idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
20.01.2012 16:23

Diskussion an der FH Mainz: Frauen in Führungspositionen gehören in Deutschland der Minderheit an

Therese Bartusch-Ruhl M. A. Pressestelle Fachbereich Wirtschaft
Fachhochschule Mainz

    Führen Frauen anders? „Ja“, bekräftigt Kerstin Plehwe. „Nicht besser, nicht schlechter. Nur einfach anders“, ergänzt die Autorin des Buches „Female Leadership – Die Macht der Frauen“. Welche Fähigkeiten haben Frauen, die ganz nach oben gekommen sind? Wie denken Top-Managerinnen, Spitzenpolitikerinnen, Nobelpreisträgerinnen, Olympiasportlerinnen und Unternehmerinnen über die wichtigen Fragen des Lebens?

    Diesen Fragen ging Kerstin Plehwe in ihrem aktuellen Buch „Macht der Frauen – Female Leadership“ auf den Grund. Ihre Erkenntnisse stellte sie im Diskussionsforum „Frauen in Führung“ vor, das von Prof. Dr. Susanne Rank, Gleichstellungsbeauftragte des Fachbereichs Wirtschaft der FH Mainz, und Silke Eichten, Projektleiterin des EU SHE! Projektes der HWK Rheinhessen, veranstaltet wurde.

    „Die Frauenförderung ist ein Thema, das wir seit Jahren betreiben“, sagte Prof. Dr.-Ing. Gerhard Muth, der Präsident der Fachhochschule Mainz, in seinem Grußwort. „Wir haben immer noch zu wenig Frauen in Führungspositionen“, stellte Muth klar. Das sei auch an der FH nicht anders. Während man bei den Studenten auch in den technischen Studiengängen einen guten Frauenanteil verzeichnen könne, könnte es bei den Professoren mehr sein. Dabei sei klar, dass sowohl Institutionen wie die FH als auch Unternehmen von einem guten Frauenanteil „als Team nur gewinnen“ könnten, so Muth.

    Gut 160 Teilnehmer, darunter nur fünf Männer, lauschten gespannt dem Vortrag von Kerstin Plehwe an der FH Mainz. Die Autorin und Unternehmensberaterin interviewte für ihr Buch mehr als 60 Spitzen-Frauen aus über 30 Ländern. Sieben Leadership-Qualitäten zog sie aus ihren Recherchen heraus: Selbstvertrauen, Vision, Mut und Fairness, Integrität, Durchhaltevermögen, Dialogkompetenz und Aktivität. Zu jeder Schlüsselqualifikation führte Kerstin Plehwe je eine Spitzenfrau und deren Werdegang als Beispiel auf. Der Rat der Autorin: „Kompetenz allein reicht nicht. Fordern Sie! Es liegt an jeder selbst!“ Dabei soll die Frau sich selbst treu bleiben und sich nicht verbiegen lassen. „Wenn Sie emotional werden müssen, dann seien Sie es“, so Plehwe weiter. Authentizität ist hier Trumpf.

    „Macht es dann nicht mehr Sinn, sich vom Begriff der weiblichen Führungsqualitäten zu verabschieden und stattdessen einfach von Führungsqualitäten zu sprechen?“, regten gleich mehrere Zuhörerinnen an. Sonst bestünde die Gefahr, dass zum einen ein neuer, künstlicher Graben gezogen werde und dass berufstätige Frauen sich mit angeblich rein weiblichen Kompetenzen behaupten müssen, die in der Realität längst auch von männlichen Führungskräften erwartet würden. Dies bestätigte die Autorin.
    Berufstätige Frauen sind heute keine Seltenheit mehr, Frauen in Führungspositionen aber schon. Darüber diskutierten in der darauffolgenden Podiumsdiskussion Managerinnen aus Wirtschaft und Politik. „Welche Eigenschaften muss „Frau“ mitbringen, um alle Hürden zu nehmen und es ganz nach oben in Wirtschaft, Wissenschaft oder Politik zu schaffen?“ Darüber, dass Frauen ihre Fähigkeiten und Leistungen in der Regel besser vermarkten müssen, herrschte sowohl auf dem Podium, auf dem neben Kerstin Plehwe, Gudrun Thomas-Wolf vom Wirtschaftsministerium, Roswitha Augel vom Arbeitsministerium, Kerstin Pramberger von der Deutschen Bank, Jutta Wolf von der Commerzbank und Lidia Stein vom Mittelrhein-Verlag platzgenommen hatten, als auch im Publikum Einigkeit.

    Frauen hielten sich zu oft zurück und rechneten damit, dass ihre Fähigkeiten entsprechend berücksichtigt würden. Männer seien dagegen auch dann zu einem euphorischen „Ich mach das!“ bereit, wenn sie sich selbst ihrer Sache nicht ganz sicher wären. In Zukunft müsse es zum einen darum gehen, Frauen zu einem besseren Selbstmarketing zu motivieren. Zum anderen müssten Führungskräfte in diesen unterschiedlichen Verhaltensweisen geschult werden. CEOs müssten lernen, dass der schnellste Vorstoß nicht unbedingt der Beste ist. „Jeder, egal ob Frau oder Mann, sollte seinen eigenen Weg gehen können“, sagte Kerstin Plehwe zum Abschluss.


    Bilder

    Kerstin Plehwe an der FH Mainz
    Kerstin Plehwe an der FH Mainz

    None

    Die Veranstaltung kam sehr gut an
    Die Veranstaltung kam sehr gut an
    Fotos: Therese Bartusch
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Sportwissenschaft, Wirtschaft
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Kerstin Plehwe an der FH Mainz


    Zum Download

    x

    Die Veranstaltung kam sehr gut an


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).