Die Berichterstattung über Gustl Mollath hat sich in den letzten Monaten auf die öffentliche Wahrnehmung der Psychiatrie in Deutschland ausgewirkt. Viele Menschen begegnen ihr heute wieder mit Unbehagen und Skepsis. Aus aktuellem Anlass lädt die DGPPN Journalistinnen und Journalisten zu einer Informationsveranstaltung mit namhaften juristischen und forensisch-psychiatrischen Expertinnen und Experten ein (11.09.2013, Berlin-Mitte).
Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass die Psychiatrie und Psychotherapie unter den medizinischen Disziplinen eine Sonderstellung hat: Sie übernimmt zusätzlich zu ihrem Heilauftrag für die Gesellschaft auch ordnungspolitische Aufgaben – insbesondere die "Besserung und Sicherung" von Menschen, die aufgrund psychischer Erkrankungen Straftaten verübt haben. Hierfür wurden Kliniken und Abteilungen für forensische Psychiatrie geschaffen (psychiatrischer Maßregelvollzug).
Gerade diese ordnungspolitischen Aufgaben sind jedoch für den Außenstehenden nur schwer nachvollziehbar. Auch in der medialen Berichterstattung wird oftmals die Behandlung von psychisch erkrankten Menschen mit der „Besserung und Sicherung“ von psychisch kranken Straftätern verwechselt. Diese Verwechslung ist schwerwiegend: Im Verlauf eines Jahrs erleidet in Deutschland schätzungsweise jeder dritte Erwachsene eine psychische Erkrankung. Immer mehr dieser Betroffenen suchen professionelle Hilfe im psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgungssystem.
Deshalb lädt die DGPPN Journalistinnen und Journalisten zu einer Informationsveranstaltung mit namhaften juristischen und forensisch-psychiatrischen Expertinnen und Experten ein:
11. September 2013, von 10.00 bis 14.00 Uhr,
Konferenzzentrum Beletage der Heinrich-Böll-Stiftung,
Schumannstraße 8, 10117 Berlin
Im Zentrum der Veranstaltung stehen die drängendsten Fragen: Was ist forensische Psychiatrie und Psychotherapie? Unter welchen Voraussetzungen kommt ein Straftäter in den Maßregelvollzug? Wer entscheidet darüber? Welche Aufgabe haben die Gutachter? Welche Qualifikation müssen Gutachter besitzen? Wie wird diese überprüft? Wie sieht die Situation aktuell in Deutschland aus (Zahlen und Daten)? Und wie im Ausland? Wer sind die eingewiesenen Straftäter und an welchen psychischen Erkrankungen leiden sie?
Diskutieren Sie direkt vor Ort mit:
Prof. Dr. med. H. Saß
Vorsitzender der Expertenkommission Recht und Psychiatrie der DGPPN
Prof. Dr. med. N. Nedopil
Institut für Forensische Psychiatrie, LMU München
Prof. Dr. med. J. Müller
Schwerpunktprofessur für Forensische Psychiatrie, Asklepiosklinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie Göttingen
Dr. med. N. Saimeh
Ärztliche Direktorin am LWL-Zentrum, Lippstadt
M. Welzel
Referatsleiterin für Rechts- und Vollzugsangelegenheiten im Maßregelvollzug, Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)
U. Knecht
Rechtsanwältin, Fachanwältin für Strafrecht, Münster
Die Teilnahme ist kostenlos. Online-Anmeldung auf www.dgppn.de.
Kontakt
DGPPN-Geschäftsstelle
Reinhardtstraße 27 B
10117 Berlin
Tel.: 030.2404 772-11
Fax.: 030.2404 772-29
E-Mail: pressestelle[at]dgppn.de
http://www.dgppn.de/veranstaltungen/hauptstadtsymposium/anmeldung-presse11092013...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin, Recht
überregional
Pressetermine
Deutsch
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