OEKO-TEX® zeichnet Unternehmen für nachhaltiges Handeln aus
„Let’s work together for the future of our planet“, ermutigte Generalsekretär Dr. Jean-Pierre Haug in seinem Resümee anlässlich der Preisverleihung des OEKO-TEX® Sustainability Awards am 12. Juni die ausgezeichneten Firmen und anwesenden Gäste. Bis Anfang des Jahres hatten sich rund 80 OEKO-TEX® zertifizierte Unternehmen aus weltweit 22 Ländern und entlang der gesamten textilen Kette für den erstmals ausgelobten Preis beworben. Eine siebenköpfige Jury ermittelte aus 15 nominierten Firmen die Gewinner in den in den fünf Kategorien Umweltmanagement, Soziale Verantwortung, Sicherheitsmanagement, Qualitätsmanagement und Produktinnovation. 150 Gäste aus Industrie, Handel, Verbänden und Organisationen, Forschungseinrichtungen und der Fachpresse wohnten der Preisverleihung in Frankfurt/Main bei. Gleichzeitig bildete die Abendveranstaltung den offiziellen Rahmen für die Markteinführung der neuen OEKO-TEX® Zertifizierung für nachhaltige Textilproduktion (STeP).
„Alle für den Sustainability Award nominierten Unternehmen“, betonte Haug in seiner Begrüßung, „zeichnen sich mit ihren individuellen Anstrengungen und Konzepten in herausragender Weise durch nachhaltiges Handeln aus. Deshalb hätten eigentlich alle einen Preis verdient.“ Zudem verdeutliche der wirtschaftliche Erfolg der Firmen in ihren jeweiligen Marktsegmenten, dass sich Eigenverantwortung und Investitionen in umweltfreundliche Produktionstechnologien und soziale Arbeitsbedingungen sowie in die Entwicklung innovativer Produkte und eine optimale Qualitätssicherung sprichwörtlich auszahlen. Zur Entscheidungsfindung stimmten die Jury-Mitglieder unabhängig voneinander ab und kürten folgende Gewinner:
• Sung Hing Industries Holding Limited, China (Kategorie Umweltmanagement)
• Mattes & Ammann GmbH & Co. KG, Deutschland (Kategorie Soziale Verantwortung)
• Veramtex S.A., Belgien (Kategorie Sicherheitsmanagement)
• YKK Corporation, Japan (Kategorie Qualitätsmanagement)
• Lenzing AG, Österreich (Kategorie Produktinnovation)
Die Begründungen der Jury finden Sie unter http://www.oeko-tex.com/gewinner-sustainability-award. Weitere Presseinfos mit Hintergrundinformationen zum Sustainability Award und sämtlichen nominierten Unternehmen können unter der Adresse http://www.oeko-tex.com/pressemappe-sustainability-award heruntergeladen werden.
Das sagen die Gewinner…
Wolfgang Plasser & Andreas Dorner, Lenzing AG:
„Die Textilproduktion in Österreich ist aufgrund der vorhandenen Infrastruktur nicht immer einfach. Dennoch werden wir auch unser neues Tencel®-Werk in Lenzing und nicht in Asien errichten. Damit möchten wir bewusst ein Zeichen für unseren Standort setzen und allen zeigen, dass die Produktion in großem Maßstab auch in Europa möglich ist. Vielen Dank an OEKO-TEX® für die Verleihung des Sustainability Awards!“
Marc Vanhomissen, Veramtex S.A.
