HSFK-Report 2/2013 von Thorsten Gromes und Matthias Dembinski untersucht, wie sich Gewaltlagen nach humanitären militärischen Interventionen entwickeln
Bringen humanitäre militärische Interventionen nachhaltigen Frieden oder reduzieren sie zumindest Leid und die Zahl der Toten? Es wird viel diskutiert über humanitäre militärische Interventionen, doch fehlt es an fallübergreifenden Studien, wie sich Kriege und Genozide nach Beginn solcher Interventionen entwickeln.
Die Friedensforscher Thorsten Gromes und Matthias Dembinski wollen in HSFK-Report 2/2013 "Bestandsaufnahme der humanitären militärischen Interventionen zwischen 1947 und 2005" dazu beitragen, diese Lücke zu schließen. Ihre empirische Studie erfasst 31 humanitäre militärische Interventionen und bilanziert die kurz- und mittelfristige Veränderung der Gewaltlage in den Ländern, in denen eine solche Intervention stattgefunden hat.
Die Autoren dämpfen zu hohe Erwartungen an humanitäre militärische Interventionen. Sie heben drei Befunde hervor: Erstens ziehen humanitäre militärische Interventionen Kriege und Genozide weder in die Länge noch verkürzen sie sie. Zweitens gibt es schwache Hinweise darauf, dass nach humanitären militärischen Interventionen tödliche Gewalt häufiger zurückgeht als in vergleichbaren Fällen ohne eine solche Intervention. Drittens ereignen sich nach humanitären militärischen Interventionen Rückfälle in den Krieg oder Genozid nicht seltener als in ähnlich gelagerten Fällen ohne solche Eingriffe.
Einzelne humanitäre militärische Interventionen mögen diesen Aussagen zuwiderlaufen, aber die Studie beschreibt allgemeine Trends, die eine weitere Forschung dringend notwendig erscheinen lassen.
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http://www.hsfk.de/fileadmin/downloads/report0213.pdf HSFK-Report 2/2013
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