Die Großzügigkeit sozialer Leistungen hat keinen Einfluss auf die Zuwanderung innerhalb der EU. Das ist das Ergebnis einer umfangreichen internationalen Studie, die das Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) jetzt veröffentlicht hat. Für 19 europäische Länder untersuchten die Forscher über einen Zeitraum von 1993 bis 2008, ob nationale Unterschiede bei der Arbeitslosenunterstützung die Migrationsentscheidung von Zuwanderern beeinflussen. Derartige öffentliche Hilfen spielen für die Migration von Arbeitslosen innerhalb der EU keine Rolle – die Korrelation lag bei Null. Für Einwanderung aus Nicht-EU-Staaten zeigte sich eine nur geringe, statistisch kaum signifikante kausale Wirkung.
IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann sieht damit das Vorurteil widerlegt, arbeitslose Migranten suchten lediglich die Zuwanderung in die finanziellen Anreize des Wohlfahrtsstaates: "Ein solcher Zusammenhang besteht offenkundig nicht. Die Studie zeigt zudem, dass Migranten innerhalb der EU zumeist über eine gute Ausbildung verfügen. Soweit wir unter Migranten einen höheren Anteil von Arbeitslosen feststellen können, hängt dies eher mit einer falschen Migrationspolitik und einer fehlenden Zuwanderungssteuerung zusammen."
Das IZA ist mit mehr als tausend Wissenschaftlern das größte internationale Netzwerk auf dem Gebiet der Arbeitsmarktforschung. Die vorgelegte Grundlagenstudie will das Institut in den kommenden Jahren durch weitere Einzeluntersuchungen vertiefen, um über die Zusammenhänge von Migration und Arbeitsmarkt weitere Erkenntnisse zu gewinnen.
Der Volltext der Studie ist über die IZA-Homepage abrufbar:
Corrado Giulietti, Martin Guzi, Martin Kahanec, Klaus F. Zimmermann:
Unemployment Benefits and Immigration - Evidence from the EU
IZA Discussion Paper No. 6075
http://ftp.iza.org/dp6075.pdf
Pressekontakt:
Mark Fallak
Corporate Communications, IZA
E-Mail: presse@iza.org
Tel.: (0228) 3894-223
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