„Wir sind wirklich sehr überrascht, dass wir diesen Preis gewonnen haben - weil wir wohl eindeutig die kleinste Firma unter allen nominierten Unternehmen sind. Ich möchte den Sustainability Award allen unseren Mitarbeitern widmen, die diesen Erfolg möglich gemacht haben. Nachhaltigkeit bedeutet für uns sowohl umweltfreundliche und sichere Arbeitsprozesse als auch einen möglichst sparsamen Umgang mit vorhandenen Ressourcen. Danke an die Jury und OEKO-TEX®, diesen Ansatz mit dem Preis zu würdigen.“
Christoph Larsen-Mattes, Mattes & Ammann GmbH & Co. KG
„Angesichts der anderen Firmen mit 30.000 und mehr Mitarbeitern sind wir sehr überrascht, dass wir diesen Preis bekommen haben. Wir möchten den Hohenstein Instituten und OEKO-TEX® sowie der Jury unseren Dank aussprechen. Besonderer Dank gebührt auch Herrn Moser und Frau Volm, die mit ihrem Team tagtäglich im Betrieb unser nachhaltiges Konzept umsetzen. Ich selbst bin ja nur der Chef! Wir sind sehr glücklich über diesen Preis, da es in Deutschland ja nicht immer leicht ist, eine Textilfirma zu haben. Last but not least möchte ich auch unserem Moderator danken - wir haben alle gesehen, dass er seine Sache heute sehr gut gemacht hat.“
Werner Moser, Mattes & Ammann GmbH & Co. KG
„Den Dank an uns Mitarbeiter möchten wir selbstverständlich auch an Herrn Larsen-Mattes zurückgeben. Ohne seine Arbeit wäre diese Auszeichnung natürlich nicht denkbar gewesen. Vielen Dank an die Jury - wir sind wirklich stolz auf diesen Preis! Für uns ist das eine schöne Bestätigung, dass wir mit unserem Konzept der Nachhaltigkeit auf dem richtigen Weg sind.“
Katsuya Kawanishi, YKK Corporation
„Besten Dank an OEKO-TEX® und die Jury, dass wir mit dem Sustainability Award ausgezeichnet wurden! In der Mehrzahl unserer Produktionsbetriebe haben wir erfolgreich ein Umweltmanagement-System nach ISO 14001 installiert. Darüber hinaus lassen wir unsere Produkte bereits seit 1993 gemäß den Anforderungen des OEKO-TEX® Standards 100 überprüfen. Diese Zertifizierung ist bis heute angesichts unserer zahlreichen Produktionsstandorte in 70 Ländern rund um den Globus eine echte Unterstützung für unsere Qualitätssicherung gewesen. Wir werden auch künftig auf den OEKO-TEX® Standard setzen.“
Patrick Yeung, Sun Hing Industries Holding Limited
„Unser Produktionsstandort verfügt nur über sehr wenige natürliche Wasser-Ressourcen. Und der Maozhou-Fluss ist dermaßen verschmutzt, dass wir das Wasser nicht ohne weiteres für unsere Herstellungsprozesse verwenden können. Deshalb haben wir ein umfassendes Wasser-Management mit zwei eigenen Wasser-Aufbereitungsanlagen, einem Speicher-See und der biologischen Wiederaufbereitung der Abwässer etabliert. Wir reinigen das Flusswasser zunächst und speichern es in unserem betriebseigenen See. Die Abwässer aus der Produktion werden auf natürliche Weise in unserem Oxidationsteich geklärt und dann wieder verwendet bzw. in den Fluss zurückgeleitet - allerdings um ein vielfaches sauberer, als das ursprüngliche Wasser aus dem Fluss. Durch unsere enormen Investitionen sind wir heute in der Lage, nachhaltig zu produzieren und daneben auch Anfragen aus der Region nach sauberem Wasser zu bedienen. Wir danken OEKO-TEX® für die Auszeichnung mit dem Sustainability Award!“
Ramesh Lalwani, Century Rayon
„Was uns als Unternehmen mit über 6.000 Mitarbeitern und einer 60-jährigen Tradition schon immer ausgezeichnet hat, ist das gute Verhältnis zwischen Management und Mitarbeitern. Wir haben viele Leute im Betrieb, die schon seit gut 50 Jahren für uns arbeiten. Es ist uns auch eine Herzensangelegenheit, Schulen und Gesundheitseinrichtungen in der Region aktiv zu unterstützen. Wir wissen, dass wir das eine oder andere noch verbessern können - insgesamt haben wir bis heute aber schon eine Vielzahl an Maßnahmen in das Thema Nachhaltigkeit investiert. Deshalb sind wir der OEKO-TEX® Gemeinschaft und der Jury besonders dankbar für die Anerkennung unserer Leistungen mit dem Special Award for Sustainable Efforts.“
Neue STeP-Zertifizierung löst den OEKO-TEX® Standard 1000 ab
Um sowohl Produktionsbetrieben der Textilbranche als auch global agierenden Marken und Handelshäusern ein zeitgemäßes unabhängiges Tool zur Dokumentation ihrer umweltfreundlichen und sozial verantwortlichen Produktionsbedingungen anbieten zu können, hat OEKO-TEX® im zurückliegenden Jahr den bisherigen OEKO-TEX® Standard 1000 grundlegend überarbeitet und modernisiert. Das Ergebnis ist die neue OEKO-TEX® Zertifizierung namens „Sustainable Textile Production (STeP), die anlässlich der Verleihung des Sustainability Awards in Frankfurt nun offiziell vorgestellt wurde und ab sofort von allen interessierten Unternehmen durchgeführt werden kann. Vision und Konzept der STeP-Zertifizierung führte Dr. Jean-Pierre Haug den anwesenden Gästen anhand eines kurzen Infofilms vor. Anschließend erläuterte er in Form eines Interviews mit Moderator Ingolf Baur weitere Details.
