Das Forscher-Erstausbildungsnetz zur regionalen Polarisierung in Mittel- und Osteuropa wurde von der Europäischen Kommission im Rahmen der Marie-Curie-Maßnahmen bewilligt. Die EU fördert das vom Leibniz-Institut für Länderkunde koordinierte Projekt mit rund 3,2 Millionen Euro.
Das vom Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) gemeinsam mit internationalen Partnern entwickelte Projekt RegPol² wird von der Europäischen Union mit rund 3,2 Millionen Euro im Rahmen der Marie-Curie-Maßnahmen „Initial Training Network“ für den Zeitraum von vier Jahren finanziert. Insgesamt hatte es fast 1200 Anträge gegeben, von denen 150 für die Förderung vorgesehen wurden. RegPol2 ist eines von europaweit neun geförderten Vorhaben im Bereich Sozial- und Geisteswissenschaften.
„Das internationale Trainingsnetzwerk ergänzt hervorragend unsere Grundlagenforschung in Mittel- und Osteuropa um Aspekte des Transfers und der Förderung von hochqualifiziertem Nachwuchs aus diesen Regionen“, erklärt IfL-Direktor Prof. Dr. Sebastian Lentz nach der Zusage zum EU-Projekt. Wissenschaftler des IfL beschäftigen sich im Forschungsbereich Raumproduktionen im Verhältnis von Polarisierung und Peripherisierung seit längerem mit Fragen der ungleichen Entwicklung in Europa. Auch Sachsens Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst Prof. Sabine Schorlemmer zeigt sich erfreut über den erfolgreichen Projektantrag. Der positive Bescheid belege einmal mehr die „hohe wissenschaftliche Qualität und Leistungsfähigkeit“ der Leibniz-Einrichtungen im Freistaat.
Im Vordergrund des Projekts RegPol2 – Socio-economic and Political Responses to Regional Polarisation in Central und Eastern Europe steht die strukturierte Ausbildung von insgesamt 16 Nachwuchswissenschaftlern im Rahmen eines anspruchsvollen Forschungsvorhabens. Ziel ist es, die jungen Forscher auf eine berufliche Laufbahn in den Bereichen Wissenschaft, öffentliche Verwaltung, Nichtregierungsorganisationen und Privatsektor vorzubereiten.
Der inhaltliche Fokus des Projekts liegt auf der wachsende Kluft zwischen wirtschaftlich dynamischen Ballungszentren und stagnierenden Peripherregionen in den Ländern Mittel- und Osteuropas. Hier haben die räumlichen Gegensätze mittlerweile ein besorgniserregendes Ausmaß angenommen, ungeachtet aller Maßnahmen der bisherigen EU-Politik zur Verringerung der wirtschaftlichen und sozialen Unterschiede zwischen Europas Regionen. Vor diesem Hintergrund wollen die Forscher die aktuellen Entwicklungen der Peripherisierung und Polarisierung analysieren und bewerten. Ihre Ergebnisse sollen Entscheidungsträgern in Politik, Verwaltung und Wirtschaft fundierte Grundlagen für eine wirksame Regionalentwicklungspolitik liefern.
Alle Stellen im Netzwerk werden europaweit ausgeschrieben, ein Postdoc und drei Doktoranden werden am IfL angebunden sein, wobei sich alle Projektpartner an der Ausbildung beteiligen – wissenschaftliche Einrichtungen genauso wie Partner aus Wirtschaft und Verwaltung. Die jungen Forscher wechseln somit im Projektverlauf zwischen den Einrichtungen und auch zwischen den Sektoren.
Die wissenschaftliche Ausbildung ist in drei Arbeitspakete unterteilt, die sich mit den verschiedenen Aspekten von Zentralisierung und Peripherisierung beschäftigen. Jedes der insgesamt 13 Dissertationsvorhaben und drei Postdoc-Projekte ist eingebunden in ein disziplinübergreifendes Trainingsprogramm zum Erwerb von theoretischen und methodischen Fertigkeiten.
An dem Forscher-Erstausbildungsnetzwerk beteiligen sich acht europäische Kooperationspartner aus Estland, Ungarn, Deutschland, Rumänien sowie der Slowakischen und Tschechischen Republik. Das Projekt wird im Januar 2014 starten.
Weitere Informationen:
Dr. Thilo Lang
Tel.: +49 341 600 55-159
T_Lang@ifl-leipzig.de
Rick Glöckner
Tel. +49 341 600 55-183
R_Gloeckner@ifl-leipzig.de
http://www.ifl-leipzig.de
http://www.ifl-leipzig.de/de/forschung/projekt/detail/marie_curie_initial_traini...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Geowissenschaften, Gesellschaft, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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