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21.08.2013 16:13

Brücken bauen zwischen juristischer und ökonomischer Forschung: WissenschaftsCampus Mannheim

Christoph Herbort-von Loeper M.A. Pressestelle Berlin
Leibniz-Gemeinschaft

    Die Zusammenarbeit von Juristen und Ökonomen in Wirtschaft und Wissenschaft gewinnt zunehmend an Bedeutung. Eine Fortentwicklung des wirtschaftsrechtlichen Rahmens im Dienste der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und Europas setzt ein grundlegendes Verständnis für die jeweils andere Disziplin voraus. Dasselbe gilt für die Evaluierung der Wettbewerbs- und Regulierungspraxis. Der WissenschaftsCampus „Mannheim Centre for Competition and Innovation (MaCCI)“ will durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit die bislang weitgehend getrennten Forschungsansätze der juristischen und ökonomischen Analyse von Wettbewerbs-, Regulierungs- und Innovationsfragen besser miteinander verzahnen.

    Ziel ist es, ein international renommiertes Zentrum der juristischen und ökonomischen Forschung zu etablieren.

    In der Wettbewerbs-, Regulierungs- und Innovationspolitik wurden sowohl auf der Ebene der Europäischen Union als auch auf Bundesebene in den letzten Jahren wesentliche Veränderungen angestoßen. So schlägt die EU2020-Agenda weitreichende Reformen vor, die auf eine nachhaltige Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit Europas abzielen. Die jüngste Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) nähert das deutsche Wettbewerbsrecht an die europäischen Wettbewerbsvorschriften an. In der Anwendung des Wettbewerbs- und Regulierungsrechts wird verstärkt auf ökonomische Methoden zurückgegriffen. Der Erfolg dieser Reformen hängt daher nicht zuletzt von einer effektiven Zusammenarbeit von Juristen und Ökonomen ab.

    In den ersten eineinhalb Jahren seines Bestehens hat der WissenschaftsCampus MaCCI auf verschiedenen Ebenen konsequent den Austausch zwischen Rechts- und Wirtschaftswissenschaften ausgebaut. Neben zahlreichen gemeinsam konzipierten Tagungen und Vortragsreihen lag der Schwerpunkt der Kooperation auf gemeinsamen Forschungsprojekten. So wurden für das BMWi mehrere juristisch-ökonomische Studien zum Thema Netzneutralität erstellt. Ein weiterer Fokus lag auf dem Thema „Private Durchsetzung des Wettbewerbsrechts“. Die EU-Kommission hat sich in den letzten Jahren eine Stärkung der privatrechtlichen Durchsetzung von Wettbewerbsregeln durch Schadensersatzansprüche zum Ziel gesetzt. Im MaCCI ist in diesem Kontext intensiv zu Methoden der Schadensberechnung und zur Einbindung dieser Methoden in die materiell-rechtlichen und prozessualen Regeln des Schadensersatzprozesses gearbeitet worden.

    Der WissenschaftsCampus MaCCI verfolgt generell das Ziel, Forschungsprojekte insbesondere an der Schnittstelle juristischer und ökonomischer Forschung in den Bereichen Wettbewerb, Regulierung und Innovation zu initiieren. Die Schwerpunkte liegen auf der Grundlagenforschung, der angewandten theoretischen und empirischen Forschung sowie der rechtsvergleichenden und rechtsökonomischen Forschung. MaCCI stärkt damit sowohl die Position der deutschen Rechtswissenschaft im europäischen Diskurs als auch die Praxisrelevanz der Ökonomie. Er bietet zusätzliche Profilierungs- und Karrierechancen für Nachwuchswissenschaftler und verbessert nachhaltig die Bedingungen der beteiligten Institutionen auf dem internationalen Markt für den wissenschaftlichen Nachwuchs.

