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10.07.2012 14:08

Alles was Recht ist: Grundlagenwerk zu Gerichts-PR erschienen

Dr. Inga Heins Hochschulkommunikation
Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation

    Mit ihrer aktuellen Publikation „Litigation-PR: Alles was Recht ist“ legen die Herausgeber Dr. Lars Rademacher von der MHMK, Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation, und Alexander Schmitt-Geiger das erste Grundlagenwerk zur strategischen Rechtskommunikation in Deutschland vor. Unter theoretischen und empirischen Blickwinkeln erschließt der Sammelband den Bereich prozessbezogener Öffentlichkeitsarbeit. Zu den 25 Fachautoren gehören Kommunikationswissenschaftler und Soziologen ebenso wie Journalisten, Anwälte und Richter. Das Geleitwort zu dem Sammelband stammt von Alice Schwarzer.

    Ausgehend vom amerikanischen Vorbild hat sich die Öffentlichkeitsarbeit in und um Gerichtsverfahren in Deutschland und Europa deutlich professionalisiert und ausgeweitet. Mit dem vorliegenden Band aus dem Verlag für Lehr- und Fachmedien Springer VS wird der Status Quo der sogenannten Litigation-PR im deutschsprachigen Raum erstmalig umfassend abgebildet. Anhand konkreter Fälle analysieren die Verfasser Rezeptionsmuster von Gerichtsverfahren in Öffentlichkeit und Medien ebenso wie kommunikative Strategien auf Seiten von Gerichten, Staatsanwaltschaften und Verteidigung.

    Dazu der PR-Experte Lars Rademacher: „Der Professionalisierungsgrad und das Ausmaß prozessbegleitender Öffentlichkeitsarbeit hat in den vergangenen Jahren enorm zugenommen. Wir erleben eine deutliche Aufrüstung bei allen Prozessbeteiligten. Das zeigen Fälle wie das Berufungsverfahren der Amerikanerin Amanda Knox für den europäischen Kontext und die Verfahren gegen Jörg Kachelmann oder Klaus Zumwinkel in Deutschland. Mit unserer Publikation wollen wir nicht nur das Potenzial strategischer Rechtskommunikation vor Augen führen, sondern dieses Praxisfeld auch wissenschaftlich verorten. Gleichzeitig hoffen wir, dass die vielfältigen Sichtweisen unserer Autoren allen beteiligten Akteuren helfen werden, einen angemessenen Umgang mit der Dynamik von Litigation-PR zu entwickeln.“

    Doch nicht nur in den Verfahren mit hoher medialer Aufmerksamkeit ist Litigation-PR mittlerweile selbstverständlicher Bestandteil der deutschen Prozesskultur, erläutert der Kommunikationsberater Alexander Schmitt-Geiger: „Damit eine juristische Streitigkeit nicht zu einem unkontrollierbaren Ansehensverlust wird, erleben wir auch in Deutschland eine stark wachsende Nachfrage nach Litigation-PR. Das gilt für alle Unternehmensgrößen, für Merger&Aquisition-Streitigkeiten ebenso wie für Strafverfahren oder verwaltungsrechtliche Fälle. In Zeiten von Internetforen, Blogs und Tweets wollen auch kleine Unternehmen und Privatpersonen die eigene Reputation durch systematisches Kommunikationsmanagement schützen. Schließlich gilt ‚kein Kommentar‘ im Gerichtssaal der Öffentlichkeit schnell als Schuldeingeständnis.“

    Wie groß der Einfluss professioneller Litigation-PR sein kann, analysiert Alice Schwarzer im Geleitwort des Bandes. Kritisch beschreibt die EMMA-Herausgeberin die generelle Prozessberichterstattung deutscher Leitmedien ebenso wie die persönlichen Erfahrungen, die sie als Prozessbeobachterin im Kachelmann-Verfahren gemacht hat: „Der Fall Kachelmann hat mich gelehrt, dass die Gerichte in Deutschland und auch die Medien weit davon entfernt sind, der konzertierten und hemmungslosen Wucht der Litigation-PR gewachsen zu sein – ja, manche Medien sind gar selber Teil der Litigation-PR. So hat meiner Meinung nach der Versuch der direkten Beeinflussung der öffentlichen Meinung in Bezug auf einen Prozess und seine Protagonisten und damit indirekt auch der Versuch der Beeinflussung des Gerichts inzwischen Dimensionen erreicht, die den Rechtsstaat gefährden. Die Klassenjustiz ist wieder eingeführt, denn Litigation-PR ist eine Frage des Geldes und geht bei Prozessen wegen sexueller Gewalt quasi immer auf Kosten der Opfer.“

    Herausgeber
    Dr. Lars Rademacher ist Professor für PR und Kommunikationsmanagement im Studiengang Medienmanagement an der MHMK, Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation. Er leitet dort den Forschungsschwerpunkt „Professionelle Rechtskommunikation“.
    Alexander Schmitt-Geiger ist Berater für Public Affairs und Litigation-PR in München und Inhaber des Beratungsunternehmens Communication Public Affairs.

    „Litigation-PR: Alles was Recht ist. Zum systematischen Stand der strategischen Rechtskommunikation“, hrsg. von Lars Rademacher und Alexander Schmitt-Geiger
    Wiesbaden: Springer VS 2012
    ISBN 978-3-531-18201-8
    EUR 39,95


    Weitere Informationen:

    http://www.mhmk.de/uploads/media/MHMK_PM_1207_Rademacher_Litigation_PR.pdf
    http://www.mhmk.de/uploads/media/Verlagsinfo_978-3-531-18201-8_Rademacher_Litiga...


    Bilder

    Der programmatische Sammelband von Lars Rademacher (MHMK) und Alexander Schmitt-Geiger fasst die aktuelle Diskussion um die Bedeutung und Funktion der strategischen Rechtskommunikation zusammen.
    Der programmatische Sammelband von Lars Rademacher (MHMK) und Alexander Schmitt-Geiger fasst die akt ...
    Springer Fachmedien Wiesbaden
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Recht
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Der programmatische Sammelband von Lars Rademacher (MHMK) und Alexander Schmitt-Geiger fasst die aktuelle Diskussion um die Bedeutung und Funktion der strategischen Rechtskommunikation zusammen.


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