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01.02.2013 15:11

Die Ursprünge des Heidelberger Universitätsarchivs vor 625 Jahren

Marietta Fuhrmann-Koch Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Das Archiv der Ruperto Carola blickt auf die Ursprünge seiner Arbeit vor 625 Jahren zurück: Vom Februar 1388 datiert eine Handschrift, in der erstmals die Aufbewahrung wichtiger Dokumente der Universität durch den ersten Rektor Marsilius von Inghen erwähnt wird. Aus Anlass dieses Jubiläums lädt das Universitätsarchiv gemeinsam mit dem Freundeskreis Archiv und Museum der Universität Heidelberg am Donnerstag, 7. Februar 2013, zu einer Tagung ein. Dazu kann Archivleiter Dr. Ingo Runde seine Kolleginnen und Kollegen der baden-württembergischen Universitäten in Heidelberg begrüßen.

    Pressemitteilung
    Heidelberg, 1. Februar 2013

    Die Ursprünge des Heidelberger Universitätsarchivs vor 625 Jahren
    Eine Archivkiste der Ruperto Carola wird erstmals am 8. Februar 1388 erwähnt

    Das Archiv der Ruperto Carola blickt auf die Ursprünge seiner Arbeit vor 625 Jahren zurück: Vom Februar 1388 datiert eine Handschrift, in der erstmals die Aufbewahrung wichtiger Dokumente der Universität durch den ersten Rektor Marsilius von Inghen erwähnt wird. Aus Anlass dieses Jubiläums lädt das Universitätsarchiv gemeinsam mit dem Freundeskreis Archiv und Museum der Universität Heidelberg am Donnerstag, 7. Februar 2013, zu einer Tagung ein. Dazu kann Archivleiter Dr. Ingo Runde seine Kolleginnen und Kollegen der baden-württembergischen Universitäten in Heidelberg begrüßen.

    Für den 8. Februar 1388 ist überliefert, dass Marsilius von Inghen die von den Pfalzgrafen und der Stadt gesiegelten Privilegien der Universität Heidelberg in einer kleinen Kiste, einer „parva archella“, innerhalb der sogenanten Universitätstruhe hinterlegte. Diese „archa universitatis“ wurde an einem sicheren, da heiligen Ort hinter dem Hauptaltar der Heiliggeistkirche verwahrt. Der Rektor verteilte die Schlüssel zu dieser Truhe an die Fakultäten, so dass nur alle gemeinsam Zugang zu den wichtigsten Dokumenten der Universität Heidelberg hatten.

    Da mit zunehmender Verwaltungstätigkeit auch die Zahl der Schriftstücke in Registratur und Archiv anwuchs, wurde im Oktober 1553 ein Syndikus eingestellt. Nur wenig später – im April 1555 – wies die kurfürstliche Kanzlei dem Archiv einen neuen Ort in der Sakristei des Augustinerklosters zu. Im Dezember 1604 beschloss der Senat, die alten Annalen- und Matrikelbände in die Archivbestände zu überführen. „Dies war angesichts der für Heidelberg und seine Universität sehr wechselvollen Geschichte des 17. Jahrhunderts eine wahrhaft vorausschauende Maßnahme, die entscheidend für den Erhalt der wertvollen Dokumente gewesen sein dürfte“, sagt der heutige Archivleiter.

    Aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges berichtet der damalige Syndikus in einem Protokoll vom 5. September 1620, dass die Originalurkunden, Bullen, Rentenbriefe, Verrechnungen und Akten der Universität zusammen mit dem Silbergeschirr in Fässer und Kisten verpackt wurden. Vor der Einnahme Heidelbergs durch die Truppen der Katholischen Liga evakuierte man die „Uhralten Universitet Documenta und Originalia“ vermutlich Ende September oder Anfang Oktober 1621 nach Heilbronn. Von dort aus gelangten sie offenbar nach Frankfurt am Main, bevor das Archiv durch den ehemaligen Rektor Peter von Spina 1651 in einem feierlichen Akt wieder der Universität in Heidelberg übergeben werden konnte.

    Wie Dr. Runde erläutert, gelang es auch in späteren Zeiten, das Archiv zumeist rechtzeitig vor kriegerischen Ereignissen in Sicherheit zu bringen. So entging es bis auf wenige in Heidelberg zurückgelassene Archivalien dem Großen Brand während des Pfälzischen Erbfolgekrieges im Jahr 1693. Anders als im 18. Jahrhundert kam es mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges zu Verlusten in den Archivbeständen, vor allem aus der jüngeren Zeit. Heute weist das Heidelberger Universitätsarchiv mit 4.400 Regalmetern eine stattliche Zahl von bis in das 13. Jahrhundert zurückreichenden Dokumenten zur Geschichte der Ruperto Carola auf. Zu den Beständen des Archivs, die aktuell für eine Reihe von Forschungsthemen genutzt werden, gehören unter anderem auch rund 14.000 Bilder.

    Zum Auftakt der Veranstaltung „Die Universitätsarchive in Baden-Württemberg“ am Donnerstag, 7. Februar 2013, sprechen die Kanzlerin der Universität Heidelberg, Dr. Angela Kalous, der Leiter des Generallandesarchivs Karlsruhe, Prof. Dr. Wolfgang Zimmermann, und Dr. Sabine Happ vom Universitätsarchiv Münster, die den Verband deutscher Archivarinnen und Archivare vertritt. Anschließend werden die Leiterinnen und Leiter der Universitätsarchive in Freiburg, Hohenheim, Karlsruhe, Konstanz, Mannheim und Stuttgart ebenso wie Dr. Runde über die Arbeit ihrer Einrichtungen berichten. Die „Öffentliche Tagung anlässlich des 625-jährigen Jubiläums der Ersterwähnung einer Archivkiste der Universität Heidelberg am 8. Februar 1388“ findet im Universitätsarchiv, Akademie 4, statt und beginnt um 16.00 Uhr. Informationen im Internet sind unter der Adresse http://www.uni-heidelberg.de/uniarchiv zu finden.

    Hinweis an die Redaktionen:
    Digitales Bildmaterial kann in der Pressestelle abgerufen werden.

    Kontakt:
    Dr. Ingo Runde
    Universitätsarchiv
    Telefon (06221) 54-7540
    runde@uniarchiv.uni-heidelberg.de

    Universität Heidelberg
    Kommunikation und Marketing
    Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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