Team b-it-bots erneut auf dem Treppchen: Auch mit dem neuen Roboter Jenny belegen die b-it-bots bei der RoboCup-Weltmeisterschaft 2011 in Istanbul den dritten Platz.
Erfahrene RoboCup-Teilnehmer wissen: Ein Roboterwettbewerb ist manchmal wie eine Wundertüte. Egal, wie gut manches vorher getestet wurde, beim Wettbewerb ist dann einfach der Wurm drin. Oder es klappen Dinge, die man vorher noch nie ausprobiert hat. Nach drei Jahren Teilnahme am RoboCup@Home-Wettbewerb mit dem Roboter Johnny und großen Erfolgen – Johnny belegte in sechs Wettbewerben jedes Mal das Treppchen und wurde einmal Weltmeister – hat das Team b-it-bots der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Johnny in den verdienten Ruhestand geschickt und durch Jenny ersetzt. Beim ersten Wettbewerb, den RoboCup German Open im April hat Jenny auf Anhieb den dritten Platz belegt.
Jetzt fand in Istanbul die Weltmeisterschaft statt. Der Anfang lief nicht rund, mehrere Vorrundentests verliefen nicht ganz nach Wunsch, aber Jenny kam eine Runde weiter, zusammen mit 11 weiteren Teams. Die b-it-bots mit Jenny holten auf und erreichten als drittplaziertes von fünf Teams die Finalrunde. Den Vorsprung der Teams aus China und Bonn war nicht mehr aufzuholen, aber die Teams aus Australien und Bielefeld konnten deutlich auf Distanz gehalten werden. Damit haben die b-it-bots nach dem dritten Platz bei der Deutschen Meisterschaft im April ihre Stärke auch auf internationalem Niveau wieder unter Beweis gestellt.
Die Aufgabe des Roboters
Im Finale haben die b-it-bots ein neues Szenario gezeigt. Ein Hausbewohner hat den neuen Haushaltsroboter Jenny bestellt, der gerade in einer riesigen Transportkiste angeliefert wurde. Jenny fuhr aus der Kiste heraus und war binnen einer Minute einsatzbereit. Der Hausbewohner gab Jenny den Auftrag, in die Küche zu fahren und eine Flasche grünen Tee zu holen. Das hat Jenny auch versucht, aber leider war kein grüner Tee mehr da. Also fuhr Jenny zum Hausbewohner zurück und fragte nach, ob es was anderes sein dürfe. Bemerkenswert ist, dass Jenny vorab lediglich eine Karte der Wohnung zur Verfügung stand, aber die Position der Objekte nicht bekannt war.
Bei dem von den b-it-bots benutzten neuen Roboter Jenny handelt es sich um eine vom Fraunhofer IPA in Stuttgart entwickelte Care-O-bot-3-Plattform, die über einen omnidirektionalen Antrieb verfügt und damit sich gleichzeitig vorwärts bewegen und um die eigene Achse drehen kann. Eine Stärke des neuen Roboters Jenny liegt in den verbesserten Fähigkeiten zum Greifen von Objekten. Während Johnny dafür einen relativ grazilen Arm mit einer Zweifingerhand benutzte, wurden auf Jenny ein Leichtbauarm der Firma KUKAund eine Dreifingerhand integriert. Das Ergebnis: mehr Beweglichkeit und robusteres Greifen von Objekten, aber auch deutlich anspruchsvollere Programmierung.
Der Wettbewerb
Die RoboCup@Home-Liga ist ein Wettbewerb für die Service-Robotik und findet in einer Umgebung aus mehreren möblierten Wohnräumen statt. Die Roboter müssen sich in dieser Wohnung, die im Laufe des Wettbewerbs immer wieder verändert wird, eigenständig zurechtfinden und dort sicher und autonom navigieren. Sie erkennen Objekte, lernen deren Namen und merken sich die Orte, an denen sich die Objekte befinden. Die Roboter der fortgeschrittenen Teams können die Objekte auch greifen und transportieren, und sie können die Gesichter der Bewohner und deren Gäste lernen und sicher wiedererkennen. Die RoboCup@Home-Liga entwickelt sich zum Standard-Benchmark für die Service-Robotik und findet das Interesse von immer mehr Forschungsgruppen.
Das Team
Für das b-it-bots-Team fuhren mit Christian Müller, Frederik Hegger, Sven Schneider und Jose Ruiz vier Studierende des internationalen Master-Studiengangs Autonomous Systems und die drei wissenschaftlichen Mitarbeiter Jan Paulus, Michael Reckhaus, und Nico Hochgeschwender mit. Sie werden von den Professoren Paul G. Plöger und Gerhard K. Kraetzschmar betreut und vom Bonn-Aachen International Center of Information Technology (b-it) unterstützt. Im Team arbeiteten zudem die wissenschaftlichen Mitarbeiter Florian Weißhardt, Alexander Bubeck und Ulrich Reiser vom Fraunhofer IPA mit und haben zum Erfolg von Jenny beigetragen.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Paul G. Plöger
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Fachbereich Informatik Tel. 02241/865-292, E-Mail: paul.ploeger@h-brs.de
Prof. Dr. Gerhard K. Kraetzschmar
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Fachbereich Informatik Tel. 02241/865-293, E-Mail: gerhard.kraetzschmar@h-brs.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
jedermann
Informationstechnik
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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