Einem französischen Forscherteam ist post mortem die Entnahme von reaktivierbaren Muskel- und Rückenmarkstammzellen gelungen – ganze 17 Tage nach dem Eintritt des Todes.
Forscher des Instituts Pasteur, der Universität von Versailles – Saint Quentin-en-Yvelines, des AP-HP ("Assistance Publique - Hôpitaux de Paris": Einrichtung der Pariser Krankenhäuser) und des französischen Zentrums für wissenschaftliche Forschung (CNRS), unter Leitung der Professoren Fabrice Chrétien und Shahragim Tajbakhsh vom Institut Pasteur, haben zum ersten Mal beim Menschen und bei der Maus nachgewiesen, dass Stammzellen die Fähigkeit haben, in einem "Tiefschlaf" zu verharren, wenn ihnen ihr Umfeld feindlich gesinnt ist; und zwar auch mehrere Tage nach dem Tod eines Lebewesens.
Die Fähigkeit der Stammzellen ihre Stoffwechselaktivität beträchtlich einzuschränken, erlaubt es ihnen, ihr Zellteilungspotenzial aufrechtzuerhalten. Dies ermöglicht es ihnen, die Reparatur und das Wachstum eines Organs oder eines Gewebes zu begünstigen, sobald sich ihre Milieubedingungen wieder verbessert haben.
Diese Entdeckung eröffnet therapeutische Anwendungsmöglichkeiten für zahlreiche Krankheiten. Sie könnte eine neue Quelle und vor allem neue Konservierungsmethoden für Stammzellen zum therapeutischen Gebrauch bei Vorliegen bestimmter Pathologien, z.B. Leukämie, eröffnen. Therapeutische Anwendungen müssten jedoch noch zahlreiche Prüfungsstadien durchlaufen, bevor sie endgültig in der Praxis eingeführt werden könnten.
Das Team um Fabrice Chrétien hat anschließend mit Erfolg die von ihnen gewählte Vorgehensweise auch an Stammzellen des Rückenmarks an seit 4 Tagen toten Mäusen angewandt.
Quellen:
- Artikel aus Kooperation International – 25/06/2012 – http://www.kooperation-international.de/detail/info/frankreich-stammzellen-von-f...
- Artikel aus Le Figaro: http://sante.lefigaro.fr/actualite/2012/06/12/18374-cellules-reanimees-17-jours-...
Redakteur: Dr. Hermann Schmitz-Wenzel, DFGWT - Deutsch-Französische Gesellschaft für Wissenschaft und Technologie e. V.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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