Was ist der Unterschied zwischen STeP und dem OEKO-TEX® Standard 1000?
Der OEKO-TEX® Standard 1000 habe, so Haug, in einem sehr engen in Zusammenhang mit der Produktzertifizierung nach OEKO-TEX® Standard 100 gestanden. Dies ist bei STeP künftig anders. Die Zertifizierung eines bestimmten Anteils der produzierten Waren nach OEKO-TEX® Standard 100 ist für die Betriebe keine Voraussetzung mehr für den Erhalt des STeP-Zertifikats. Der Fokus wird vielmehr auf die erfolgreichen betrieblichen Aktivitäten in den einzelnen Unternehmensbereichen bzw. Zertifizierungs-Modulen gelegt. Dank des web-basierten Assessments entfällt bei STeP zudem die papiergebundene Antragstellung.
Ein wesentlicher Unterschied ist darüber hinaus das Scoring-System der STeP-Zertifizierung. „Nachhaltigkeit ist ein komplexes und vielschichtiges Thema - gerade im Hinblick auf mögliche Entwicklungs- und Optimierungspotenziale. Der OEKO-TEX® Standard 1000 bildet diesen Aspekt leider nicht mehr angemessen ab“, führt Haug einen der Hauptgründe für das neue STeP-Tool an. Zwar wurden die Kriterien regelmäßig aktualisiert, aber relevant für die Zertifizierung war, ob die Unternehmen diese Kriterien erfüllen können oder nicht. „Das Scoring bei STeP erlaubt es dagegen“, so Haug weiter, „auch die vielen hervorragenden Unternehmen zu zertifizieren, die bereits den allergrößten Teil der festgesetzten Anforderungen umsetzen, obwohl auf dem Weg zur Best-Practice vielleicht noch ein kleines Stück fehlt.“ Die große Stärke von STeP ist in diesem Zusammenhang, dass sämtliche Unternehmensbereiche unter nachhaltigen Gesichtspunkten analysiert werden. Darauf aufbauend zeigt das Scoring klar und deutlich, wo noch Verbesserungen notwendig sind. „STeP ist also nicht nur transparenter“, fasst der OEKO-TEX® Generalsekretär zusammen, „sondern erleichtert auch die Festlegung von Branchen-Benchmarks in Bezug auf nachhaltige Produktion sowie den gezielten Vergleich von Produktionsbetrieben bei der Auswahl geeigneter Lieferanten.“ Ist STeP auch als Produktlabel gedacht?
„Diese Frage ist mit einem klaren Nein zu beantworten“, so der OEKO-TEX® Generalsekretär. „Allerdings ist es uns bewusst, dass auch der Verbraucher sich ein Label wünscht, das ihm verlässlich Aufschluss darüber gibt, wie das gekaufte Produkt hergestellt wurde und ob es gesundheitlich einwandfrei ist. Deshalb überarbeiten wir aktuell auch unseren dritten Standard, den OEKO-TEX® Standard 100plus, der genau diese Kombination aus nachhaltiger Produktion und nachweislicher Produktsicherheit belegt.“ In spätestens einem Jahr soll dieses Label nach Aussagen von OEKO-TEX® auf den Markt kommen.
Was kostet die STeP-Zertifizierung?
„Der finanzielle Aufwand für eine STeP-Zertifizierung“, erläutert Haug, „hängt in erster Linie davon ab, welche Maßnahmen die Firmen zur erfolgreichen Durchführung des Assessments und Audits betriebsintern umsetzen müssen.“ Wenn beispielsweise schon Managementsysteme für Umwelt, Arbeitssicherheit, soziale Arbeitsbedingungen und Qualitätssicherung etabliert sind bzw. Dritt-Zertifikate dafür vorliegen, halten sich die Kosten in einem überschaubaren Rahmen. Jedes STeP-zertifizierte Unternehmen muss aber auf jeden Fall eine Lizenzgebühr von 3.000 Euro entrichten, die für drei Jahre gültig ist.
Der Sustainability Award wurde anlässlich des 20-jährigen OEKO-TEX® Jubiläums im vergangenen Jahr er ...
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Objekt der Begierde: Der Sustainability Award wurde in fünf Kategorien vergeben: Umweltmanagement, S ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
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fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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