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11.05.2012 14:10

Kind-Philipp-Preis 2011 geht nach Regensburg

Nicole Germeroth DSZ - Deutsches Stiftungszentrum
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

    Zum 33. Mal wird in diesem Jahr der Kind-Philipp-Preis verliehen. Ausgezeichnet wird Selim Corbacioglu, Professor für pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation der Universitätskinderklinik Regensburg. Der von ihm entwickelte Therapieansatz zur Verringerung von Komplikationen nach Stammzelltransplantation ist von höchster klinischer Relevanz.

    In der Behandlung von Leukämien und schweren Immunerkrankungen finden Stammzelltransplantationen zunehmend Anwendung. Die belastende und risikoreiche Therapie führt oft zu gravierenden Nebenwirkungen. Die Lebervenen-Verschlusserkrankung, VOD, ist eine der schwerwiegendsten Komplikationen. Sie führt zu multiplem Organversagen. Die Sterblichkeit liegt bei 80 %. Eine weitere lebensbedrohliche Komplikation für den Transplantatempfänger ist die Graft-versus-Host Erkrankung.

    In einer immunologischen Reaktion richten sich die Stammzellen des Spenders gegen den Empfängerorganismus und verursachen schwere Schäden an Leber, Darm und Haut. In einer hochrangig publizierten Studie zeigten Corbacioglu und sein Team, dass eine prophylaktische Gabe des Medikaments Defibrotide das Auftreten der VOD bei an Leukämie erkrankten Kindern nach Stammzelltransplantation signifikant verringert. Weiterhin verringerte sich die Inzidenz der Graft-versus-Host Erkrankung. Das Medikament wurde gut vertragen. Nebenwirkungen traten kaum auf. Defibrotide wird seit Jahren in der Therapie nach Transplantationen angewendet, jedoch ohne Zulassung. Corbacioglu konnte nachweisen, dass die prophylaktische Gabe besonders wirksam ist. Die Ergebnisse der Studie sind von höchster therapeutischer Relevanz. Sie haben das Potenzial, die gängige klinische Praxis an Transplantationszentren grundlegend zu ändern.

    Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird von der Kind-Philipp-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft verliehen. Die Stiftung fördert die Erforschung von Leukämie- und Krebserkrankungen im Kindesalter. Jedes Jahr schreibt die Stiftung den „Kind-Philipp-Preis für pädiatrisch-onkologische Forschung“ für die beste wissenschaftliche Arbeit deutschsprachiger Autoren auf diesem Gebiet aus.
    Die Preisverleihung findet im Rahmen der 79. wissenschaftlichen Tagung der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) am Freitag, den 11. Mai 2012 um 14.15 Uhr in der Charité Berlin, Campus Virchow-Klinikum, Augustenburger Platz 1, Lehrgebäude Forum 1 (Audimax), statt.


    Weitere Informationen:

    http://stiftungen.stifterverband.info/t020_kind/index.html - Webseite der Stiftung


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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