Hochschulmedizin" in der vergangenen Woche. Die Kontroversen über die tatsächlichen Problemlagen und den Handlungsbedarf sollten zügig geklärt werden.

    Der Generalsekretär des Medizinischen Fakultätentages, Dr. Volker Hildebrandt, legte detailliert seine Kritik an den Zahlen von Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) und Bundesärztekammer (BÄK) dar. Insbesondere seien deren Zusammenstellungen zum Schwund angehender Mediziner im Studium der Humanmedizin von groben Fehlern gekennzeichnet. Leider sagte der Chef der KBV, Dr. Andreas Köhler, kurzfristig sein zugesagtes Referat ab. Sein Vertreter kam später und ging früher, wiederholte seine bekannten Zahlen und konnte so auf die massive Kritik nicht reagieren.

    Vorträge zur Zulassung zum Studium und zu den Inhalten ergaben auch kritische Aspekte, verorteten hier aber keine Hauptursachen für eine mögliche schwindende Attraktivität des Arztberufes. Dies stellte sich anders dar in den Beiträgen zur Ärztlichen Weiterbildung und zur Arbeitssituation der Mediziner im Krankenhaus und in der Niederlassung, die äußerst kritisch ausfielen und durchaus als wichtige Bestimmungsfaktoren für Skepsis bei den Ärztinnen und Ärzten zu betrachten seien.

    "Ärztemangel scheint weniger eine Beschreibung einer Angebotslücke zu sein als ein Verteilungsproblem. Gefordert sind an erster Stelle die Bundesärztekammer für die Weiterbildung und die KBV – auch mit Entgeltdifferenzierungen zwischen Stadt und Land," zog der Generalsekretär des VUD, Rüdiger Strehl, eine Zwischenbilanz. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Hochschulmedizin und Präsident des MFT, Professor Dieter Bitter-Suermann, formulierte als Fazit: "Vorrangig müssen Politik, Selbstverwaltung und die Hochschulmedizin die Datendifferenzen klären. Eine nicht interessengeleitete Institution sollte dafür die Moderation übernehmen. Die Fragen der sachgerechten Ressourcenallokation sind für unser Land zu wichtig, als dass sie auf schiefen Datenlagen basieren können. Langfristig brauchen wir eine unabhängige Institution zum Monitoring der Fachkräfteentwicklung."

    Im Dachverband "Deutsche Hochschulmedizin e.V." sind der "Medizinische Fakultätentag" (MFT) und der "Verband der Universitätsklinika" (VUD) zusammengeschlossen.

    Ansprechpartnerin:
    Verena Wirwohl – Ass. iur. –
    Deutsche Hochschulmedizin e.V.
    Alt-Moabit 96, 10559 Berlin
    Tel.: 030/6449 8559 -15, Fax: -11, E-Mail: wirwohl@mft-online.de

    Belegexemplar erbeten

    Der Verband "Deutsche Hochschulmedizin e.V." vertritt die Medizinischen Fakultäten und Universitätsklinika Deutschlands


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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