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11.06.2013 10:00

Gelebte Vielfalt - Jenaer Leibniz-Institute bekennen sich zur „Charta der Vielfalt“

Dr. Kerstin Wagner (Presse & Öffentlichkeitsarbeit) / Forschungskoordinator
Leibniz-Institut für Altersforschung - Fritz-Lipmann-Institut e.V. (FLI)

    Seit dem 11. Juni 2013 – dem bundesweit ersten Diversity-Tag – gehören die zwei Jenaer Leibniz-Institute - das Leibniz-Institut für Altersforschung - Fritz-Lipmann-Institut (FLI) und das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut (HKI) - offiziell zu den Unterzeichnern der „Charta der Vielfalt“. Damit bekennen sie sich öffentlich zu der 2006 ins Leben gerufenen Initiative zur Förderung der Vielfalt in Unternehmen; zu Vielfalt & Toleranz, Fairness & Wertschätzung von Menschen im Arbeitsleben. Mit der Charta-Unterzeichnung übernehmen sie für Thüringen eine Art Pionierfunktion, da hierzulande erst acht Einrichtungen die Charta unterzeichnet haben.

    Die beiden Jenaer Leibniz-Institute beschäftigen ca. 630 Mitarbeiter, davon sind 115 ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus über 30 Nationen. Tendenz weiter steigend.

    Ein Beispiel für gute Betreuung und Integration von jungen Wissenschaftlern unterschiedlichster Herkunft sind die internationalen Graduiertenschulen beider Institute. Mit der „International Leibniz Research School“ (ILRS Jena) rief das HKI im Jahr 2006 die erste Graduiertenschule innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft ins Leben. Im siebten Jahr nach seiner Gründung erfreut sich das Doktorandenprogramm großer Beliebtheit und zieht Bewerber aus aller Welt an. Von den 35 Doktoranden, die derzeit an ihrer Promotion im Bereich der Mikrobiologie und Naturstoff-Forschung arbeiten, stammen 19 aus dem Ausland.

    „Ich wurde sehr herzlich von meinen neuen Kollegen empfangen.“ sagt Elena Shekhova aus Russland, die im Mai mit ihrer Promotion im Rahmen der ILRS begann. „Die hervorragende Ausstattung der Labore hier macht mein Promotionsprojekt zur Infektionsbiologie des krankheitserregenden Schimmelpilzes Aspergillus fumigatus erst möglich. Ich freue mich auf eine spannende Zeit hier. Sprachbarrieren existieren nicht und sowohl während unserer Arbeit, als auch in der gemeinsamen Freizeit lernen wir viel von der Kultur und vom Gedankengut anderer Nationalitäten kennen. Das gemeinsame Interesse an neuen Erkenntnissen führt uns zusammen und in kurzer Zeit entstehen neue Freundschaften.“

    Das Leibniz-Institut für Altersforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena, das erste deutsche Forschungsinstitut, das sich seit 2004 der biomedizinischen Altersforschung widmet, hat sich in den letzten Jahren zu einem internationalen Forschungsinstitut entwickelt. Während es Anfang 2004 nur zwölf Mitarbeiter aus dem Ausland gab, hat sich die Zahl bis heute mehr als versechsfacht. Dabei sind nicht nur die Doktoranden- und Postdoc-, sondern auch die Gruppenleiterstellen international besetzt.

    „Neben den vielfältigen Masterprogrammen mit Universitäten in China und Bulgarien, die uns frühzeitig Kontakte zu ausländischen Studenten vermitteln, bietet auch die 2006 ins Leben gerufene Graduiertenschule am FLI beste Voraussetzungen für ausländische Doktoranden“, berichtet die Koordinatorin der Leibniz Graduate School on Ageing and Age-Related Diseases (LGSA) am FLI, Dr. Claudia Müller. „Wir möchten, dass sich unsere Doktoranden schnellstmöglich integrieren und bieten deshalb ein so genanntes „Rundum-sorglos-Paket“ an. Diese soziokulturelle Betreuung schließt nicht nur Behörden- und Ämtergänge ein, sondern auch z.B. Besuche beim Arzt, die Unterstützung bei der Wohnungssuche, aber auch bei der Einrichtung der Wohnung“, erzählt Frau Müller.

    Beide Leibniz-Institute zeigen beispielhaft, wie wichtig Vielfalt und Toleranz im Arbeitsleben ist. Sie gehören nun mit zu den mehr als 1350 Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen mit weit über 6 Millionen Beschäftigten, die die „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet haben. Für Thüringen übernehmen beide Institute hoffentlich auch eine Pionierfunktion zur Bekanntmachung der Charta, denn erst acht Einrichtungen aus Thüringen – darunter vier aus Jena – haben sich bisher dazu bekannt.

    Die „Charta der Vielfalt“ ist eine Selbstverpflichtung von Unternehmen und Institutionen, sich zu Vielfalt und Toleranz, Fairness und Wertschätzung von Menschen im Arbeitsleben zu bekennen und in deren Umsetzung ein Arbeitsumfeld zu bieten, wo alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unabhängig vom Alter und Geschlecht, von der Nationalität, der ethnischen Herkunft, Religion oder Weltanschauung Anerkennung und Unterstützung erfahren. Mit der Unterzeichnung der Charta im April dieses Jahres haben sich die Jenaer Leibniz-Institute öffentlich zu Vielfalt und Toleranz im Arbeitsumfeld bekannt. Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung zum ersten bundesweiten Diversity-Tag am 11. Juni 2013 bekamen die Institute ihre Urkunde in Berlin überreicht.