    Der WissenschaftsCampus MaCCI wird gemeinsam getragen durch die Abteilung Rechtswissenschaft und die Abteilung Volkswirtschaftslehre der Universität Mannheim und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Die Leibniz-Gemeinschaft und insbesondere das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg unterstützen den Aufbau des WissenschaftsCampus finanziell.

    Kooperationspartner:

    • Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim
    • Universität Mannheim, Abteilung Rechtswissenschaft
    • Universität Mannheim, Abteilung Volkswirtschaftslehre

    Kontakt:

    Prof. Dr. Kai Hüschelrath
    Leiter der Forschungsgruppe „Wettbewerb und Regulierung“
    Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW)
    Tel.: 0621 / 1235384
    hueschelrath@zew.de
    http://www.macci-mannheim.eu/

    Das Kooperationsmodell „WissenschaftsCampus“

    Der WissenschaftsCampus ist ein Modell der regionalen Zusammenarbeit zwischen Leibniz-Einrichtungen und Hochschulen. Als gleichberechtigte Partner bearbeiten diese eine klar umrissene wissenschaftliche Fragestellung von gemeinsamem Interesse und ergänzen sich dabei mit ihren Kompetenzen und unterschiedlichen Perspektiven. Die regionale Nähe, eine gemeinsame Strategie und interdisziplinäre Forschungsansätze bezogen auf Themen, Projekte und Methoden sind die Stärken der WissenschaftsCampi. Sie bieten ideale Voraussetzungen, um gesellschaftlich relevante Fragestellungen zu bearbeiten, ganze Forschungsbereiche weiter zu entwickeln und das wissenschaftliche Umfeld am Standort für die Thematik zu stärken. Die regionale Forschungslandschaft erlangt dadurch Profil und internationale Sichtbarkeit.

    Fünf WissenschaftsCampi haben sich seit 2009 etabliert:

    • WissenschaftsCampus Tübingen: Bildung in Informationsumwelten
    • WissenschaftsCampus Mainz: Byzanz zwischen Orient und Okzident
    • WissenschaftsCampus Halle: Pflanzenbasierte Bioökonomie
    • WissenschaftsCampus Mannheim: Mannheim Centre for Competition and Innovation (MaCCI)
    • WissenschaftsCampus Rostock: Rostocker Phosphorforschung

    Weitere Informationen zu den WissenschaftsCampi

    http://www.leibniz-gemeinschaft.de/forschung/hochschulkooperationen/wissenschaftscampi/

    Die fünf bestehenden WissenschaftsCampi werden in lockerer Reihenfolge vorgestellt.

    Pressekontakt für die Leibniz-Gemeinschaft

    Christian Walther
    Tel.: 030 / 20 60 49 – 42
    Mobil: 0173 / 513 56 69
    walther@leibniz-gemeinschaft.de

    Christoph Herbort-von Loeper
    Tel.: 030 / 20 60 49 – 48
    Mobil: 0174 / 310 81 74
    herbort@leibniz-gemeinschaft.de

    Die Leibniz-Gemeinschaft

    Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 86 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, und Sozialwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute bearbeiten gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevante Fragestellungen strategisch und themenorientiert. Dabei bedienen sie sich verschiedener Forschungstypen wie Grundlagenforschung, anwendungsorientierter Forschung, wissenschaftlicher Infrastrukturen und forschungsbasierter Dienstleistungen. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Sie pflegt intensive Kooperationen mit den Hochschulen, u.a. über gemeinsame Wissenschaftscampi, und mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Ihre Einrichtungen unterliegen einem maßstabsetzenden transparenten und externalisierten Begutachtungsverfahren. Jedes Leibniz-Institut hat eine Aufgabe von gesamtstaatlicher Bedeutung. Daher fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen etwa 17.000 Personen, davon sind ca. 7.900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, einschließlich der 3.300 Nachwuchswissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,5 Mrd. Euro, die Drittmittel betragen etwa 340 Mio. Euro pro Jahr.


    Weitere Informationen:

    http://www.leibniz-gemeinschaft.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Kooperationen, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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