Neuberberg, 28.12.2010. Wissenschaftler am Helmholtz Zentrum München und dem Klinikum rechts der Isar, Technischen Universität München haben einen Antikörper entwickelt, der Tumore spezifisch angreift und die natürliche Immunreaktion aktiviert. Durch seine hohe Selektivität eröffnet der Antikörper neue therapeutische Optionen. Die Ergebnisse der Studie werden bei PNAS veröffentlicht.
In einer Studie zur Identifikation tumorspezifischer Reagenzien hat das Wissenschaftler-Team um Prof. Gabriele Multhoff vom Helmholtz Zentrum München und der Technischen Universität München (TUM) einen Antikörper entwickelt, der erstmals tumorspezifisch* ist. An dem Projekt waren das Institut für Molekulare Immunologie des Helmholtz Zentrums München und das Wissenschaftszentrum Weihenstephan der TUM wesentlich beteiligt.
Der neue Antikörper zeichnet sich gegenüber den bislang therapeutisch eingesetzten Antikörpern durch seine hohe Selektivität aus, denn er erkennt nur die krankhaft veränderten Tumore, keine gesunden Zellen – dies wird zu neuen therapeutischen Optionen und deutlich verminderten Nebenwirkungen führen. Die Zielstruktur des neuen Antikörpers, das Heat Shock Protein 70 (Hsp70), kommt auf der Zelloberfläche einer Vielzahl unterschiedlicher Tumorarten vor, nicht aber auf gesunden Zellen. Hsp70-positive Tumore zeichnen sich durch eine hohe Aggressivität und in der Folge durch eine schlechte Prognose für den Patienten aus.
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Hintergrund
* Tumorspezifisch: Der Antikörper cmHsp70.1 erkennt nur Tumorzellen, keine gesunden Zellen, da letztere kein Heat Shock Protein 70 (Hsp70) auf ihrer Oberfläche tragen. Bislang therapeutisch eingesetzte therapeutische Antikörper sind gegen Zielstrukturen gerichtet, die auch auf gesunden Zellen in geringer Menge vorkommen.
Original-Publikation:
Stangl S. et al. (2010) Targeting membrane heat-shock protein 70 (Hsp70) on tumors by cmHsp70.1 antibody, PNAS Early Edition www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.1016065108.
Link zur Fachpublikation: http://www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.1016065108
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Fachlicher Ansprechpartner
Prof. Dr. Gabriele Multhoff, Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Klinische Kooperationsgruppe für Angeborene Immunität in der Tumorbiologie, Klinikum rechts der Isar der TU München, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie, Ismaninger Str. 22, 81675 München, Tel.: 089 4140 4514, Internet: www.helmholtz-muenchen.de, E-mail: gabriele.multhoff@helmholtz-muenchen.de
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Prof. Dr. Gabriele Multhoff
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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