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    Kontakt:

    Leibniz-Institut für Altersforschung –
    Fritz-Lipmann-Institut (FLI)
    Dr. Kerstin Wagner
    Beutenbergstr. 11, 07745 Jena
    Tel.: 03641-656378, Fax: 03641-656351, E-Mail: presse@fli-leibniz.de

    Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie –
    Hans-Knöll-Institut (HKI)
    Dr. Michael Ramm
    Adolf-Reichwein-Straße 23, 07745 Jena
    Tel.: 03641-5321011, Fax: 03641-5320801, E-Mail: michael.ramm@hki-jena.de

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    Hintergrundinfo

    Die „Charta der Vielfalt“ ist eine Selbstverpflichtung von Unternehmen und Institutionen zu Vielfalt und Toleranz, Fairness und Wertschätzung von Menschen im Arbeitsleben. Sie wurde von Daimler, der BP Europa SE (ehemals Deutsche BP), der Deutschen Bank und der Deutschen Telekom im Dezember 2006 ins Leben gerufen. Bisher haben bereits mehr als 1350 Unternehmen und öffentliche Einrichtungen mit über 6 Millionen Beschäftigten die „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet und sich zu dieser Initiative zur Förderung von Vielfalt in Organisationen bekannt.

    Die Initiative will die Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Vielfalt in der Unternehmenskultur in Deutschland voranbringen. Organisationen sollen ein Arbeitsumfeld schaffen, das frei von Vorurteilen ist. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen Wertschätzung erfahren - unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität. Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Frau Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer, befürwortet und unterstützt die Initiative. Die Bundeskanzlerin, Frau Dr. Angela Merkel, ist die Schirmherrin. Nähere Informationen unter http://www.charta-der-vielfalt.de.

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    Das Leibniz-Institut für Altersforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena ist das erste deutsche Forschungsinstitut, das sich seit 2004 der biomedizinischen Altersforschung widmet. Über 330 Mitarbeiter aus 30 Nationen forschen zu molekularen Mechanismen von Alternsprozessen und alternsbedingten Krankheiten. Näheres unter http://www.fli-leibniz.de.

    Das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (HKI) wurde 1992 gegründet und gehört seit 2003 zur Leibniz-Gemeinschaft. Die Wissenschaftler des HKI befassen sich mit der Infektionsbiologie human-pathogener Pilze. Sie untersuchen die molekularen Mechanismen der Krankheitsauslösung und die Wechselwirkung mit dem menschlichen Immunsystem. Neue Naturstoffe aus Mikroorganismen werden auf ihre Wirksamkeit gegen Pilzerkrankungen untersucht und zielgerichtet modifiziert.
    Das HKI verfügt derzeit über fünf wissenschaftliche Abteilungen, deren Leiter gleichzeitig berufene Professoren der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) sind. Hinzu kommen jeweils vier Nachwuchsgruppen und Querschnittseinrichtungen mit einer integrativen Funktion für das Institut, darunter das anwendungsorientierte Biotechnikum als Schnittstelle zur Industrie. Zurzeit arbeiten mehr als 300 Menschen am HKI, darunter 110 Doktoranden. Näheres unter http://www.hki-jena.de.

    Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 86 selbständige Forschungseinrichtungen, deren Ausrichtung von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften reicht. Leibniz-Institute bearbeiten gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevante Fragestellungen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung, unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Die Institute pflegen intensive Kooperationen mit Hochschulen, der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland und unterliegen einem maßstabsetzenden transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 16.500 Personen, darunter 7.700 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 1,4 Milliarden Euro. Näheres unter http://www.leibniz-gemeinschaft.de.


    Weitere Informationen:

    http://www.fli-leibniz.de - Homepage des Leibniz-Instituts für Altersforschung - Fritz-Lipmann-Institut (FLI) Jena
    http://www.hki-jena.de - Homepage des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut (HKI) Jena


    Bilder

    Am Leibniz-Institut für Altersforschung - Fritz-Lipmann-Institut (FLI) arbeiten derzeit 330 Mitarbeiter aus 30 Nationen zusammen, um biomedizinische Fragestellungen rund um den Prozess des Alterns und zu alternsbedingten Krankheiten zu erforschen.
    Am Leibniz-Institut für Altersforschung - Fritz-Lipmann-Institut (FLI) arbeiten derzeit 330 Mitarbei ...
    Foto: FLI/Michaelis
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    Am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut (HKI) erforschen 300 Mitarbeiter aus über zehn Nationen die molekularen Mechanismen von Infektionskrankheiten und entwickeln neue Therapiekonzepte. Grundlage für neue Arzneimittel ist die immense Vielfalt an Naturstoffen aus Mikroorganismen.
    Am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut (HKI) erfo ...
    Foto: HKI/Schroll
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Am Leibniz-Institut für Altersforschung - Fritz-Lipmann-Institut (FLI) arbeiten derzeit 330 Mitarbeiter aus 30 Nationen zusammen, um biomedizinische Fragestellungen rund um den Prozess des Alterns und zu alternsbedingten Krankheiten zu erforschen.


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    Am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut (HKI) erforschen 300 Mitarbeiter aus über zehn Nationen die molekularen Mechanismen von Infektionskrankheiten und entwickeln neue Therapiekonzepte. Grundlage für neue Arzneimittel ist die immense Vielfalt an Naturstoffen aus Mikroorganismen.


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